Audi Q5/BMW X3/Mercedes GLK: Test
Edel-SUVs im Sauf-Test

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Nur 6,7 Liter Diesel bei 190 PS! Noch vor zehn Jahren haben schwächere Motoren viel mehr verbraucht. Hier kämpfen drei Edel-SUVs um die Spar-Spaß-Krone.
Mein Nachbar zweifelt immer noch. Er ist Audi-Fan. Und als ich vergangene Woche im Q5 mit neuem Zweiliter-TDI vorfuhr, hagelte es Fragen. Wie stark, wie schnell, wie weit? Bitte sehr: 190 PS, 210 km/h, nur alle 1110 Kilometer zur Tanke. So beeindruckend die Antworten auch sind – er konnte es kaum glauben. Die entschärfte Fassung seiner Reaktion: Du spinnst ja! Tu ich natürlich nicht. Die Jungs von Audi haben einfach ihre Hausaufgaben gemacht. Und das sehr gründlich – was sie übrigens mit BMW und Mercedes eint. Alle drei Hersteller wissen nämlich sehr genau, dass selbst die feinsten SUV am Markt nur dann eine Chance haben, wenn sie eines nicht tun: saufen!
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Der gute alte TDI ist immer noch auf der Höhe der Zeit

Kraftvoll: Der 190 PS starke Zweiliter-TDI beschleunigt den Zweitonner Q5 absolut mühelos.
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Die Achtstufenautomatik im BMW arbeitet perfekt

Perfekt sortiert: Dank ihrer acht Fahrstufen findet die Automatik des X3 immer den richtigen Gang.
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Von der bleibt die hauseigene Siebenstufenautomatik im Benz ein gutes Stück entfernt. Auch wenn der Schaltkomfort durchaus überzeugt, fehlt dem GLK beim Gangwechsel die Spritzigkeit. Das sanfte Verschleifen der Übergänge geht zwar beinahe ohne Rucken, die gewünschte Fahrstufe lässt aber immer etwas länger auf sich warten – besonders das Runterschalten per Kickdown oder über Schaltpaddel am Lenkrad dürfte schneller sein. Auf der Messstrecke lässt sich der Mercedes nicht abhängen, folgt seinen Kollegen fast ohne Abstand. Überraschung! Denn der GLK leistet nicht nur 20 PS weniger, er schleppt mit 1965 Kilo auch die größte Last. Chapeau: Der 2,1-Liter-Diesel weiß immer noch ganz gut, wie’s geht.
In Sachen Abstimmung wirkt der GLK unharmonisch

Kein gutes Team: Die 19-Zoll-Alus und das eher weiche Fahrwerk machen den GLK etwas zappelig.
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Beim Preis zeigen die drei Deutschen leider ungekannte Einigkeit. So wie getestet, werden für jeden von ihnen rund 50.000 Euro fällig – auch ohne D-Mark-Umrechnung ziemlich happig. Und obwohl der Mercedes ein paar Euro weniger kostet als Audi und BMW, verliert er an der Kasse – sein schlechter Wiederverkauf und die jährliche Wartung (Q5/X3 alle zwei Jahre) kosten wertvolle Punkte. Der Audi profitiert zudem von günstigen Kaskoklassen. Wo X3 und GLK bei Haftpflicht und Vollkasko mit 21/24 bestraft werden, kommt der Q5 mit 19/21 davon. Erstaunlich – sagt sogar mein Nachbar, der Audi-Fan.
Fazit
Das war knapp. Nur zwei Punkte kann der Audi sich vom BMW absetzen. Weil er unterm Strich der ausgewogenere Alltagsbegleiter ist. Die Wahl zwischen beiden dürfte aber dennoch stark vom persönlichen Geschmack abhängen. Schon etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch stark: der Mercedes GLK.
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