Audi RS e-tron GT: Test, Elektroauto, Porsche Taycan
Der Audi RS e-tron GT interpretiert den Porsche Taycan neu
Fahrbericht Audi RS e-tron GT
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Der Audi RS e-tron GT basiert auf dem Porsche Taycan – hat aber einen eigenen Charakter. AUTO BILD ist den elektrischen Ringträger schon gefahren.
Wenn zwei das Gleiche tun, kommt am Ende manchmal doch was anderes dabei heraus. Zwar basiert der neue Audi RS e-tron GT auf der gleichen Plattform wie der Porsche Taycan (40 Prozent Gleichteile laut Projektleiter Dennis Schmitz) – der Charakter aber ist ein anderer. Komfortabel, wenn möglich, dynamisch, wenn nötig, lautet die Vorgabe. Mit 598 PS und 830 Nm Drehmoment (im Overboost-Modus sind 646 PS drin) ist Dynamik kein Thema. Mit Launch Control beschleunigt, ballert der Audi RS e-tron GT nach etwa 400 Metern mit circa 230 km/h über den Asphalt – Respekt. Auf der Landstraße gibt sich der Elektro-Audi dann deutlich zurückhaltender. Die Abstimmung des Fahrwerks unterscheidet sich von der des Zuffenhausener Technikspenders. Wie die beiden Buchstaben GT (stehen für Gran Turismo) andeuten, ist der Audi einer für lange Strecken. Keine Sänfte zwar, aber der Audi malträtiert auch nicht die Bandscheiben der Insassen. Diese feine Abstimmung wird durch das Zusammenspiel der Dreikammer-Luftfeder (erstmals in einem Audi) mit den adaptiven Dämpfern möglich.
Der Audi schafft den Spagat zwischen Sport und Komfort

Schwergewicht: In schnellen Kurven schiebt die Masse nach außen, der RS bleibt aber immer gutmütig.
Bild: Audi AG
Den Spagat zwischen Komfort und Sport beherrschen übrigens auch die Sitze, megabequem. Unglaublich, wie entspannt man in diesem Auto schnell fahren kann. Wie die Buchstaben "RS" andeuten, ist diese 646-PS-Version die schärfste Variante des e-tron GT, weitere werden folgen. Kennen wir vom Taycan, den es als 4S, Turbo und Turbo S gibt. Manchmal kommt dann doch das Gleiche heraus, wenn zwei das Gleiche tun …
Das Fazit: Wer dachte, der RS e-tron GT würde sich wie ein Porsche Taycan mit neuer Karosserie fahren, wird überrascht. Die Ingolstädter setzen eigene Duftmarken, setzen auf mehr Komfort. AUTO BILD-Testurteil: 2+
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