Audi weitet seine Modellpalette bei den sportlichen Spitzenmodellen aus: In Genf steht der RS Q3 in der Performance-Ausstattung mit 367 PS.
Audi tut es schon wieder: Nach RS 6 Avant und RS 7 Sportback bekommt auch der RS Q3 ein sportliches Topmodell: Als Performance-Version ist er 27 PS stärker als das herkömmliche Modell. Erstmals zu sehen sein wird er auf dem Genfer Autosalon 2016 (3. bis 13. März).
Der Diffusoreinsatz am Heck ist stark profiliert, Elemente in Titanoptik sind neu beim RS Q3 performance.
Audi setzt mit dem RS Q3 performance die neu eingeführte Nomenklatur fort: Die sportlichen Topmodelle aus der S-Reihe heißen "plus", bei den RS-Modellen hängt ein "performance" dahinter. Um die Leistung des RS Q3 noch zu steigern, wurden die Kühlleistung des Hauptwasserkühlers und die Kraftstoffpumpe optimiert. Somit leistet der 2,5-Liter-TFSI-Motor nun 367 PS (statt 340), das maximale Drehmoment von 465 Nm liegt in einem Bereich von 1625 bis 5550 Umdrehungen an. In 4,4 Sekunden beschleunigt der RS Q3 performance mit seiner seriemäßigen Siebengang-S tronic von 0 auf 100 km/h, der kombinierte Verbrauch liegt bei 8,6 Litern Super auf 100 Kilometer. Dank permanentem Allradantrieb quattro werden die Antriebskräfte je nach Bedarf auf Vorder- und Hinterachse verteilt.
Der Grundpreis liegt bei 61.000 Euro
Schick: Dekoreinlagen in Carbon und Kontrastnähte im Innenraum.
20-Zoll-Räder im Fünf-Doppelspeichenlook und in Titanoptik, ein 20 mm tiefergelegtes Fahrwerk (optional gibt es auch ein RS-Sportfahrwerk mit Dämpferregelung) sowie sportliche Stoßfänger, Wabengitter und Elemente in Titanoptik unterscheiden das performance-Modell vom herkömmlichen SUV. Exklusiv für performance-Modelle gibt es die Lackierung in Ascariblau. Im Innenraum gibt es graue Ziffernblätter, Sportsitze, ein RS-Sportlenkrad und blaue Kontrastnähte. Der Audi RS Q3 ist ab sofort zu einem Grundpreis von 61.000 Euro bestellbar. Die Auslieferung beginnt im zweiten Quartal 2016.
Der Audi Q3 im Test über 100.000 Kilometer: Hier haben wir die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
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Zu Beginn des Dauertests sorgt IN-BC 358 erst einmal für Aufsehen.
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Denn er ist ein Edel-SÜVchen in quietschigem Samoa-Orange, wie es fast nur Testwagen tragen. Häufig georderte Extras wie MMI-Navi, Komfortpaket oder Xenon plus pushen den Preis auf 51.115 Euro, dafür gibt es sonst stattliche Limousinen wie A6 oder E-Klasse. Entsprechend hoch liegen die Erwartungen, ...
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... die der Q3 nach dem Einsteigen enttäuscht. "Eng und verbaut, das Raumgefühl bedrückt", meint Redakteur Martin Puthz.
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Weil die Sitze zu hoch stehen, hocken Große unterm Dach wie gekrümmte Fragezeichen.
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Dazu kommen der enge Fond ...
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... und ein knapper Kofferraum (460 bis 1365 Liter) – "ein Auto, das sich nur Marketingleute ausgedacht haben können".
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Immerhin bietet dieser knappe Kofferraum brauchbare Variabilität, ...
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... wenn das Beladen über die hohe und breite Kante auch in den Rücken geht. Der Erfolg gibt dem SUV-Coupé dagegen recht, allein in Deutschland hat Audi bisher über 75.000 Q3 verkauft.
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Wer statt Lifestyle lieber den Lastesel will, greift besser zum baugleichen VW Tiguan. Liegt's am Sitzen? Bei der Einrichtung, sonst Audis Stärke, gibt es einige Klagen.
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So klappert und scheppert nach 66.000 Kilometern die Lenksäulenverkleidung. Im Fußraum, wo man seltener hinschaut, dafür öfter saugt und wischt, lässt sich das Plastik nicht leichter reinigen als bei Japanern. Der MMI-Drehregler liegt ungünstig im Armaturenträger statt auf der Mittelkonsole, ...
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... zudem nervt manchen die ungewohnte Bedienlogik. "Was soll das, zum Abwärts-Scrollen nach links zu drehen?", fragt Redakteur Michael Voß.
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Der Parkpiepser arbeitet übervorsichtig bis hysterisch. Der Side Assist, auf übersichtlichen Passagen überzeugend, korrigiert in engen Autobahnbaustellen viel zu aufgeregt. Womit wir zur Schokoladenseite des Q3 kommen, den Archivar Willi Kock eine "Fahrmaschine" nennt. Wie bitte, ein SUV als Fahrmaschine? Richtig, denn die Kombination aus Antrieb und Fahrwerk begeistert während der Dauertest-Distanz fast durchweg.
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Verblüffend, wie flott und leichtfüßig der Kompakte antritt und die Kurven nimmt, angefeuert vom zu Recht so beliebten Zweiliter-Diesel. Der ...
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... TDI geht mit seinen 177 PS wie der Teufel, sprintet gegen Testende sogar flotter als zu Beginn und kommt im Schnitt mit 8,2 Litern aus.
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Anders als manch schaukeliger SUV liegt der Q3 auch bei Top-Speed sicher, die Federung trifft die goldene Mitte zwischen Straffheit und Schluckvermögen. Kein Wunder, dass der beliebte Audi die 100.000 Kilometer in nur 17 Monaten abspult. Auf Langstrecken schaltet das S-tronic-Getriebe sanft und reibungslos, ...
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... doch im Stadtverkehr stört besonders beim Rangieren der "Peitscheneffekt", wie es Redakteur Peter Michaely nennt: Beim Einlegen des Gangs passiert erst nichts, man gibt Gas – ...
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... dummerweise gerade dann, wenn die Automatik Kraftschluss herstellt, sodass der Q3 loshüpft wie beim Fahranfänger.
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Ein bekanntes Problem, daher der penible Ölwechsel nach 60.000 Kilometern. Da hat der Dauertestwagen schon mehrfach die Werkstatt gesehen.
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Erst geht nach 27.000 Kilometern die Lambdasonde kaputt (hier musste Audi in der Produktion einen Sensor nachbessern).
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Ein Garantiefall, ebenso wie ein Defekt in der Abgasrückführung (Bild), wo seit Herbst 2014 eine geänderte Kühlung verbaut wird.
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Auch die schicken Xenonscheinwerfer haben bekannte Schwachstellen, im Test geben beide Brenner den Geist auf, was ohne Garantie jeweils 256 Euro kosten würde.
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Dass zum Ende die Batterie im Schlüssel nachlässt, verblasst gegen den Ärger mit dem Getriebe. Nach 96.025 Kilometern rutschen die Gänge durch, an einer Autobahnsteigung rasselt es metallisch.
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... Die aus Baunatal angereisten Experten wechseln zweimal das Öl, was die Probleme nur mildert, nicht beseitigt. Zum Schluss wird die S-tronic ausgebaut und im Werk untersucht – wo ein Einstellring auftaucht. Besser: dessen Reste.
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Die obligatorische Zerlegung nach 100.000 Kilometern nehmen ...
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... angehende Mechatroniker bei Audi in Ingolstadt vor. Praxisorientierte Ausbildung!
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Immer dabei: Kfz-Sachverständiger Günther Thiele von der DEKRA, der hier den Motorblock des Q3 vermisst.
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Bei der Demontage fällt zusätzlich zum bereits Berichteten folgendes auf: Der Motor ist sauber, die Gummidichtungen sind straff. Der Allradantrieb hat tadellos funktioniert und die minimalen Risse im Zylinderkopf beeinträchtigen dessen Funktion keinesfalls.
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Bei der Fahrt mit dem Endoskop durch die Hohlräume findet sich null Rost.
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Das Reibverhalten der Kupplungen hat sich durch feinste Ablagerungen von Eisenpartikeln auf den Lamellen verändert. Ursache: eine Unterlegscheibe zu viel im Getriebe.
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Eine gemeine Schraube: Sie sorgte auf der Fahrt nach Ingolstadt für Alarm der Reifendruckkontrolle. Test bestanden.
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Im ersten Zylinder haben sich auffällige Riefen gebildet, wohl durch Ölkohle verursacht. Die übrigen Zylinder sehen besser aus.
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Der Zahnriemen im ungewöhnlichen Tarnlook ist kevlarverstärkt, soll 210.000 Kilometer ohne Zeitlimit halten.
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Fazit von Redakteur Joachim Staat: "Wenn Q3-Besitzer Schäden erleben wie AUTO BILD im Dauertest, dann wird's teuer: Abgasrückführung, Lambdasonde, Xenon und immer wieder das DSG, das quer durch den VW-Konzern Mucken macht. Audi muss seine Hausaufgaben machen, um die hohen Preise mit haltbarer Technik zu rechtfertigen."