Platz eins mit 560 von 750 Punkten: Mercedes E 400 d T. Schneller, ausgereifter Oberklasse-Kombi mit großartigem Reihensechszylinder-Diesel und souveränem Fahrwerk.
Platz zwei mit 553 von 750 Punkten: Audi S6 Avant. Geräumiger Sport-Kombi mit technisch aufwendigem V6 und zackigem Fahrverhalten. Für diese Klasse kleiner Kofferraum.
S6? War da nicht mal was? Es war! Und wie, gewaltige V8 und brachiale V10 befeuerten seit 1994 den S6 und sorgten für einen Ruf wie Donnerhall. Doch jetzt, 2019, baut Audi einfach einen Diesel ein. Wobei sich 349 PS und 700 Newtonmeter auch nicht so schlecht anhören. Mercedes hat in der E-Klasse mit dem E 400 d mit 340 PS und ebenfalls 700 Newtonmetern einen passenden Spielkameraden im Angebot. Doch kann der Audi auch als Diesel seinem legendären Namen Ehre machen?

Den sportlicheren Auftritt legt der Audi S6 hin

Audi S6 Avant
Sehr gelungen: Ginge es nur nach der Optik, läge der Audi S6 Avant in diesem Vergleich vorn.
Den Auftritt entscheidet der S6 schon mal für sich. Scharf geschnitten und mit ausgestellten Kotflügeln wie einst beim Ur-quattro. Alles bestens. Bis auf die peinlichen Fake-Auspuffblenden – muss so etwas wirklich sein? Wobei Mercedes das bei der E-Klasse so ähnlich macht. Auch hier ist der Auspuff am Heck nur Illusion. Abgesehen von diesem unglücklichen Detail tritt der Benz aber stilsicher auf, wirkt geschlossen und elegant. Beim Platzangebot unterscheiden sich E 400 und S6 nicht wesentlich, wobei der Audi über einen Hauch mehr Raum und im Fond über die bequemeren Sitze verfügt. Im Benz liegt die Rückbank (zu) flach über dem Boden. Der E 400 wird angetrieben vom neuen 3,0-Liter-Reihensechszylinder, hier mit 340 PS. Ein famoses Triebwerk, kultiviert, drehfreudig und mit sonor-feinem Klang. Mit der Luftfederung (1785 Euro) liegt der Benz satt und gelassen, federt souverän, fühlt sich wuchtiger an als der Audi.

An der Kasse und beim Fahren punktet der E-Klasse-Kombi

Mercedes E 400 d T
Die bessere Wahl: Der Mercedes zeigt das souveränere Fahrverhalten – und er ist billiger als der Audi.
Im S6 steckt statt V8 oder V10 jetzt also ein TDI mit 349 PS. Und, wie ist es so? Die Antwort: na ja. Die Fahrleistungen sind durchaus eindrucksvoll, doch der 3,0-Liter hat so seine Probleme. Nervig ist vor allem die zähe Gedenksekunde beim Losfahren. Erst ab etwa 2500 Touren geht die Post richtig ab, dann springt dich der V6 förmlich an. Und mit dem hektischen Motor, Allradlenkung (1900 Euro) und Sport-Diff (1500 Euro) fährt sich der S6 aufgeregter, jugendlicher als der Benz. Mit stolzen 83.895 Euro (bei carwow.de jetzt mit einer Ersparnis bis zu 14.931 Euro) steht der Audi S6 im Testwagen-Trimm in der Liste, der Mercedes 400 d mit 76.471 Euro (E-Klasse T-Modell bei carwow.de mit einer durchschnittlichen Ersparnis von 8322 Euro). Nicht nur wegen des Preisunterschieds liegt der Benz vorn. 
Das Fazit von Dirk Branke: "Macht der S6 auch mit Diesel Spaß? Klares Jein. Er ist schnell, aber die Motor-Getriebe-Kombi funktioniert nicht reibungslos. So kauft ihm der Benz den Schneid ab."