Audi TT RS/BMW M2/Porsche 718 GTS: Test
Kampf der Konzepte

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Coupé gegen Sportwagen, vier, fünf oder sechs Zylinder, in Reih und Glied an der Front oder boxend aus der Mitte, Heckantrieb gegen Allrad. Was bringt den Sieg?
Nach dem bärenstarken 911 GTS fährt jetzt auch der Einstiegsporsche 718 mit GTS am Heck vor, als Boxster und Cayman. Der 2,5-Liter-Singleturbo mit variabler Turbinengeometrie legt dank Ladedruckanhebung um 0,2 bar und optimiertem Ansaugtrakt um zarte 10 Nm und 15 PS zu. Das fällt bei uns normalerweise unter "Serienstreuung" – der Cayman S aus dem Supertest im vergangenen August warf mit gemessenen 362 PS fast genau so viel ab. Doch vermutlich streut unser Cayman GTS-Testwagen ja ebenfalls leicht nach oben; also abwarten, was er daraus macht.
Für einen Vierzylinder ist der GTS unglaublich teuer

Geht richtig ins Geld: Der Porsche 718 Cayman GTS im Testwagen-Trimm kostet satte 108.755 Euro.
Der Audi-Motor erinnert an wilde Gruppe-B-Zeiten

Pulsbeschleuniger: Im Bug des Audi TT RS sorgt der rotzige Fünfzylinder mit 400 PS für richtig Dampf.
Nur BMW hat diesen seidenweichen Reihensechser

Ausgeglichenes Wesen: Der Reihensechszylinder gibt dem M2 eine gewisse Ruhe, sauschnell ist er trotzdem.
Der Audi, ebenfalls mit Sportreifen und Serien-Stahlbremse bestückt, verzögert auf vergleichbarem Niveau, wohingegen der Cayman mit seinen Standardreifen – allerdings in Porsche-Spezifikation – und optionaler Keramikbremse kalt und warm verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk stets innerhalb von 32 Metern vor Anker geht. Ich schulde ihnen noch den Sprint des GTS: Nun, Porsche-typisch schüttelt er den Launch-Start wie nach Lehrbuch aus dem Ärmel, abgeklärt, fast beiläufig: Drehzahl, Drehmoment, Kupplungsschleifpunkt und Traktion greifen perfekt ineinander, was in jederzeit reproduzierbare 3,9 Sekunden auf 100 km/h mündet.
Wie die drei Sportler auf der Rennstrecke performen, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Fazit
Der großartige Fünfzylinder beschert dem Audi den Sieg, geradeaus kann ihm in diesem Vergleich keiner folgen. Dank Options-Gewindefahrwerk schlägt er sich auch auf der Rennstrecke wacker, büßt dafür an Komfort ein. Der M2 erlaubt sich keine echte Schwäche, teilt sich so mit dem teuren Handlingkönig Cayman Rang zwei.
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