Noch nie war der Autokauf einfacher als heute. Ein paar Klicks im Internet, und schon liefern Autobörsen wie autobild.de ein schier unglaubliches Angebot an Fahrzeugen. Die Auswahl ist riesig, Schnäppchen gibt es reichlich. Doch genau hier liegt auch die größte Gefahr beim Autokauf im Netz. Immer mehr Betrüger nutzen das Web und locken mit miesen Methoden Käufer und Verkäufer in die Falle. Damit Sie nicht auf die Betrügereien im Netz hereinfallen, haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst. Vorab sollten Sie das über autobild.de wissen: • autobild.de weiß nicht, wer ein Auto kauft, und ist nicht am Kauf beteiligt • autobild.de gibt keine Empfehlung in Hinsicht bestimmter Bezahlmethoden • autobild.de macht keine Aussagen über die Vertrauenswürdigkeit von Käufern • autobild.de macht keine Aussagen über die Bonität eines Käufers • Sollten Sie trotzdem eine scheinbare autobild.de–Mail mit Aussagen über einen Käufer erhalten, handelt es sich hierbei um eine Fälschung!

Keine Vorauszahlung leisten!

Fordert der Verkäufer von ihnen eine Vorauszahlung, handelt es sich fast immer um einen Betrugsversuch. Meist verspricht der Verkäufer dem Käufer ein Vorkaufsrecht auf das fast immer sehr günstige Fahrzeug, verlangt dafür aber als Sicherheit eine Bargeldeinzahlung. Anschließend wird das Geld mit gefälschten Papieren abgehoben. Angebliche Sicherheiten, die dem Käufer gemacht wurden (Fahrzeugschein, Personalausweis o.ä.) stellen sich als gefälscht heraus, ebenso wie Name und Adresse des angeblichen Verkäufers. Deshalb sollten Sie nie eine Vorauszahlung leisten! Dabei ist es egal, ob es sich um einen Bargeldtransfer (z. B. über Western Union, MoneyGram, Escrow) oder um eine Banküberweisung handelt. In beiden Fällen kann Ihr Geld mit gefälschten Papieren abgehoben werden. Auch dann, wenn Sie den Verkäufer kennen!

autobild.de bietet keinen Treuhandservice!

Bei autobild.de gibt es weder einen Treuhandservice noch Treuhandkonten. Des Weiteren werden bei autobild.de keine Benutzer als besonders vertrauenswürdig eingestuft. Werden Sie dennoch per E–Mail aufgefordert, einen Treuhandservice von autobild.de zu nutzen, handelt es sich um einen Betrugsversuch! Das gleiche gilt für scheinbare autobild.de-Links in einer E–Mail. Im schlimmsten Fall handelt es sich um eine gefälschte Mail oder Internetseite. Sollten Sie bezüglich eines Inserats unsicher sein, kontaktieren Sie das Service–Center von autobild.de unter folgender Nummer: +49 (0)1805/ 33 99 31 (12 Cent/Min.).

Schecks können gestohlen oder gefälscht sein

Nehmen Sie keinen Scheck in Zahlung! Auch Verkäufer sollten im Internet vorsichtig sein. Immer öfter werden Sie durch ungedeckte Schecks geprellt. Meist geben sich die Täter als ausländische Kaufinteressenten aus und akzeptieren den Kaufpreis ohne weitere Verhandlungen. Wenig später erhält der Verkäufer dann einen Scheck, meist aus dem Ausland, dessen Betrag deutlich über dem vereinbarten Preis liegt. Die Differenz soll dann meist einem Bekannten des Käufers ausgehändigt oder per Bargeldüberweisung (meist über Western Union) zurück überwiesen werden. Oft hält der Scheck einer ersten Überprüfung stand, später stellt sich dann heraus, dass er keine Deckung aufweist oder gestohlen wurde.

Elektronisch übermittelte Dokumente

Seien Sie vorsichtig bei elektronisch übermittelten Dokumenten. Bei per E–Mail verschickten Kfz–Briefen und/oder –scheinen kann es sich um Fälschungen handeln. Das gleiche gilt für Personalausweise. Elektronisch übermittelte Dokumente sind daher niemals ein Nachweis und bieten keinerlei Sicherheit!

Gefälschte E–Mails

Leider können Betrüger die Absenderadresse einer E–Mail fälschen und damit vermeintliche autobild.de–Mails verschicken. Meist werden Sie in solchen "Phishing-Mails" aufgefordert, vertrauliche Informationen wie Kreditkartenummer, Passwörter und Inseratsnummern zu nennen. Außerdem können die gefälschten Mails auch einen Link auf angebliche autobild.de- und Treuhandseiten beinhalten. Grundsätzlich gilt: autobild.de verschickt nur dann eine Mail, wenn Sie ein Inserat aufgegeben haben, uns eine Frage gestellt haben oder einen Suchauftrag erteilt haben.

Tipps für den Käufer

• Kaufen Sie ein Fahrzeug niemals ungesehen • Kennen Sie den Verkäufer nicht, gibt es keinen Grund, sich in einer dunklen Tiefgarage, auf einem Autobahnparkplatz oder ähnlichen Orten zu treffen. Bei großen Geldsummen ist es ratsam, sich in einer Bank zu treffen. Dort kann das Geld abgehoben und dem Verkäufer übergeben werden. • Stimmen Verkäufer und im Brief eingetragener Fahrzeugbesitzer nicht überein, sollten Sie stutzig werden. Bestehen Sie auf eine Vollmacht des Besitzers, denn das Fahrzeug könnte gestohlen sein oder einer Person gehören, die von dem geplanten Verkauf nichts weiß. Das gilt nicht für Händler, da diese nicht in den Kraftfahrzeugbrief eingetragen werden! Vergleichen Sie außerdem die Fahrgestellnummern im Motorraum mit der des Fahrzeugbriefs • Sollten Sie ein Auto besichtigen oder Probe fahren, gehen Sie sicher, dass es auch mit dem im Vertrag aufgeführten Fahrzeug identisch ist. Nur dieses Fahrzeug kaufen Sie!

Illegal: Digitale Tachos können mit spezieller Software manipuliert werden.
Illegal: Digitale Tachos können mit spezieller Software manipuliert werden.
• Gehören zum Fahrzeug spezielle oder teure Ausstattungsgegenstände (Navigationsgeräte, Aluminiumfelgen, Winterreifen etc.), sollten diese extra im Vertrag aufgeführt werden. Dies gilt besonders dann, wenn die Fahrzeugübergabe zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. • Digitale Tachos zu manipulieren, stellt heutzutage kein Problem mehr dar. Deshalb sollten Sie dem angegebenen Tachostand nicht blind vertrauen. Sollten Sie Zweifel an der Laufleistung des Fahrzeugs haben, sollten Sie es in einer Fachwerkstatt untersuchen lassen und das Wartungsheft kontrollieren. Doch auch hier sollten Sie vorsichtig sein. Sind die Eintragungen im Scheckheft alle oder größtenteils mit dem gleichen Stift und der gleichen Handschrift geschrieben, handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung. Hier hilft ein Anruf in der betreffenden Werkstatt. Ein weiteres Indiz für hohe Laufleistungen sind stark abgenutzte Pedalgummis. Zeigen diese kaum noch Profil und der Tacho nur 60.000 Kilometer an, kann etwas nicht stimmen.

Für Profis ist das Fälschen von Internetseiten kein Problem.
Für Profis ist das Fälschen von Internetseiten kein Problem.
• Vorsicht bei allzu verlockenden Angeboten. Wird ein Fahrzeug weit unter dem normalen Gebrauchtwagenpreis angeboten und ist nicht als Unfallfahrzeug gekennzeichnet, ist Vorsicht geboten. Besonders in dem Fall, wenn der Verkäufer sich im Ausland befindet. Dann haben die Betrüger meist zwei Vorgehensweisen um an Geld zu kommen: 1. Der Verkäufer gibt an, ins Ausland versetzt worden zu sein, das Fahrzeug hat er dummerweise mitgenommen. Da er es jetzt nicht mehr benötigt, würde er eine Spedition beauftragen, das Auto nach Deutschland zu verschiffen. Diese sei auf Fahrzeugtransporte spezialisiert, würde für den Transport jedoch einen Vorschuss verlangen. Meist nennt der Betrüger dann auch eine seriös wirkende Internetadresse inklusive Telefonnummern. Ist der Vorschuss dann erst einmal bezahlt, guckt der Käufer in die Röhre. Das Fahrzeug kommt nie an, Internetseite und Telefonnummer sind abgestellt. 2. Unter dem Stichwort Re–Import wird ein Fahrzeug aus dem Ausland extrem günstig angeboten. Der Verkäufer ist per E–Mail, Fax und Handy erreichbar und einigt sich schnell mit dem Käufer. Für den Transport und seine Ausgaben verlangt er jedoch einen Vorschuss von mehreren tausend Euro. Ist das Geld erst einmal überwiesen, ist der Verkäufer nicht mehr zu erreichen. Handy, Fax und E–Mail sind abgestellt.

• Teilweise werden Fahrzeuge doppelt angeboten. Meist kopieren die Betrüger eine vorhandene Anzeige und geben lediglich eine neue Telefonnummer an. Den Interessenten bitten die angeblichen Verkäufer dann unter dem Vorwand einer langen Anreise um einen Vorschuss. Sollte das Fahrzeug nicht den Vorstellungen entsprechen, würde dieser natürlich sofort wieder zurückerstattet werden. Ist das Geld erst einmal überwiesen, kommen weder Verkäufer noch Fahrzeug zu dem vereinbarten Termin.

Tipps für den Verkäufer

• Benutzen Sie stets einen richtigen Kaufvertrag. Unter www.autobild.de können Sie sich einen Mustervertrag herunterladen. Ganz wichtig für private Verkäufer: Schließen Sie die Gewährleistung aus! Ansonsten sind Sie wie ein Händler zwei Jahre lang gewährleistungspflichtig und müssen eventuell für anfallende Reparaturen bezahlen • Verkaufen Sie das Fahrzeug nur abgemeldet. Auch wenn der Käufer verspricht, das Fahrzeug abzumelden. Im schlimmsten Fall werden Sie als nicht abgemeldeter Halter für Verkehrsverstöße oder sogar Verbrechen des neuen Besitzers belangt.

Vor dem Verkauf sollte das Fahrzeug immer abgemeldet werden.
Vor dem Verkauf sollte das Fahrzeug immer abgemeldet werden.
• Bargeld lacht nur, so lange es echt ist. Deshalb sollten Sie bei Geldgeschäften immer einen speziellen Falschgeldstift dabei haben. Sollten Sie trotzdem Zweifel haben, lassen Sie das Geld in einer Bank überprüfen. • Lassen Sie einen potenziellen Käufer niemals eine Probefahrt alleine machen. Auch wenn dieser ihnen zuvor seine Papiere gezeigt oder als Pfand hinterlegt hat. Dokumente sind leicht zu fälschen. Zudem sollten die Fahrzeugpapiere nie bei einer Probefahrt mitgeführt werden. Es reicht aus, wenn Sie die Papiere beim Verkaufsgespräch vorzeigen können. • Lassen Sie Unbekannten niemals Kopien von Fahrzeugschein und/oder Personalausweis per Mail oder Post zukommen. Die Unterlagen könnten für kriminelle Zwecke benutzt werden. • Vorsicht bei angeblichen Käufern, die um Rückruf bitten. Manchmal verbirgt sich dahinter eine teure 0900–Nummer (oder 0137 etc.) mit einer Endloswarteschleife. Kontrollieren Sie daher vor dem Rückruf die Telefonnummer.

• Teilweise versuchen Betrüger, dem Verkäufer sein Fahrzeug und die Fahrzeugpapiere für ein Gutachten zu entwenden. Gehen Sie auf so einen Vorschlag niemals ein! • Vorsicht bei einem Kaufvertrag ohne festgelegten Mindestpreis. Wird der Fahrzeugpreis von einem Gutachten abhängig gemacht, kann es sein, dass der Gutachter das Fahrzeug extrem niedrig einschätzt. Als Verkäufer bekommen Sie dann weniger, als Ihnen zusteht. • Teilweise wollen Interessenten Ihr Fahrzeug nicht kaufen, sondern in eine angeblich gut laufende Exportliste aufnehmen. Anschließend gibt es dann oft eine Rechnung (meistens im Bereich von 60 bis 70 Euro). Bezahlen Sie diese nicht! Wer keinen Auftrag erteilt, muss auch keine Rechnung zahlen. • Lassen Sie sich nicht von seriös wirkenden Autohäusern beeindrucken. Teilweise kommt es vor, dass Betrüger für einen kurzen Zeitraum repräsentative Räume anmieten, um Kunden zu ködern. Teilweise werden sogar Werbegeschenke verteilt, fast immer bekommt der Verkäufer einen Scheck für sein Fahrzeug. Platzt dieser, sind die Räume meist schon wieder leer, Käufer und Fahrzeug über alle Berge. Deshalb gilt auch hier: Nehmen Sie keine Schecks in Zahlung, und lassen Sie Ihr Fahrzeug und die Papiere nicht bei dem angeblichen Käufer!

Von

Lars Zühlke