Automatikgetriebe-Reparatur
Reparieren oder austauschen?

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Defekte Automatikgetriebe müssen nicht zwingend ausgetauscht werden – fast immer ist auch eine Reparatur möglich. Alles über Kosten und den Ablauf. Und: Woran man einen Getriebeschaden erkennt.
➤ Austausch oder Reparatur?
➤ Automatikgetriebe-Reparatur: Kosten
➤ So läuft die Reparatur ab
➤ Automatikgetriebe-Schäden: Symptome
➤ Ursachen von Getriebeschäden
➤ Ölwechsel beim Automatikgetriebe
➤ Getriebeölwechsel: Kosten
➤ Getriebespülung beim Automatikgetriebe
➤ Tipps für ein langes Getriebeleben
➤ Automatikgetriebe-Reparatur: Kosten
➤ So läuft die Reparatur ab
➤ Automatikgetriebe-Schäden: Symptome
➤ Ursachen von Getriebeschäden
➤ Ölwechsel beim Automatikgetriebe
➤ Getriebeölwechsel: Kosten
➤ Getriebespülung beim Automatikgetriebe
➤ Tipps für ein langes Getriebeleben
Ob Wandler-, Doppelkupplungs- oder stufenlose Getriebe: Ist das Automatikgetriebe kaputt, wird es teuer. Dieses komplexe Bauteil kann mitunter mehr kosten als ein fabrikfrischer Kleinstwagen. Preiswerter als ein neues Automatikgetriebe ist die Reparatur. Die Autowerkstatt des Vertrauens ist bei Schäden am Automatikgetriebe allerdings nicht die beste Wahl. Weil Automatikgetriebe deutlich komplizierter aufgebaut sind als manuelle Schaltgetriebe, fehlt herkömmlichen Werkstätten sowohl bei der Diagnose als auch bei den filigranen Reparaturarbeiten die Expertise sowie auch das richtige Werkzeug. Elektrohydraulik und elektronische Steuerung dieses Bauteils setzen spezifische Fachkenntnisse voraus. Vertragswerkstätten fehlt dieses Fachwissen häufig, sodass diese meist ausschließlich den Austausch des Getriebes anbieten.

Zerlegtes Automatikgetriebe: Eine Reparatur ist nur in spezialisierten Fachbetrieben möglich.
Der Austausch eines defekten Automatikgetriebes gegen ein neues geht vergleichsweise schnell, ist dafür aber umso teurer. Oftmals überschreiten die Kosten dabei den Restwert des Autos, sodass die betroffenen Besitzer bereits den Verkauf des Fahrzeugs in Erwägung ziehen. Was viele nicht wissen: Grundsätzlich lassen sich alle Automatikgetriebeschäden reparieren. In den wenigsten Fällen sind die Ersatzteile zu teuer oder ein aufwendiger Ausbau so zeitintensiv, dass es sich preislich kaum lohnt. So müssen häufig nur Verschleißteile ausgetauscht werden. Oder der Fehler liegt am Steuergerät oder dem Drehmomentwandler, dann reicht die Reparatur des Steuergeräts oder der Tausch des Wandlers. Auch der Einbau eines kompletten Austauschgetriebes, also ein überholtes gebrauchtes Getriebe, ist in spezialisierten Fachwerkstätten möglich.
Neue Automatikgetriebe können je nach Art und Gangzahl bis zu 10.000 Euro kosten. Ein Austauschgetriebe gibt es dagegen ab etwa 2000 Euro – zuzüglich Aus- und Einbau. Dabei bestimmt auch der Lieferumfang (ob es ohne Wandler oder Steuereinheit benötigt wird) den Preis. Die Reparatur oder Instandsetzung eines Automatikgetriebes kostet aufgrund des höheren Zeitaufwands meist etwas mehr – etwa ab 2.500 Euro aufwärts. Entscheidend für den Aufwand, die Dauer und die Kosten ist stets, ob es sich um eine Wandlerautomatik, Halbautomatik oder eine stufenlose Automatik handelt. Welche Möglichkeit die beste und günstigste ist, lässt sich nach der Diagnose durch einen Fachbetrieb in Verbindung mit einem Kostenvoranschlag klären. Vorsicht ist übrigens angebracht bei instandgesetzten Getrieben, die im Internet angeboten werden. Wer sich nicht sehr gut mit der Thematik auskennt und weiß, was er kauft, kann dabei böse Überraschungen erleben. Denn groß ist der Ärger, wenn ein scheinbar intaktes Getriebe nach kürzester Zeit plötzlich Probleme bereitet.

Bei der Reparatur wird das Automatikgetriebe in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt.
Funktioniert das Getriebe nicht mehr einwandfrei, wird mit einem Fachbetrieb erst einmal eine Probefahrt vereinbart. Der Profi muss herausfinden, in welcher Fahrsituation der Defekt auftritt, und ob es sich um ein mechanisches oder um ein Steuerungsproblem handelt. Einige Fahrzeuge haben zudem zwei Steuergeräte, also viel Elektronik, die Fehler am Getriebe auslösen kann. Die Probefahrt sowie eine möglichst exakte Beschreibung vom Autobesitzer helfen dem Fachmann, das Problem einzukreisen. Auch wird der Ölstand geprüft, um sicherzustellen, dass nicht mangelndes Öl für Schaltfehler oder andere Schäden verantwortlich ist. Anschließend kommt der Pkw auf die Hebebühne und das bis zu 100 Kilogramm schwere Getriebe wird ausgebaut, in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt. Zum Vergleich: Manuelle Schaltgetriebe wiegen mit 25 bis 30 Kilogramm deutlich weniger. Beschädigte Teile werden ausgetauscht, meist gleich mit allen Verschleißteilen. Sind diese Schritte erledigt, wird das Getriebe wieder zusammengebaut und auf seine Funktion geprüft. Durchschnittlich ein bis zwei Arbeitstage dauert dieser Prozess. Seriöse Fachbetriebe geben stets eine Garantie auf ihre Arbeit. Wer ein neueres Fahrzeug hat, sollte vor der Reparatur sofort nach der Garantie oder Kulanzregelung beim Hersteller fragen.
Mehr zum Thema: So funktioniert die Getriebe-Reparatur beim Schaltgetriebe
Bei manuellen Getrieben machen Probleme deutlich früher auf sich aufmerksam. Wenn Gänge etwa nur schwer einlegbar sind oder das Fahrzeug sich trotz eingelegtem Gang im Leerlauf befindet, ahnt meist jeder Autobesitzer, dass etwas nicht stimmt. Bei Automatikgetrieben wird mehr Aufmerksamkeit vom Besitzer gefordert. Schon unsanfte Gangwechsel, verzögertes Anfahren oder leichtes Vibrieren können Vorboten für drohende Defekte sein. Typische Merkmale sind auch hohe Drehzahlen ohne Vortrieb sowie auch verzögertes Schalten der Automatik. Ungewöhnliche Geräusche aus dem Motorraum können ebenfalls auf Schäden am Automatikgetriebe hinweisen.

Anhängerbetrieb kann das Automatikgetriebe belasten, wenn es noch nicht warmgelaufen ist.
Automatikgetriebe gelten als äußerst robust und haltbar, schließlich wird eine falsche Fahr- beziehungsweise Schaltweise unterbunden. Nicht zu verhindern sind jedoch Materialfehler sowie Verschleiß durch hohe Belastung, wie Bergfahrten oder ständiger Anhängerbetrieb. Wird ein kaltes Getriebe direkt stark beansprucht, schadet das dem Bauteil immens. Das Getriebe sollte immer warmgelaufen sein, bevor man steile Straßen bewältigt oder Wohnwagen, Pferdeanhänger oder Bootstrailer zieht. Denn nur dann erreicht das Getriebeöl seine optimale Schmierfähigkeit und verhindert Verschleiß. Wie auch bei manuellen Getrieben sorgt das Getriebeöl für eine möglichst geringe Reibung mechanischer Komponenten, Abtragung von Abriebpartikeln sowie Korrosionsschutz. Werden Wartung und Austausch des Getriebeöls vernachlässigt, tritt eine höhere Reibung und damit ein größerer Verschleiß auf. Einzelne Komponenten können sich zudem stark erwärmen und auch dadurch beschädigt werden.
Es gibt jedoch auch Getriebearten, die baubedingt anfällig sind. So gehört die Multitronic von Audi genauso wie nahezu alle Doppelkupplungsgetriebe teilebedingt zu den Problemgetrieben. DSG-Getriebe werden übrigens von den Automobilherstellern unter verschiedenen Bezeichnungen angeboten. So nennt Renault es "EDC" (Efficient Dual Clutch), bei Porsche heißt es "PDK" (Porsche Doppelkupplungsgetriebe), bei Ford läuft es unter "Powershift" und bei Audi unter "S Tronic". Bei diesen Getrieben sind Schäden ab Laufleistungen von 60.000 Kilometern keine Seltenheit.
Um Schäden am Getriebe zu vermeiden, sollte regelmäßig ein Getriebeölwechsel durchgeführt werden. Obwohl Automobilhersteller Automatikgetriebe als wartungsfrei und deren Getriebeöl als Lebensfüllung bezeichnen, unterliegen auch hier einige Komponenten dem Verschleiß. Öl eines Automatikgetriebes altert ebenfalls, kann durch Verunreinigen und Ablagerungen leiden und verliert je nach Laufleistung oder Fahrstil an Viskosität und Schmierfähigkeit. Dadurch kann sich die Lebensdauer des Getriebes verkürzen. Eine Besonderheit von Automatikgetriebeölen sind seine Additive – Zusätze, die dem Grundöl hinzugegeben werden. Besonders hochwertige Motoröle haben einen sehr hohen Anteil an Additiven. Diese sorgen für eine längere Lebensdauer, nutzen sich jedoch mit der Zeit ab. Deshalb sollte der Wechsel alle 80.000 bis 100.000 Kilometer erfolgen.
Die Kosten für den Getriebeölwechsel setzen sich aus den Materialkosten und der Arbeitszeit zusammen. Die Preise für das Öl hängen von der Menge ab, starten jedoch im Schnitt bei 30 Euro und können bis zu 100 Euro betragen. Für die Arbeitszeit können etwa 60 Euro hinzukommen. Wird neben dem Ölwechsel auch eine Getriebespülung durchgeführt, kann die gesamte Rechnung aufgrund des höheren Arbeitsaufwandes je nach Fahrzeug zwischen 330 und 600 Euro betragen.
Weil beim konventionellen Getriebeölwechsel stets noch etwa die Hälfte des Altöls im Getriebe verbleibt, empfehlen viele Betriebe die Automatikgetriebe-Spülung. Wie der Name verrät, wird das gesamte Getriebe gespült und dadurch das alte Öl komplett entfernt. Dann werden je nach Modell vier bis zwölf Liter frisches Öl eingefüllt. Damit keine Rückstände zurückbleiben, erfolgt die Spülung oft unter hohem und konstantem Druck. Das kann allerdings empfindliche Teile des Getriebes ruinieren, die dann deutlich später ernsthafte Schäden verursachen können. Deshalb bieten einige Spezialbetriebe diese Getriebespülungen entweder überhaupt nicht oder lediglich in einer milderen Form mit geringerem Druck an. In der sanfteren Version wird dann nahezu das gesamte alte Öl entfernt. Sensible Komponenten erleiden aber keine Schäden, und der Rest des alten Öls vermischt sich so gut mit dem neuen Öl, dass sich die Qualität dadurch nicht verschlechtert.
• Ausreichend Getriebeöl: Fehlendes oder falsches Getriebeöl verursacht Schäden. Wird vom Hersteller kein Intervall für den Getriebeölwechsel angegeben, sollte dieser alle 80.000 bis 100.000 Kilometer erfolgen.
• Nicht aufsetzen: Durch hartes Aufsetzen auf dem Boden kann das Getriebe Schaden erleiden.
• Richtig warm fahren: Das Getriebe nicht zu Beginn der Fahrt hoher Belastung (Bergfahrten, Anhängerbetrieb) aussetzen. Dies führt zu Verschleiß. Orientieren kann man sich hier am Motor – ist dieser warm gefahren, überträgt sich die Wärme auch auf das Getriebe.
• Getriebeölspülung: Viele Probleme am Automatikgetriebe lassen sich oft schon mit einer Spülung beheben.
• Nicht aufsetzen: Durch hartes Aufsetzen auf dem Boden kann das Getriebe Schaden erleiden.
• Richtig warm fahren: Das Getriebe nicht zu Beginn der Fahrt hoher Belastung (Bergfahrten, Anhängerbetrieb) aussetzen. Dies führt zu Verschleiß. Orientieren kann man sich hier am Motor – ist dieser warm gefahren, überträgt sich die Wärme auch auf das Getriebe.
• Getriebeölspülung: Viele Probleme am Automatikgetriebe lassen sich oft schon mit einer Spülung beheben.
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