Autonome Mercedes S-Klasse: Mitfahrt im Prototyp
Geisterfahrt mit "Bertha"

—
Wir durften im Prototypen der autonomen Mercedes S-Klasse "Intelligent Drive" mitfahren. Ein Erlebnisbericht – mit Video!
Video: Freihändig durch Deutschland
Fahrer denkt, S-Klasse lenkt


Auf den Monitoren kann man sehen, was die Augen der S-Klasse alles erfassen.
VDA-Chef Wissmann über autonomes Fahren
Die flimmernden Grafiken und die langen Zahlenkolonnen auf den Bildschirmen wollen zwar Vertrauen erwecken. Doch gespannt bin ich trotzdem, als die S-Klasse nach Bad Mingolsheim hineinrollt. Und irgendwie erleichtert, dass der Tacho tatsächlich nur 50 km/h anzeigt. Aber jetzt geht der Spaß erst los. Denn obwohl die Straße immer enger wird, links und rechts die Autos parken und "Bertha" manchmal stehen bleiben muss, bis im Gegenverkehr eine Lücke bleibt, greift Kaus ihr nicht ins Lenkrad. Selbst an Ampelkreuzungen und Kreisverkehren vertraut er auf den Autopiloten und lässt seine Passagiere schwitzen. Doch für die Aufregung gibt es eigentlich keinen Grund. Zwar rollt die S-Klasse jetzt nicht mehr ganz so flüssig wie draußen auf der Landstraße und fährt eher wie Fahrschüler in der Prüfung: übervorsichtig und eher zurückhaltend. Doch selbst als ihr ein Bus die Vorfahrt nimmt, bremst sie so schnell und sauber, dass es nicht einen Hauch von brenzlig wird, Kaus zufrieden nickt und sich der Pulsschlag gleich wieder verlangsamt. Deshalb ist es umso überraschender, dass der Projektleiter am Ortsausgang von Bad Mingolsheim plötzlich doch eingreifen und "Bertha" auf die Sprünge helfen muss. Denn als ein paar Fußgänger freundlich winkend am Zebrastreifen stehen und partout nicht über die Straße gehen wollen, verweigert der Prototyp die Weiterfahrt – gelernt ist halt gelernt.
Schlauer Japaner: Autonomes Fahren im Nissan Leaf

Übervorsichtig: Die S-Klasse fährt wie ein Führerschein-Neuling.
Service-Links