Benimar klingt toll. Irgendwie positiv, irgendwie nach Meer. In Deutschland ist Benimar bislang kaum bekannt – bis jetzt. Unter der Flagge der großen Mutter Trigano will der Hersteller aus Spanien nun Deutschland erobern. Nun ja, zumindest sich zunächst einen guten Ruf erwerben. Das ist auf dem anspruchsvollen Markt zwischen Passau und Flensburg nicht einfach, auch nicht für einen Marktführer, wie es Benimar in Spanien ist. Einst entstanden auf dem Fabrikgelände Wohnwagen, seit 1986 Wohnmobile. Heute verlassen über 4000 Stück pro Jahr die riesigen Hallen. Einer davon: der Tessoro 481, den wir uns hier genauer ansehen. Das ist er: Beim Tessoro 481 setzt Benimar auf Ford statt Fiat, auf Transit statt Ducato. Das prägt einen Teil seines Charakters. Der andere, für den Reisemobilisten wichtigere betrifft den Aufbau. Schon auf den ersten Blick fällt auf, wie kurz der 481 ist: keine sechs Meter. Dennoch verspricht er ausreichend Raum für vier.

Geschlafen wird recht eng auf zwei Etagen

Benimar Tessoro 481
Über der großzügigen Sitzgruppe findet das elektrisch absenkbare Hubbett Platz. Die Seitenbank wird nachts zum Teil des unteren Betts.
Bild: Magali Hauser / AUTO BILD
Das hat er: Einen etwas anderen Grundriss. In der Mitte lädt eine groß dimensionierte Sitzgruppe ein, links in L-Form, rechts als gerade Bank. Fünf Erwachsene speisen hier sehr bequem, zumal der variable Tisch mit über 90 mal 90 Zentimetern üppige Maße aufweist. Die gibt's auch in der Küche, die Benimar beim Tessoro 481 hinten rechts platziert hat. Dank großem Fenster fällt sie hell aus, ist beinahe 1,20 Meter lang und über 40 Zentimeter tief – hier lässt sich anspruchsvoll kochen, ohne dass es eng wird. Und Stauraum für Utensilien? Ebenfalls üppig; sogar ein cleverer Apothekerauszug ist integriert. Der 140-Liter-Kühlturm punktet mit Eisfach und Flaschenschublade. Gegenüber der Küche liegt das Bad. Auch hier herrscht keine Enge. Die Dusche bietet mit 94 mal 55 Zentimeter Grundfläche und Tür viel Komfort. Zaubern können sie allerdings auch in Spanien nicht: Fenster und Waschbecken fallen klein aus. Doch zum Händewaschen und Zähneputzen langt es allemal. Enger wird es nachts, wenn das Hubbett heruntersurrt. Oben beschränken Grundmaß und Kopfraum (nur 54 Zentimeter!) die Schläfer, unten bleibt etwas mehr Luft – erfordert aber ein Umbauen der Sitzgruppe. Was zudem fehlt: eine Garage.

Der Transit gibt sich eher wie ein Pkw denn als Transporter

Benimar Tessoro 481
Der optionale 170 PS starke Ford-Diesel lohnt den Aufpreis von 1895 Euro.
Bild: Magali Hauser / AUTO BILD
So fährt er: Richtig flott! Das liegt vor allem an dem 170 PS starken Ford-Diesel, der mit 1895 Euro in der Aufpreisliste steht und diesen Extra-Einsatz durchaus lohnt. Ziemlich ungeduldig zerren bis zu 405 Nm Drehmoment an der Vorderachse, genug jedenfalls, um unterwegs alle Situationen zügig zu meistern. Überhaupt gibt sich der Transit eher wie ein Pkw denn als Transporter, auch wenn die betont leichtgängige Lenkung dabei etwas synthetisch wirkt. Am Lenkrad lässt sich mit einer Menge Bedientasten spielen, nur der kleine Schacht für das (immerhin serienmäßige!) DIN-Radio scheint aus der Zeit gefallen. Ähnlich simpel, zugleich völlig logisch fällt die Heizungsbedienung aus. Ebenfalls in Serie: eine manuelle Klimaanlage, Zentralverriegelung, zwei Airbags, beheizbare Windschutzscheibe und Außenspiegel, Lederlenkrad und Kurvenlicht. Chapeau! Das ist, besonders im Blick auf den Fiat Ducato, ein ziemlicher Aha-Effekt. Nicht auf ganzer Linie überzeugen jedoch die Ford-Sitze: Wer groß ist und gewichtig, mag sich auf Langstrecken hier nicht optimal aufgehoben fühlen.

Bildergalerie

Benimar Tessoro 481
Benimar Tessoro 481
Benimar Tessoro 481
Kamera
Wohnmobil-Test Benimar Tessoro 481
Fazit: Der 481 tritt als kürzeste der zwölf Tessoro-Varianten an. Damit zeigt er sich handlich und agil, besonders in der 170-PS-Version. Innen bietet er eine Menge Raum – nur mit dem Gepäck müssen sich die Reisenden ziemlich beschränken. Eine Garage bietet er nicht. Doch Daumen hoch für Ausstattung und Preis!
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