Darf es noch ein bisschen mehr sein? Wenn 512 PS im Bentley-Flaggschiff Mulsanne nicht reichen, dann sollte es eben die Speed-Variante sein, die nochmals ein paar Pferde zusätzlich aus dem 6,75-Liter-Biturbo-V8 kitzelt und dann 537 PS leistet. Auf dem Autosalon Paris 2014 ist Premiere. Das Drehmoment steigt um 80 auf unglaubliche 1100 Newtonmeter bei schlappen 1750 Touren, die Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h (ohne Speed-Paket 296 km/h) erreichen selbst viele Supersportler nicht.
Dazu soll das neue Flaggschiff auch etwas weniger freizügig mit dem teuren Sprit umgehen, der die Besitzer eines Bentley allerdings wenig kratzen dürfte. Konkrete Zahlen über den eigentlichen Verbrauch nennen die Briten nicht, aber 13 Prozent weniger sollen es sein, macht 80 Kilomter zusätzlich an Reichweite. Als Hinweis dient uns, dass der "normale" Mulsanne bisher 14,6 Liter im Drittelmix schluckt. Mithilfe eines neuen "Sport"-Modus erlangt der Fahrer laut Bentley noch mehr Fahrkontrolle. Die Einstellung hält die Motordrehzahl stets über 2000 Touren, so dass die Turbolader zu jedem Zeitpunkt ihre volle Leistungskraft entwickeln können. Dazu wird die Luftfederung gestrafft. Das Getriebe wurde ebenfalls angepasst, dazu "segelt" der Mulsanne künftig bei geringer Belastung auf nur vier Pötten. Und natürlich kann sich der Fahrer (oder der Chauffeur) das Steuerungs-Paket nach eigenem Gusto programmieren.Exterieur wie Interieur hat Bentley den Anforderungen eines Flaggschiffes angepasst: Sowohl der Edelstahl des Matrix-Kühlergrills wie auch die Matrix-Grills im Stoßfänger und die Luftauslässe an den Kotflügeln sind versehen mit einer dunklen Tönung. Dunkel getönte Elemente sind auch in die Frontscheinwerfer des Mulsanne integriert sowie an den Heckleuchten. Als erstes Bentley-Modell erhält der Mulsanne Speed Felgen im laufrichtungsgebundenen Design im 21-Zoll-Format. Neue Farben gibt es außerdem. Innen lässt sich der Speed mit speziellen Paketen veredeln. Wie sich überhaupt alles in einem Bentley als "Bespoke"-Version nach den Wünschen des Kunden zusammenfügen lässt. Und ob das Flaggschiff mit Extra-Power dann 300.000 oder 350.000 Euro kostet, spielt in dieser Liga ohnehin keine Rolle mehr.

Von

Stephan Bähnisch