BMW 1er (E87): Gebrauchtwagen-Test
Der Kompakte für Sportliche

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Kein Auto in der Kompaktklasse fährt so agil wie der BMW 1er. Leider bereiten einige Motoren Kummer. AUTO BILD erklärt, worauf beim Kauf zu achten ist. Außerdem zeigen wir, welche Kompakten beim TÜV die wenigsten Mängel haben.
Schon mit dem Firmennamen machen die Bayerischen Motoren Werke klar, dass sie sich vor allem über ihre Antriebe definieren. So gesehen ist der im August 2004 vorgestellte 1er der konsequenteste BMW: wenig Auto, viel Motor. Der in der Golf-Klasse einzigartige Hinterradantrieb sorgt in Verbindung mit dem weit nach hinten gerückten Motor für Fahreigenschaften, die jedem Sportwagen zur Ehre gereichen würden. BMW 1er ist also die pure Freude am Fahren? Denkste! Die meisten Kunden sehen ihn als Kompaktwagen, denn im ersten Verkaufsjahr entschieden sich rund 40 Prozent aller Käufer für das 115 PS starke Basismodell 116i (bis August 2007). Fahrspaß kommt da nur sehr bedingt auf, der Vierzylinder ist einfach zu schwach auf der Brust.
Flotter gehen die Benziner erst nach der Überarbeitung 2007 zu Werke. Ab März 2007 lieferte BMW alle Modelle serienmäßig mit der Spritspartechnik Efficient Dynamics aus, seitdem haben alle Diesel einen Partikelfilter an Bord. Aber Hand aufs Herz: Wer die sportlichen Talente des 1er auskosten möchte, wählt einen der fabelhaften Sechszylinder – egal ob 125i, 130i oder 135i (218 bis 306 PS, ab 10.000 Euro). Ein 130i bewältigte 2009 übrigens den AUTO BILD-Dauertest mit der Schulnote 1+. Im Mai 2007 ergänzte BMW das 1er-Programm um den Dreitürer (E81, ab 9000 Euro). Zwei echte Leckerbissen folgten wenig später: Im November 2007 kam das 1er Coupé (E82, ab 13.000 Euro), im April 2008 das Cabrio (E88, ab 14.000 Euro). Über den Dingen schwebt das nur rund ein Jahr gebaute, 340 PS starke 1er M Coupé (Mai 2011 bis Juni 2012, ab 40.000 Euro). Welche Karosserievariante auch immer es sein soll: Das Raumangebot des 1er bleibt deutlich hinter dem zurück, was sonst in der Kompaktklasse geboten wird. Vor allem auf den Rücksitzen ist weniger Platz als in manchem Kleinwagen. Viel ärgerlicher ist jedoch, dass ausgerechnet einige Motoren erhebliche Probleme bereiten können. Übergesprungene Steuerketten führten in viele Fällen zu kapitalen Motorschäden. Eine Rückrufaktion wegen eventuell fehlerhafter Steuerkettenspanner, Gleitschienen oder Kettenräder gab es jedoch bislang nicht. Zuletzt rief BMW den 1er im Juli 2012 zurück. Betroffen waren Vierzylinder-Benziner der Baujahre 2007 und 2008 (Motor N43) wegen defektanfälliger Zündspulen. Übrigens: Die Sechszylinder laufen zuverlässig.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.In der Bildergalerie erklären wir, worauf Sie beim gebrauchten BMW 1er achten sollten. Und: die Top 5 der Kompakten im TÜV-Report.
Fazit
Der 1er ist weder besonders praktisch noch komfortabel. Ihn fährt man, weil er so agil ist. Den Diesel würde ich nur nach einer Ketten-Reparatur kaufen.
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