Bei BMW geht es Schlag auf Schlag: Kürzlich haben die Bayern das neue 6er Cabrio vorgestellt, jetzt folgt das 6er Coupé. Es soll die Kombination zwischen Sport und Luxus neu definieren. Hatte der Vorgänger noch einiges an Kritik einzustecken, weil Designer Chris Bangle eine sehr eigene Linie ins Blech meißelte, wirkt das neue 6er Coupé mit seinen fließenden Formen sehr schlüssig. Es bleibt dabei erfreulich nah an der Studie Concept 6 Series Coupé, die BMW auf dem Autosalon in Paris 2010 zeigte. Zweiter Kritikpunkt war das Platzangebot im Fond, das bisher alles andere als üppig ausfiel. Der neue 6er soll es besser machen, denn er ist in jeder Hinsicht gewachsen: Im Vergleich zum Vorgänger legt der 6er um 74 Millimeter in der Länge zu (auf 4,89 Meter), vor allem der um 75 Millimeter längere Radstand (2,86 Meter) soll den Passagieren hinten Entspannung verschaffen. In der Breite legt der Bayer 39 Millimeter auf 1,89 Meter zu, während sich die Höhe minimal auf 1,37 Meter reduziert hat. Das sorgt für eine kräftige, gestreckte und elegante Linie und dürfte den Passagiere ein etwas luftigeres Gefühl verschaffen als der recht eng geschnittene Vorgänger. Der Kofferraum schluckt reisetaugliche 460 Liter.

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Zu den Motoren: Ein Zwölfzylinder darf nicht werkeln im 6er Coupé, der bringt zwar Prestige, ist aber auch durstig. So setzt BMW zu Beginn auf zwei Benziner, die mehr als ausreichende Fahrleistungen bringen: Im 650i mit ersetzt der 4,4-Liter-Achtzylinder mit Bi-Turbo-Power und 407 PS den 4,8-Liter (367 PS). So rennt der 6er 250 km/h Spitze und braucht gerade einmal 4,9 Sekunden bis 100 km/h. Dafür geht der Verbrauch von 10,4 Litern im Schnitt in Ordnung. Viel sparsamer erledigt der 320 PS starke Reihensechser im 640i sein Handwerk. Im 6er Coupé soll er sich dank Efficient Dynamics-Sparpaket mit 7,7 Litern Sprit zufriedengeben. Nicht schlecht für ein Auto, das in 5,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und ebenfalls 250 km/h schnell ist. Beide kommen serienmäßig mit einem Achtgang-Sport-Automatikgetriebe samt Schaltwippen am Lenkrad. Ein Diesel wird sicher noch folgen, eine M-Version wohl auch. Optional kommt das 6er Coupé als erstes Fahrzeug seiner Klasse mit einer Integral-Aktivlenkung. Sie verbindet die bereits für das Vorgängermodell angebotene Aktivlenkung für die Vorderräder mit einer lenkbaren Hinterachse. Dabei werden Lenkwinkel und Lenkunterstützung sowohl vorn als auch hinten mit Hilfe von Elektromotoren beeinflusst und sollen den Luxus-Liner noch agiler machen. Ebenfalls neu im Segment sind die adaptiven LED-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht inklusive Kurvenlichtfunktion. Nebelscheinwerfer und Rückleuchten arbeiten ebenfalls mit LED-Technik.

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BMW 6er Coupé
Innen ist das Coupé einfach edel gemacht. Schaltwippen für die Achtgang-Automatik sind Serie.
Bild: Werk
Bereits die Serienausstattung ist üppig: Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein HiFi-Audiosystem mit CD-Laufwerk und AUX-In-Anschluss, Multifunktionslenkrad, elektrische Vordersitze in Leder einschließlich Memory-Funktion und ein Regensensor mit integrierter automatischer Fahrlichtsteuerung sichern die Grundversorgung mit Luxus. Dazu gibt es gegen reichlich Bares auch reichlich Technik. Adaptive Kurvenlicht, Lenkradheizung, die aktive Sitzbelüftung oder Aktivsitze – alles kein Problem. Und: Die Liste der Assistenzsysteme ist schier unendlich. Spurwechselassistent, Speed Limit Info, BMW Night Vision mit Personenerkennung, ein Head-up-Display, Rückfahrkamera, Surround View oder Internet im Auto sind optional zu haben. Auch wenn BMW noch keine Preise nennt, werden geschätzte 80.000 Euro für den 640i fällig.

Von

Stephan Bähnisch