Es gibt Studien, die würde man als Serienauto vom Fleck weg kaufen. Weil sie einfach schön sind. Genau so ein Fall ist das BMW Concept 6 Series Coupé auf dem Autosalon in Paris (2. bis 17. Oktober 2010). Hatten die Münchner am Rande der Auto China 2010 in Peking neben dem gestreckten 5er noch die bildschöne viertürige Coupé-Studie Concept Gran Coupé im Gepäck, bringen sie an die Seine einen mindestens ebenso scharfen Zweitürer mit. "Das Zusammenspiel zwischen den Linien der Karosserie und der Wölbung ihrer Flächen orientiert sich an den Wellenbewegungen auf einer von Wind und Gezeitenströmungen geformten Meeresoberfläche", heißt es in der dicken Pressemappe. Da hat die Marketingabteilung aber tief in die Phrasenkiste gegriffen. Aber das Design des Concept 6 Series Coupés ist schlüssig und flüssig.

Vorschau: Die Stars auf dem Autosalon in Paris 2010

Dazu setzt BMW auf ganz klassische Coupé-Attribute: kurze Überhänge, eine lange, überwölbte Motorhaube mit V-Form, eine Niere, die flächig und in der Seitenansicht asymmetrisch wirkt sowie ein grimmiger Blick. Der wird untermalt von Voll-LED-Scheinwerfern, die erstmals auch die Funktion des adaptiven Kurvenlichts umfassen. Die gestreckte Silhouette wird durch die Modellierung der Flächen erzeugt, die durch vier ausgeprägte Linien entsteht. Details wie das Kiemenelement im vorderen Kotflügel oder die Außenspiegel fügen sich harmonisch ins Bild, irgendwie fließt alles an diesem Auto. Passend dazu bestückt BMW die Studie mit 20 Zoll großen Felgen im Vielspeichendesign, die jeweils aus einem massiven Aluminiumblock gefräst wurden. Hinten lassen der nach innen gewölbte Abschluss der Kofferraumhaube, der Stoßfänger und die im Stil eines Diffusors ausgeformte Heckschürze das Concept 6 Series Coupé richtig breit erscheinen. Wie breit, verrät BMW nicht, die technische Daten und Abmessungen bleiben vorerst ein Geheimnis.

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BMW Concept 6 Series Coupé (Paris 2010)
Ein besonderes Lichterlebnis soll das vollflächige Glasdach in den 2+2-Sitzer bringen. Die Passagiere schwelgen in fließenden Linien. BMW-typisch ist das Cockpit leicht dem Fahrer zugeneigt. Auf der Fahrerseite des Cockpits fällt der Blick auf ein Instrumentenkombi in Black-Panel-Technologie. Sämtliche Anzeigen sind im Ruhezustand unsichtbar und werden erst nach dem Einschalten der Zündung beziehungsweise dem Motorstart aktiv und in das Display projiziert. Die Black-Panel-Technologie wird auch für die Displays des Audiosystems und der Klimaautomatik auf der Mittelkonsole eingesetzt. Als Bordmonitor dient ein freistehendes, 10,2 Zoll großes Kontroll-Display, das laut BMW an einen Flatscreen erinnern soll. Dazu gibt es ein Head-up-Display und ein vollaktives HiFi-System von Bang & Olufsen, das den Passagieren die Ohren richtig durchpusten soll. Bei so viel Schönheit gerät fast in Vergessenheit, dass in Paris unter anderem auch der nagelneue X3 und der X1 Concept ActiveE stehen.

Von

Stephan Bähnisch