Nachdem BMW im Rahmen des "Deutschland-Finales" in Hockenheim die Rückkehr ins Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) gegeben hat, planen die Münchner bereits Großes für die Zukunft. In einer Stellungnahme des Herstellers heisst es nur: "In den vergangenen Monaten arbeitete BMW gemeinsam mit dem Dachverband ITR e.V. und den weiteren in der DTM vertretenen Herstellern unter anderem am künftigen technischen Reglement und an der mittelfristigen Internationalisierung der Meisterschaft. Diese Gespräche sind positiv verlaufen, so dass BMW Motorsport nun mit der detaillierten Planung des DTM-Comebacks beginnen kann."

Neue DTM-Autos werden Coupés

Audi A4 DTM
Der wesentliche Knackpunkt war das ab 2012 in der DTM gültige neue Reglement. Neben den bisher engagierten Herstellern Audi und Mercedes-Benz, Vertretern der ITR sowie des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB) war BMW von Anfang an an der Diskussion und Gestaltung beteiligt. Wie AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erfuhr, will BMW in jedem Fall eine zweitürige Variante des M3 DTM entwickeln. Also ein Coupé und nicht wie die aktuellen Versionen der AMG Mercedes C-Klasse und des Audi A4 DTM einen viertürigen Tourenwagen. Hans-Werner Aufrecht (71), der erste Vorsitzende des ITR-Vorstandes bestätigt dazu indirekt: "Es wird wahrscheinlich Coupés geben. Aber das ist den Herstellern überlassen. Ich denke, es wird wohl ein 'Gentlemen's Agreement' unter ihnen geben."

Theissen: Neue DTM-Autos langstreckentauglich

BMW M3 GT2
Damit hätte BMW nicht nur optisch einen Nachfolger für den jetzigen, im Langstreckensport eingesetzten BMW M3. Der Tourenwagen auf Basis des jetzigen M3 Coupés ist im Rahmen des FIA-GT2-Reglements zugelassen. Mit seinem 500 PS starken 4,0-Liter-Motor gewann er in diesem Jahr das 24-Stunden-Rennen auf de Nürburgring. BMW-Motorsport-Direktor Dr. Mario Theissen (58) liebäugelt bereits seit längerem damit, auch das DTM-Auto im Langstrecken-Sport einzusetzen. Als BMW im April bereits eine Absichtserklärung über einen DTM-Einstieg abgab, verriet Theissen im ABMS-Exklusiv-Interview: "Wir werden auf Dauer keine zwei Parallel-Programme fahren. Das Einsatzgebiet des M3 GT2 liegt auf der Langstrecke. Aber wer sagt denn, dass sich die neuen Autos nicht für den Langstreckensport eignen?" Dass diese Hoffnung nun erfüllt ist, bestätigt der Motorsport-Boss: "Um die Kosten zu senken, sind alle Bauteile auf lange Laufzeiten ausgelegt", sagt Theissen. "Diese technische Basis erlaubt uns auch, das Auto bei 24-Stunden-Rennen einzusetzen".

Bewährte Teams und Fahrer

Audi, BMW und Mercedes beginnen nun damit, die Entwicklung der neuen DTM-Autos für 2012 intensiv voran zu treiben. BMW stehen gegenüber der künftigen Konkurrenz aber noch weitere Aufgaben bevor: die Einsatzteams und Fahrer für die DTM müssen bestimmt werden. Hierbei wird Theissen wahrscheinlich auf alt bewährtes zurückgreifen: "Es ist klar, dass wir uns zuerst mit unseren bisherigen Partnern unterhalten. Das gilt sowohl für Teams wie auch für Fahrer." Letztes Jahr arbeitete BMW in der Tourenwagen-WM (WTCC) mit dem Teams Roal (Italien), RBM (Belgien) und Schnitzer (Deutschland) zusammen. 



 

Von

Martin Westerhoff