BMW M Power Days
Grüne Hölle in Weiß

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Es gibt keine Rennstrecke, um die sich so viele Geschichten ranken, wie um die Nordschleife. Zehn Gewinner von autobild.de durften die grüne Hölle hautnah erleben – im weißen M3 bei den BMW M Power Days.
Samstag, 7.30 Uhr, Zufahrt Nordschleife: Die Sonne kriecht gerade über die dunstigen Hügel der Eifel, in den Tälern liegt leichter Nebel, die Luft ist kalt, sehr kalt, und die Feuchtigkeit der weichenden Nacht hat eine dicke Reifschicht auf die vierrädrigen Sportgeräte gelegt. Zehn fröstelnde Piloten blasen Atemwolken in die Luft, während sie wie Raubkatzen um ihre Beute schleichen. Schon jetzt glaubt man das Adrenalin in der Luft zu spüren, denn was auf die zehn Gewinner wartet, ist in doppelter Hinsicht eine Premiere: Nicht nur, dass sie zum ersten Mal in einem nagelneuen, schneeweißen M3 über die berühmteste Rennstrecke der Welt jagen dürfen, auch für den Wagen selbst sind die BMW M Power Days Neuland – der 420 PS starke Sportler wird erstmals bei einem Fahrtraining der Münchner eingesetzt.
Die grüne Hölle ist unberechenbar
Respekt vor der Nordschleife haben sie spätestens seit dem Briefing vom Vorabend. Die Instruktoren um Tourenwagen-Legende Harald Grohs kennen unzählige Geschichten, berichten von wenige Meter breiten Auslaufzonen, hängenden Kurven und der Möglichkeit zur Kaltverformung an fast jeder Leitplanke entlang der über 20 Kilometer langen Achterbahn durch die Eifel. Angst ist dennoch Fehl am Platze: In den kommenden vier Stunden fahren sie wie an der Perlenschnur aufgereiht in zwei Gruppen hinter den Instruktoren Fritz Lanio und Harald Grohs her, lernen die Ideallinie und die Tücken den Strecke. Und erfahren, wie weit der Grenzbereich des M3 jenseits des "ESP im Kopf" liegt. Bereits auf der ersten Runde wird klar, was Lanio meinte, als er sagte, dass die Strecke niemals gleich ist. Während die Sichtverhältnisse auf der Döttinger Höhe noch gut sind, fährt die schnelle Kolonne kurz vor der "Breidscheider Brücke" in eine Nebelwand und der Bordcomputer des M3 warnt bei nur noch drei Grad Außentemperatur vorsorglich vor Eisgefahr.
Hinter einem Profi kann man viel lernen

Aus noch so blumenreichen Schilderungen ist das Asphalt-Monster in der Eifel eben nicht zu erfahren. Man muss schon mit dem eigenen "Popometer" merken, wie der Wagen die Strecke unter die Räder nimmt. Für die zehn Gewinner kann der M3 das übrigens besonders gut. Von "kaum zu glauben, was in so einem Auto steckt" bis "das ist absolut Hightech, die man auf öffentlichen Straßen nie nutzen wird" reichen die Zeugnisse für den V8-Boliden. Und den Sound finden sie auch großartig – Kraft, die man nicht nür hören, sondern auch deutlich spüren kann, wenn der Wagen scheinbar mühelos aus den zahllosen trickreichen Kurven heraus beschleunigt. Dass die Profis vorweg den Kurs ganz lässig in einem Gang durchfahren und trotzdem uneinholbar schnell sind, ist unfassbar und zeigt jedem einzelnen hier seine persönlichen Grenzen recht deutlich auf.
Die Instruktoren sind sehr zufrieden mit den Fahrern

Und das Programm ist noch lange nicht zu Ende. Nach einem Mittagessen mit reichlich Benzingesprächen geht es auf dem BMW-Mountainbike durch die Eifel. Was für ein Unterschied, die Berge jetzt nur mit Muskelkraft bewältigen zu müssen. Natürlich macht auch das einen Heidenspaß, denn die Profis haben eine schöne Strecke mit ansprechenden Downhill-Passagen gefunden. Danach ist dann aber auch Feierabend für diesen Tag. Zum Ausklang der M Power Days gibt es am Sonntagmorgen noch eine Ausfahrt im Z4 M Coupé durch die wunderbar herbstliche Eifel. Autofahrerherz, was willst du mehr? Nun, vielleicht die beiden Autos mit nach Hause nehmen. Geht natürlich nicht, aber das bleibt dann auch die einzige Enttäuschung an zwei unvergesslichen Tagen.
Noch mehr Eindrücke gefällig? Die besten Bilder der M Power Days gibt es in der Galerie, den aufregenden Film zum Nordschleifen-Training bei autobild.tv.
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