BMW M3 E30 (2022): Redux, Tuning, Preis, kaufen, Restomod
Dieser E30 M3 ist der CSL, den BMW nie gebaut hat
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Redux Leichtbau hat einen Restomod konzipiert, der den originalen BMW M3 E30 in allen Belangen übertreffen soll. Das auf 30 Exemplare limitierte Projekt hat aber einen stolzen Preis!
Bild: Redux / Alex Penfold
Was wäre, wenn BMW damals beim E30 M3 Sport Evo noch einen draufgesetzt hätte? Diese Frage hat sich Simon Lord, Gründer der britischen Firma Redux Leichtbau, gestellt und kurzerhand auch selbst beantwortet. Mit dem E30 M3 Enhanced and Evolved hat er die CSL-Version des E30 M3 konzipiert, die BMW nie gebaut hat. Nur 30 Stück sollen entstehen. Stückpreis? Ab etwa 400.000 Euro plus Spender-Auto!
Der erste Schritt ist das passende Basis-Fahrzeug zu finden, denn der Redux-Restomod basiert auf einem originalen BMW M3 E30. Wer noch keinen besitzt, kann sich von Redux bei der Suche nach einem Spender-Auto helfen lassen.

Nah dran am Original: Die Optik orientiert sich ganz klar am BMW M3 E30.
Bild: Redux / Alex Penfold
Ist der geeignete BMW gefunden, wird er zunächst bis auf die blanke Rohkarosse zerlegt. Anschließend wird nicht nur etwaiger Rost entfernt, sondern auch alles neu verschweißt, um die Karosserie-Steifigkeit zu erhöhen. Doch das ist erst der Anfang, denn die britische Firma betreibt einen enormen Aufwand, um den E30 in allen Bereichen zu optimieren. Mit Ausnahme der Türen und des Dachs werden sämtliche Karosserieteile aus Carbon gefertigt.
Das Ergebnis: Front- und Heckschürze, Seitenschweller, Motorhaube, Kofferraumdeckel, Kotflügel und Co. wiegen in Summe gerade mal 40 Kilo. Optional bietet Redux auch Dach und Türen aus Kohlefaser an. Doch auch ohne die beiden Optionen soll der fahrbereite Redux M3 nur 1150 Kilo wiegen.
Gegen Aufpreis gibt's eine Carbon-Keramik-Bremsanlage
Optisch bleibt der Redux M3 dabei nah dran am Original, wobei der Teufel im Detail steckt. Denn die charakteristischen eckigen Radhäuser sind an der Vorderachse 40 und an der Hinterachse 50 Millimeter breiter als beim Original, was für eine breitere Spur sorgt.
Hinter den 18-Zoll-Schmiedefelgen sitzt eine AP Racing-Bremse (Vorderachse: 362 Millimeter Bremsscheiben mit Sechskolbensätteln/Hinterachse: 315 Millimeter Bremsscheiben mit Vierkolbensätteln), und gegen Aufpreis bietet Redux sogar eine Carbon-Keramik-Bremsanlage an. Auch das Fahrwerk wird grundlegend überarbeitet. Kunden können zwischen Bilstein- oder EXE TC-Dämpfern wählen.
Originaler Vierzylinder grundlegend überarbeitet
Damit kommen wir zum Herzstück des Restomods, dem Motor. Redux verzichtet auf einen Tausch gegen einen Sechs- oder Achtzylinder und belässt es stattdessen beim originalen Vierzylinder. Der S14 B23 genannte Motor wird jedoch grundlegend überarbeitet. Redux bohrt den Vierzylinder auf 2,5-Liter Hubraum auf, verbaut 95 Millimeter Kolben, eine BMW Motorsport-Kurbelwelle, ein MoTec M130 Motorsteuergerät und mehr.

Der Vierzylinder bleibt. Auf Wunsch bietet Redux auch einen aus Aluminium gefrästen Motorblock an.
Bild: Redux / Alex Penfold
Wem das noch nicht reicht, der kann bei Redux auch einen aus Aluminium gefrästen Motorblock bekommen. Die Leistung geben die Briten mit ungefähr 300 PS an, was 100 PS mehr als beim Original sind (M3 Sport Evo mit 2,5-Liter-Vierzylinder: 238 PS). Das Leistungsgewicht liegt somit bei ungefähr 260 PS pro Tonne. Die Kraftübertragung übernimmt ein Fünfgang-Dogleg-Getriebe mit kurzer Übersetzung, ein Sperrdifferenzial (LSD) ist serienmäßig an Bord.
Zu guter Letzt legt Redux auch im Innenraum Hand an. Zwar soll der Original-Charme des M3 erhalten bleiben. Doch am Ende können die 30 Kunden entscheiden, wie und vor allem mit welchen Materialien sie ihren Redux M3 ausstatten wollen – je nach bevorzugtem Einsatzgebiet. Neben Leder, Alcantara und einem Golfball-Schaltknauf können Kunden auch ein Soundsystem bestellen, dessen Bedieneinheit versteckt verbaut wird.

Braune Ledersitze, schwarze/blaue Sicherheitsgurte und ein Schaltknauf in Golfball-Optik. Das Interieur wird, je nach Kundenwunsch, individualisiert.
Bild: Redux / Alex Penfold
Der Individualisierung sind nur wenig Grenzen gesetzt, sofern das nötige Kleingeld und Geduld vorhanden sind, denn die Umbau-/Lieferzeit gibt Redux mit 18 bis 24 Monaten an. Da jeder der 30 geplanten Restomods ein absolutes Unikat ist, sind keine genauen Preisangaben möglich.
Los geht's bei etwa 330.000 Pfund, was nach aktuellem Umrechnungskurs knapp 400.000 Euro entspricht – das Spender-Auto nicht mitinbegriffen. Unterm Strich können Interessierte mit etwa einer halben Million Euro rechnen. Dafür gäbe es alternativ auch einen BMW M3 E30, einen M3 CSL (E46) und noch etwa 300.000 Wechselgeld.
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