BMW X5 (E70): Gebrauchtwagen-Test
Augen auf beim X5-Kauf

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Mit dem Start von Generation vier wird der BMW X5 (E70) preislich attraktiver. Doch Ölverlust ist ein Thema und auch hohe Unterhaltskosten trüben das Bild. Der Gebrauchtwagen-Test zeigt, worauf X5-Käufer achten sollten.

220 mm Bodenfreiheit, ein wirksamer Allradantrieb
und ein abschaltbares ESP bringen den BMW X5 E70
auf losem Untergrund erstaunlich weit voran.
und ein abschaltbares ESP bringen den BMW X5 E70
auf losem Untergrund erstaunlich weit voran.
Preise des gebrauchten BMW X5 (E70) fallen

BMW setzt im X5 auf einen sahnig laufenden Reihensechszylinder.
Während die Benziner mit Verbräuchen deutlich jenseits der 15 Liter die Grenzen des schweren und sperrigen SUV-Konzepts aufzeigen, geben sich die kleinen Diesel bei moderater Fahrweise mit unter zehn Litern zufrieden. Sie sind am meisten vertreten und die klare Empfehlung. Zumindest, wenn keine Fahrverbotszonen in der Nähe liegen. Bei Euro 5 ist Schluss, Nachrüstlösungen sind noch nicht absehbar. Wer ländlich wohnt und sich daran nicht stört, bekommt einen fahraktiven und sehr ausgereiften Luxus-SUV. Der Antriebstrakt verkraftet leicht 300.000 Kilometer und mehr, Rost ist kein Thema, der Wiederverkauf gesichert. Selbst wenn bei uns alte Diesel mal nicht mehr gehen sollten, das Ausland nimmt sie mit Kusshand.
Insgesamt gutes Ergebnis für den X5
Bis auf den Punkt des Ölverlusts trübt nur wenig die Bilanz des Gebrauchtwagen-Tests. Denn der X5 macht seinen Besitzern nur in Ausnahmefällen echten Ärger durch Pannen und Startversager. Eine Ausnahme: Eine Standheizung erhöht – wie bei heutigen Fahrzeugen mit ausufernder Elektronik nicht unüblich – die Ausfallquote, denn oft ist dann der Innenraum schön warm, aber der Motor bleibt anschließend stumm, weil in der Autobatterie nicht mehr genügend Saft für den Anlasser übrig ist. Ein X5 II auf dem Pannenstreifen ist ein noch selteneres Bild. Wenn überhaupt, dann handelt es sich um einen der raren Fälle mit gerissener Steuerkette im Sechszylinder-Diesel. Das kann ab 150.000 Kilometern passieren, aber es gibt auch zahlreiche Leser, die über 250.000 km mit dem ersten Steuerkettensatz zurückgelegt haben. Den Kettentrieb vorsorglich zu erneuern, ist keine gute Idee, denn das Erneuern des dreiteiligen Kettentriebs kostet beim X5 einen deutlich vierstelligen Betrag. Wenn eine gelängte Kette bei offener Haube schon Tacker- oder Rasselgeräusche macht, ist das ein Warnsignal. Neben dem Ölverlust gibt es noch einen zweiten Prüfpunkt, der für Ärger bei einer anstehenden Hauptuntersuchung sorgen kann: die Vorderradaufhängung.

Fürstliche Beinfreiheit ist typisch für den BMW X5. Aber nur wenige X5 in Deutschland haben die 3. Sitzreihe.
Hohe Unterhaltskosten trüben das Bild
Der größte Kritikpunkt betrifft eigentlich gar nicht den X5 selbst, sondern die Unterhaltskosten. Vor allem die exorbitanten Versicherungsprämien stoßen den Besitzern sauer auf, gerade bei den beliebten Dieselmodellen: Haftpflichtklasse 24, Vollkasko 35, Teilkasko 33 – das ist kaum weniger, als man für einen Ferrari berappen muss. Warum schlagen die Assekuranzen so zu? Die Statistik sagt, dass der X5 bei Dieben sehr beliebt ist, zudem bei eiligen Vielfahrern, die viele teure Unfälle verursachen; dazu kommen noch teure Unfälle im Zugbetrieb, denn der X5 ist wegen seiner Anhängelast (2,7 bis 3,5 Tonnen) ein beliebtes Zugfahrzeug. Aber zu vielen Fahrern geht beim Gespannfahren und Rangieren offenbar das Talent aus.
Fazit
Der BMW X5 ist auch als Gebrauchtwagen teuer in Anschaffung und Unterhalt, aber dafür ein verlässliches Vielzweckauto. Wegen möglichem Ölverlust und verschleißgefährdeter Vorderachse sollte man auf einer frischen HU-Plakette bestehen.
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