Das sieht man selten. Vielleicht ist es sogar einmalig. Der aufwändig getunte BMW Z1 von Frank Sauerland steht normalerweise im "Show and Shine"-Bereich, wird mit einem Trailer bewegt und fährt nur wenige Kilometer auf eigener Achse. Doch für seinen Traum, einmal sein Auto auf der SEMA in Las Vegas auszustellen, machte Frank aus seinem Show- ein Rally-Car.

Entspannt von Berlin nach Hamburg

Der ist mehr als "Show and Shine"
Nico Rosberg am Steuer des Tuning-Z1
Als einer von zwei Finalisten der "Hot Wheels Legends Tour Germany" fuhr Frank mit seiner Frau Sonja drei Tage und 750 Kilometer in seinem BMW Z1 die Hamburg-Berlin-Klassik. Eine Strecke, die der Z1 ansonsten nur in einem Jahr zurücklegt. Das beeindruckte auch Formel-1-Weltmeister und "Hot Wheels Legends"-Jury-Mitglied Nico Rosberg. Die Route von Berlin nach Hamburg entlang des Fleesensees, der Müritz und der Mecklenburgischen Seenplatte hatte es immer wieder in sich. Passagen mit Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern ließen sich nicht vermeiden. Frank nahm es gelassen, ging mit dem Luftfahrwerk aufs höchste Niveau und fuhr langsam.

Knapp verpasster Sieg

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BMW Z1 (2019): SEMA - Tuning - Infos

Ein Z1 für die SEMA Show

Hinzu kamen konstante 33 Grad Außentemperatur. Wie Frank die Tage so entspannt mit seinem Schatz bleiben konnte, war vielen anderen Teilnehmern ein Rätsel. Schon der Anblick, wie der Z1 am Vortag der Rallye beklebt werden musste, tat vielen Zuschauern weh. Am Ende ging aber alles gut. Als Frank den Wagen beim Waschen nach der Rally ausführlich inspizierte, konnte er keinen Schaden entdecken. Leider wurde nichts aus seinem Traum vom Finale in Vegas. Bei der letzten Challenge verlor er nur knapp. Dennoch, Frank hat die Zeit mit seinem BMW Z1 sehr genossen und der ganzen Welt gezeigt, dass der Roadster mehr als nur "Show and Shine" ist.

Komplett in Braun

Der ist mehr als "Show and Shine"
Zahlreiche Teile des Motorraums wurden in Wagenfarbe lackiert oder mit Leder bezogen.

Sechs Monate hat Frank an seinem Roadster gebaut und dabei beinahe jedes Teil angefasst. Die Karosserie des Einzelstücks ist in der BMW-Farbe "Marrakesch-Braun" lackiert. Auch Teile im Motorraum wie die Domstrebe, Ansaugkrümmer, Ventildeckel oder Kühlwasserbehälter sind in dem Farbton gehalten. Als Extra gibt's an verschiedenen Fahrzeugteilen Pinstripes, etwa in den Scheinwerfergehäusen, den Felgenbetten oder den Bremssätteln. Der Innenraum wartet mit einer kompletten, beige-braunen Lederausstattung auf. Die Tierhaut findet sich am ganzen Auto wieder: Teile des Motorraums, Tank- und Werkzeugkastendeckel, Teile des Fahrzeugrahmens, die Radhausschalen und sogar die Fußschlappen für den Beifahrer sind mit Leder bezogen.

Tief dank Airride

Der ist mehr als "Show and Shine"
Die 17-Zoll-OZ-Felgen sitzen tief in den Radhäusern. Tank des Airride-Fahrwerks im Kofferraum mit GFK-Ausbau.
Die Karosserie befindet sich im Originalzustand. Lediglich der Beifahrerkotflügel kann zu Showzwecken gegen ein Teil mit überdimensionalem, ausgefrästem Z1-Logo getauscht werden. Der Roadster steht auf 3-teiligen OZ-Futura-Felgen von Porsche. Die Schrauben der Felgensterne wurden vergoldet. Die 17-Zöller verschwinden dank des Airforce-Luftfahrwerks tief in den Radhäusern. Der Lufttank des Fahrwerks sitzt im Kofferraum mit GFK-Ausbau und blau-roter Beleuchtung. Der aus dem BMW E30 bekannte 2,5-Liter-Reihensechszylinder wurde auf 2,7 Liter Hubraum aufgebohrt und bekam ein Chiptuning spendiert. Damit leistet der Sauger nun 220 statt der ehemaligen 170 PS. Für die Verzögerung sorgen vordere Bremssättel vom Mini Cooper, gelochte und geschlitzte Scheiben rundum sowie Stahlflex-Bremsleitungen. Denn nur zum Anschauen ist dieser Z1 definitiv zu schade!

Von

Moritz Doka