Brabus 900 Maybach GLS (2022): Test, Tuning, SUV, Preis
So fährt der Maybach-Luxusliner von Brabus mit 900 PS
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Der Mercedes-Maybach GLS gilt bereits im Serienzustand als luxuriös. Doch das war Brabus wohl nicht genug. Die Spezialisten aus Bottrop haben das SUV zum wahren Luxus-Tempel mit 900 PS umgerüstet. Erster Test!
Bild: AUTO BILD
Es sind nicht nur die gewaltigen Ausmaße, die einen beim Anblick dieses Maybach GLS schon ehrfürchtig werden lassen. Denn neben der wuchtigen Optik hat Tuner Brabus dem Luxus-SUV noch eine ganze Schippe Leistung verpasst. Wir sind den getunten Maybach-Kreuzer gefahren. (Vorstellung und Infos zum Merceddes-Maybach GLS)
Doch kommen wir erst mal zur Basis, denn die ist keineswegs ein Brot-und-Butter-Auto. Es ist das erste SUV, das unter dem Namen Maybach verkauft wird. Ein Mercedes GLS 600 mit viel Luxus und einem 557 PS starken Serien-V8-Biturbo. Doch all das hat Brabus offenbar nicht ausgereicht.
Die dunkel lasierten Chrom-Zierelemente und Carbon-Anbauteile wirken nicht so wild, wie man es von Brabus gewohnt ist.
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Vergleichsweise dezente Optik für einen Brabus
Optisch zeigt sich der Brabus 900 überraschend dezent. Statt zahlloser Spoiler und Kotflügelverbreiterung, die man ja von den Bottropern erwartet, finden sich hier nur "leichte" Änderungen. Die für Maybach-Modelle typischen Chrom-Teile sind dunkel lasiert, stechen nicht mehr so stark ins Auge. Seitlich sind es besonders die riesigen 24-Zoll-Felgen, die den Brabus verraten, ebenso wie die dicken Endrohre am Heck.
Im Innenraum wird die Veredelung schon deutlicher. Überall wurde der ohnehin schon luxuriöse Maybach mit Leder verkleidet, zweifarbig und mit einem Muster in Muschel-Optik. Sogar die Fußräume sind umfangreich in Leder gekleidet. Dazu kommt viel Carbon zum Einsatz, um die Sportlichkeit des gut 500.000 Euro teuren GLS zu unterstreichen.

Der Innenraum in zweifarbiger Ausführung wirkt sehr luxuriös, Massagefunktion und ein Kühlfach sind mit an Bord
Bild: Brabus GmbH
Wie es für Maybach üblich ist, fährt dieser GLS als viersitzige Variante vor, man nimmt auf sehr bequemen Sitzen Platz, und auch die Bein- und Kopffreiheit lässt keine Wünsche offen. Elektrische Sitzverstellung und Massagefunktion sind natürlich auch an Bord, genauso wie ein Kühlfach für die Getränke der Fondpassagiere.
Hubraumerweiterung und neue Turbolader sorgen für mächtigen Druck
Was uns zum Motor bringt. Doch bevor wir damit starten, lohnt sich ein Blick auf den Namen des Brabus 900. Denn der verrät, welches Ungetüm dort unter der Haube schlummert: Richtig, es geht um die 900. Dabei handelt es sich nicht um die Anzahl der Monatsgehälter, die man für ein solches Exemplar auf den Tisch legen muss, sondern um seine Leistung. Satte 900 PS drückt der V8 des GLS in diesem Fall.

Hinter einer Carbonverkleidung mit goldenen Metallic-Flakes versteckt sich der 4,4-Liter-V8 mit Biturbo-Aufladung. 900 PS und 1050 Nm leisten hier
Bild: Brabus GmbH
Und dafür war einiges nötig: Zuerst wurde der Hubraum erweitert, statt der vier Liter sind es jetzt 4,4 Liter, neue Turbolader und eine veränderte Software sorgen dafür, dass das Aggregat am Ende die besagten 900 PS ausspuckt. Und um Getriebe und Antriebswellen zu schonen, wurde das maximale Drehmoment von 1250 Nm auf 1050 Nm begrenzt, ziemlich gewaltig.
Der Brabus-GLS fährt wie ein Sportwagen
Diese nackten Zahlen schlagen sich natürlich auch in den Fahrleistungen wieder. In 4,2 Sekunden ist die 100-Marke durchbrochen, wer auf dem Gas stehen bleibt, schafft bis zu 320 km/h in der Spitze. Ziemlich schnell für ein Fahrzeug, das ein Leergewicht von rund 2,8 Tonnen hat.
Trotz seines Leergewichtes von über 2,7 Tonnen lässt sich der Brabus 900 sehr sportlich bewegen. Die Beschleunigung ist gewaltig.
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Dieses Gewicht lässt sich auf der Straße aber nicht wegdiskutieren, dennoch fährt er sich deutlich sportlicher, als man es vermuten würde. Schiebt an wie ein echter Sportwagen, herrlich wie man trotz der sensationellen Maybach-Dämmung noch das Lader-Pfeifen und das Zwitschern der Blow-off Ventile hört. Mit einem Fingerschnips bist du von 100 auf 200 km/h, das bearbeitete Fahrwerk macht in Kurven Spaß, und das ist nicht übertrieben, obwohl es doch ganz schön Schräglage gibt.
Die breiten Conti-Walzen scheinen aber einiges an Gewicht zu beschönigen. Das Übergewicht ist bei der Performance nicht zu spüren, fühlt sich alles eher wie 1,8 anstatt der 2,8 Tonnen an.
Wenn man etwas bemängeln könnte, das ist wie das Haar in der Suppe, dann den Auspuffsound. Denn die Endrohre sehen fetter aus als sie klingen, scheint dem OPF zum Opfer gefallen zu sein – für einen Maybach ist der Sound aber vollkommen ausreichend.
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