Bremsweg-Formel: So geht die Berechnung
So wird der Bremsweg berechnet

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Wie schnell ihr Auto beschleunigt, wissen die meisten, wie lange es bis zum Stillstand braucht, nur wenige. Mit der einfachen Bremsweg-Formel lässt sich diese Strecke problemlos berechnen. AUTO BILD zeigt, wie es geht.

Jeder fünfte Unfall hierzulande ist ein Auffahrunfall. Wer seinen Anhalteweg kennt, kann mit dem richtigen Sicherheitsabstand vorbeugen.
• Reaktionszeit: Als erstes muss der Fahrer die Situation erfassen und realisieren, dass eine Bremsung nötig ist. Das dauert in der Regel gut 0,1 Sekunden.
• Umsetzzeit: Nachdem der Fahrer begriffen hat, dass er Bremsen muss, vergehen nochmal rund 0,8 Sekunden, bis der rechte Fuß tatsächlich vom Gas- aufs Bremspedal bewegt wird.
• Umsetzzeit: Nachdem der Fahrer begriffen hat, dass er Bremsen muss, vergehen nochmal rund 0,8 Sekunden, bis der rechte Fuß tatsächlich vom Gas- aufs Bremspedal bewegt wird.
Dazu kommen außerdem noch minimale Verzögerungen, bis die Bremse überhaupt auf die Pedalbewegung reagiert (Ansprechzeit) und schließlich der gewünschte Bremsdruck aufgebaut ist (Schwellzeit). In Summe vergeht also fast eine Sekunde, ehe der Wagen wirklich abgebremst wird!
Generell wird beim Bremsen zwischen dem "normalen Bremsen" und einer "Gefahrenbremsung" unterschieden. Beim Bremsen im Alltag, zum Beispiel wenn man auf eine rote Ampel zufährt, wird das Bremspedal in der Regel deutlich sanfter betätigt als bei ein Vollbremsung – es wird nicht die maximale Bremskraft abgerufen und der Bremsweg verlängert sich. Die für eine normale Bremsung benötigte Strecke lässt sich mit dieser einfachen Bremsweg-Formel grob berechnen:
(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) = Bremsweg in Metern
Bei einer Gefahrenbremsung wird das Bremspedal in der Regel voll durchgetreten. Durch die höhere Bremskraft, kann man davon ausgehen, dass sich der Bremsweg in etwa halbiert – die Formel lautet also:
(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) / 2 = Bremsweg in Metern
Achtung: Die errechneten Werte sind Anhaltspunkte. Je nach Fitness des Fahrers, Straßenzustand oder Fahrzeugtyp, kann der Bremsweg deutlich länger oder kürzer sein!
Um den gesamten Anhalteweg zu errechnen, muss man zum Bremsweg den Reaktionsweg dazu zählen. Auch für den Reaktionsweg gibt es eine Faust-Formel, die einen guten Näherungswert liefert:
(Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 = Reaktionsweg in Metern
Wer mit seinem Auto also mit 50 km/h unterwegs ist, muss mit folgendem Anhalteweg rechnen:
• Der Reaktionsweg bei dieser Geschwindigkeit ist ungefähr (50/10) x 3 = 15 Meter.
• Der normale Bremsweg beträgt in etwa (50/10) x (50/10) = 25 Meter.
• Bei Gefahrenbremsung verkürzt sich der Bremsweg auf ca. (50/10) x (50/10) / 2 = 12,5 Meter.
• Für den Anhalteweg ergeben sich also bei einer normalen Bremsung rund 40 Meter, bei einer Gefahrenbremsung immerhin noch knapp 28 Meter.
• Der normale Bremsweg beträgt in etwa (50/10) x (50/10) = 25 Meter.
• Bei Gefahrenbremsung verkürzt sich der Bremsweg auf ca. (50/10) x (50/10) / 2 = 12,5 Meter.
• Für den Anhalteweg ergeben sich also bei einer normalen Bremsung rund 40 Meter, bei einer Gefahrenbremsung immerhin noch knapp 28 Meter.
Achtung: Während sich der Reaktionsweg bei doppelter Geschwindigkeit ebenfalls verdoppelt, vervierfacht sich der Bremsweg sogar!
Entscheidend für die Länge des Bremswegs ist in erster Linie die Geschwindigkeit, mit der man unterwegs ist. Darüber hinaus spielen aber auch die Qualität der verbauten Bremsen, die Beschaffenheit der Straße (Eis, nasses Laub, Rollsplit …) und der Zustand der Reifen eine Rolle: Alte, abgefahrene Pneus können weniger Bremskraft übertragen als neue und auf nassem Kopfsteinpflaster ist der Bremsweg deutlich länger als auf trockenem Asphalt.
Auf den Reaktionsweg hat vor allem die persönliche Fitness des Fahrers Einfluss: Wer übermüdet Auto fährt, hat meistens eine deutlich längere Reaktionszeit als ein ausgeruhter Fahrer. Auch das Alter des Fahrers sowie Alkohol oder Medikamente können sich auf den Reaktionsweg und damit den gesamten Anhalteweg auswirken. Das gleiche gilt für Ablenkungen durch das Smartphone, Essen und Trinken am Steuer oder ähnliches. Dafür, dass auch wirklich der nötige Bremsdruck aufgebaut wird, sorgt dagegen inzwischen meistens die Technik im Auto. Gibt das rechte Bein des Fahrers nach einem heftigen Tritt aufs Bremspedal nach, halten die meisten Autos die maximale Bremskraft dennoch aufrecht.
Mehr zum Thema: Bremsenreiniger im Vergleich
Nicht umsonst lautet eine der Grundregeln beim Autofahren: Genügend Abstand zum Vordermann einhalten. Das heißt aber nicht, dass man immer eine Lücke in der Größe des Anhaltewegs freilassen muss. Zum einen kann auch das vorausfahrende Fahrzeug nicht schlagartig zum Stilltand kommen, zum anderen wird diese Lücke in der Regel von anderen Fahrern ausgenutzt, um sich selbst einzureihen. Experten raten deshalb, folgenden Faustregeln zu beachten:
• Im Stadtverkehr: ca. drei Autolängen, also ungefähr 15 Meter Abstand halten.
• Auf Autobahnen und Landstraßen: "Halber Tachowert", bei 100 km/h also rund 50 Meter. Bei schlechter Sicht oder rutschigen Straßenverhältnissen sollte der Abstand verdoppelt werden, bei 100 km/h also gut 100 Meter.
• Auf Autobahnen und Landstraßen: "Halber Tachowert", bei 100 km/h also rund 50 Meter. Bei schlechter Sicht oder rutschigen Straßenverhältnissen sollte der Abstand verdoppelt werden, bei 100 km/h also gut 100 Meter.
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