C4 Picasso/C-Max/B-Klasse: Vergleich
Wer ist der wahre Van-Künstler?

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Citroën verbindet beim C4 Picasso Familiensinn mit Design. Wie schneidet der französische Van gegen Ford C-Max und Mercedes B-Klasse ab?
Vielleicht wird man mal sagen, dass der 14. Juni eine Zeitenwende markierte. An diesem Tag ist der neue Citroën C4 an den Start gerollt. Und schlagartig wurde klar: Huch, Vans müssen ja gar nicht langweilig aussehen! Picasso statt Pampersbomber, geht doch. Allerdings reicht ein aufregendes Design allein nun auch wieder nicht. Ob der neue C4 Picasso ein wahrer Van-Künstler ist, das verrät der AUTO BILD-Vergleichstest mit Mercedes B-Klasse und Ford C-Max.
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Angriff mit anderer Optik: Der Citroën C4 Picasso will bei den Familienvans mit seinem Design punkten.
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Knapp bemessen: Der Fond des Ford C-Max ist deutlich kleiner als die zweiten Reihen der Konkurrenz.
Damit kämpft der Citroën sehr hart gegen den mit Schaltern überladenen Ford um den Titel "schlechteste Bedienbarkeit" – und gewinnt diesen. Dagegen erscheint die B-Klasse, trotz zu tief platzierter Klimasteuerung und überladenem Blinkerhebel, erfrischend aufgeräumt. Fauxpas Nummer zwei betrifft die Sitze des C4. Die fallen schon vorn recht haltlos aus und nerven große Piloten mit an den Schultern drückenden "Erste Klasse"-Kopfstützen (850 Euro, Paket). Hinten erreichen die Sesselchen vor allem in der Breite gerade noch kindertaugliches Format. Außerdem lassen sich die drei Einzelsitze zwar längs verschieben und mit einem Handgriff zusammenfalten, Letzteres funktioniert aber nicht immer. Wer die kleine Schlaufe an der Sitzseite versehentlich mehr nach vorn als nach oben zieht, zerrt mitunter den ganzen Sitz mit nach vorn.
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Der Renault-Diesel in der B-Klasse schnurrt sanft vor sich hin und bringt den Benz flott in Fahrt.
Immerhin bleibt der Franzose insgesamt angenehm leise und überrascht mit verbindlicher Fahrdynamik. In der Stadt oder bei derben Querfugen spricht die gute Federung allerdings zu barsch an. Ganz ähnlich der straffe Ford, der mit seiner direkten Lenkung einen sportlichen Eindruck hinterlässt. Der Motor fährt dem Mercedes im Sprint aber klar hinterher und kann nur bei der Elastizität mit einer kürzeren Getriebeübersetzung glänzen. Nachteil: Mit 5,4 l/100 km verbraucht der C-Max 0,4 Liter mehr als seine Konkurrenten. Die Preise des C-Max 1.6 TDCi beginnen bei 23.420 Euro – fast 5000 Euro unter denen des Benz und noch 570 Euro unter dem Citroën. Damit lässt sich gut leben. Das jährliche Wartungsintervall und nur zwei Jahre Garantie lassen C-Max-Kunden allerdings zweifeln. Citroën und Mercedes bieten jedoch ebenso miese Konditionen. Da wird das Design plötzlich wieder zur Nebensache.
Fazit
Nanu, das teuerste Auto gewinnt diesen Vergleich der Familienvans? Korrekt! Mercedes erarbeitet sich diesen Sieg mit praktischen Tugenden wie gutem Komfort, munterem Motor und brauchbarem Platzangebot. Gäbe es Punkte fürs Design, hätte die B-Klasse den Picasso passieren lassen müssen. So scheitert der flotte Franzose an seiner Extravaganz im Interieur und am müden Motor. Ford bietet zwar guten Durchschnitt – aber das reicht heute nicht mehr.
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