Carthago Malibu 640 LE: Fahrbericht
Comeback eines Klassikers

—
Früher VW, heute Fiat: Doch die Marken-DNA des neuen Malibu ist gleichgeblieben. Zwei Längen hat Carthago im Angebot. AUTO BILD REISEMOBIL hat den großen 640 LE getestet.
Bild: Angelika Emmerling
Es ist die klassische Selfmade-Erfolgsgeschichte: Camper Karl-Heinz Schuler entdeckt Ende der Siebziger, dass er nicht alleine ist mit seinem Wunsch nach gut gemachten Ausbau-Komponenten. Die Marktlücke schließt Schulers Firma Carthago, und bald baut die neue Tochtermarke Malibu komplette Wohnmobile: Der Hit auf Basis des populären VW Bus T3 heißt nicht umsonst so, er verkauft sich prima. Die Erfolgsformel: Qualität auch im Detail. Was geradewegs in die nächsthöhere Klasse führt: Reisemobile auf Ducato- und Sprinter-Basis. Denn der Bulli ist für verwöhnte Kunden mittlerweile schlicht zu klein geworden.
Im Überblick: Alles zum Thema Wohnmobile
Der neue Malibu kommt aus Slowenien

Die Innenreinrichtung ist hell und freundlich, aus hochwertigen Materialien und solide zusammengebaut.
Bei hochgeklappten Betten ist hinten Platz für eine Enduro
Die typischen Malibu-Käufer sind Paare mit kleinem Kind, häufig auch Oma und Opa plus Enkel. Weil sie ihre Touren aktiv gestalten wollen, brauchen sie Platz. Daran soll's hier nicht scheitern: Wer die Einzelbetten hinten hochklappt, hat genügend Platz für eine Enduro oder zwei E-Bikes. Im Heck sind auch die beiden Gasflaschen verstaut. Und sonst? Eine behagliche Sitzecke mit vier Plätzen, die zum Kinderbett verwandelt werden kann, ein komplettes Bad. Clou: Das WC kann mit einem Handgriff unters Heckbett geschwenkt werden, so bleibt mehr Raum beim Duschen. Auch gut: Die Nasszelle lässt sich mit einer stabilen Faltwand abteilen. Die Küche ist mit Gasherd, Spüle und Kühlschrank klassenüblich ausgestattet. Dazu reichlich Stauraum und Ablagen: Besonders gefallen hat uns der seitliche Auszug unter der Sitzbank. Hier ist auch Raum für einen Tresor (295 Euro), der die Reisekasse schützt. Ja, sprechen wir über Geld: Der 600 beginnt bei 41.450 Euro, der Große ist 3400 Euro teurer. Klingt nicht nach Erfolgshindernis.
Fazit
Das Malibu-Comeback ist geglückt. Der Neue überzeugt mit sinnvoller Aufteilung, guter Verarbeitung und praktischen Details. Warum allerdings ein Beifahrerairbag heute noch extra kostet, wissen wohl nur die Bus-Bauer aus Aulendorf.
Service-Links