Challenger Genesis T 274: Wohnmobil-Test
Vielseitig und flexibel

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Challenger liegt es in den Genen, alles anders zu machen. Dabei kommen erfrischende Modelle wie der kompakte Genesis T 274 heraus, der genug Platz für vier bietet.
Mit dem, was alle haben, geben sie sich bei Challenger ungern ab, im Gegenteil: Unerwartete Lösungen führen bei den Franzosen zu völlig neuen Raumkonzepten. Sonst wäre es auch nicht möglich, dass vier Personen auf nur 6,39 Länge so komfortabel wohnen können wie im T 274. Sein Geheimnis wartet direkt hinter der Aufbautüre unter dem Dach: Hier schiebt sich auf Schalterdruck elektrisch ein Hubbett zusammen, aber nicht irgendeines, sondern eines, das aus zwei schmalen Einzelbetten besteht, die übereinander angeordnet sind. Das ist schon recht speziell. Ungewohnt geht es weiter: Ein quer montiertes Doppelbett wartet im Heck, das per Kurbel in der Höhe verstellbar ist. Dazu heizt der T 274 mit Diesel, nicht mit Gas. Und er kommt von Ford, nicht von Fiat.
Für 1500 Euro gibt es ein Upgrade von 130 auf 170 PS

Das Transit-Cockpit erinnert deutlich an einen Pkw. Eine echte Wandlerautomatik gibt es auf Wunsch.
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Auch wenn beide Betten unten sind, bleibt der Einstieg frei

Das Bad fällt kompakt aus, besitzt jedoch immerhin ein Fenster plus Heki. Dazu bietet die Dusche eine Stehhöhe von 1,95 Metern.
Der kurze Aufbau macht den T 274 zum agilen Reisepartner
So fährt er: Der kurze Ford lässt es mit seinen 170 PS recht flott angehen, das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe passt gut dazu. Für alle, die keine überzeugten Ducato-Fans sind, bietet der Ford eine überaus angenehme Alternative, die viel mehr Nähe zum Pkw sucht als der Fiat. Zum Beispiel erinnert das Lenkrad mit dickem Kranz und vielen Tasten an das Alltagsauto. Diesen Eindruck unterstreicht das Cockpit, das allerdings recht zerklüftet ausfällt – mit dem Vorteil, viele Ablagen (auch für Flaschen) zu bieten. Um das Rangieren und Parken zu erleichtern, hat sich Challenger für 300 Euro Aufpreis eine weitere eigensinnige Lösung einfallen lassen: Die Kamera schickt aus dem Heck Bilder zu einem Monitor, der auf dem Rückspiegel klemmt. Mangels Heckfenster ist der schließlich überflüssig geworden.
Fazit
Mit seinen zwei Einzelhubbetten übereinander bietet der Challenger einen sehr individuellen Grundriss. Für jeden, der (ab und zu) mit Kindern reist, kann diese Lösung eine reizvolle Alternative bieten. Toll ist das kompakte Format. Urteil: vier von fünf Punkten.
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