Wir dürfen vorstellen: Citroën C5 Aircross, der technische Bruder von Peugeot 3008 und Opel Grandland X, der ebenfalls auf der konzerneigenen EMP2-Plattform basiert. Mit 4,50 Meter Länge ist er ein typischer Vertreter der Kompakt-SUV-Liga und einen Zentimeter länger als der Bestseller VW Tiguan.
Die wichtigste Frage klären wir schon jetzt: Was kostet der Spaß? Antwort: 36.690 Euro in der Ausstattungslinie Shine, und jetzt bitte nicht erschrecken. Denn Serie sind: 18-Zoll-Aluräder, Parkpiepser und Rückfahrkamera, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer. Und elektrische Sitzverstellung. Nur die Lederausstattung für 1100 Euro kommt dazu, fertig ist der pralle Luxus für 37.790 Euro. Alternativ können Gewerbekunden das französische SUV bei Sparneuwagen schon ab 159 Euro netto pro Monat leasen. Das Angebot hat eine Laufzeit von 24 Monaten bei 10.000 Kilometern Laufleistung pro Jahr, diese Parameter lassen sich aber anpassen.

Beim Design hebt sich der Aircross vom Marktumfeld ab

Citroën C5 Aircross
Neuer Konkurrent: Mit 4,50 Metern Länge wildert der C5 Aircross im Revier von VW Tiguan und Co.
Gucken Sie doch mal: Die flachen LED-Leuchten sitzen ganz weit oben, das Doppelwinkel-Markenzeichen geht direkt in die Motorhaube über, die Airbump genannten Rammschutz- Leisten an den Seiten sorgen für einen starken Kontrast. Insgesamt gibt es 30 Kombinationsmöglichkeiten aus sieben Karosseriefarben und drei Farbpaketen. Weißes Auto, schwarzes Dach, Airbumps mit roten Applikationen? Alles ist möglich. Und wir halten fest: Ein neuer Freigeist ist in der Stadt! Unserer ist in der Farbe Tijuca-Blau lackiert, fährt in der Top-Ausstattung Shine vor mit 181 Benziner-PS aus 1,6 Litern, mit Achtstufen-Wandlerautomatik und Vorderradantrieb.

Das Fahrwerk zeigt alte französische Tugenden

Citroën C5 Aircross
Komfortabel: Auf langen Wellen trägt einen der C5 wie eine Sänfte, kurze Wellen mag er dagegen nicht.
Nun aber los, ab auf die Buckelpiste, Federung checken. Auf dem Weg dahin glaubst du auf der Autobahn, im Luftkissenboot zu schweben. Das Flauschi-Fahrwerk bietet wirklich guten Komfort. Das liegt an den Stoßdämpfern. Die haben zusätzlich zu den üblichen mechanischen Anschlägen auch hydraulische. Die ermöglichen längere Federwege und sollen bei stärkeren Schlägen die aufgenommene Energie abfedern. Ob das auch auf der Landstraße klappt?
Jein. Auf langen Wellen ist der Aircross wirklich komfortabel, hier bügelt sein Fahrwerk jede Unebenheit weg. Nur kurze Wellen, also Flickenteppich bei Frostaufbrüchen, mag er nicht. Hier poltert die Vorderachse, hier werden die Fahrbahnunebenheiten in die Lenkung übertragen. Apropos: Sehr leichtgängig lässt sich der Citroën dirigieren, die Dynamiker unter uns würden sagen: gefühllos.

Fahrer und Beifahrer können im Citroën entspannen und genießen

Citroën C5 Aircross
Licht und Schatten: Materialauswahl und Verarbeitung sind unerwartet gut, aber es gibt auch Schrullen.
Aber Sportlichkeit war bei diesem Auto nie Planungsziel, sonst würden die teils unentschlossene Automatik sowie das Gedröhne des 1,6-Liter-Turbobenziners im oberen Drehzahlbereich richtig nerven. Wir empfehlen stattdessen: entspannen und genießen. Die Advanced-Comfort-Sitze mit feinem Nappaleder sind mit 1,5 cm dickem Schaumstoff verstärkt, in der Mittelkonsole gibt es ein gekühltes Fach für große Getränkeflaschen; auch die gute Verarbeitung und Qualität des Interieurs hätten wir von einem Citroën so nicht erwartet. Dafür diese Schrullen: digitales Mäusekino mit Band-Tacho wie bei der DS, Startknopf gehorcht erst verzögert, drei Einzelsitze im Fond so klein, dass pralle Popos auf dem Gurtschloss sitzen. Alles egal. Denn dieses SUV ist so anders als die konservative Konkurrenz. Eben ein Freigeist. 
Andreas May

Fazit

Bravo, Citroën! Dieses Auto hätten wir so nicht erwartet. Der C5 Aircross hat natürlich seine Schrullen, ist ja ein Franzose. Hat aber auch seine Qualitäten: komfortabel, individuell, anders. Ein Auto für entspannte Typen.
AUTO BILD-Testnote: 2-