Concorde Cruiser 791 RL SUV 4x4: Wohnmobil-Test
Concorde vereint SUV und Wohnmobil in der Superluxusklasse

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Der SUV-Boom ist auch bei den Reisemobilen angekommen: AUTO BILD REISEMOBIL schwingt sich bei Concorde auf den Hochsitz des mächtigen Cruiser mit Hecksitzgruppe.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Es gibt sie noch, die klassische Hecksitzgruppe! Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Sie kostet ab die 199.990 Euro. Dann ist aber auch schon ein ganzer Concorde drumherum. Immerhin. Zugunsten der (ehrlicherweise praktischen) Halbdinette, die die Fahrerhaussitze mit einbezieht, ist der urgemütliche Lümmelbereich im Heck ein bisschen in Vergessenheit geraten. Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen hatten wir schon in Heft 8/2020 gezeigt (Forster T 649 HS, ab 49.490 Euro), jetzt geht's in die Superluxusklasse. Traditionell finden sich Hecksitzgruppen in Integrierten mit Hubbett überm Cockpit, aber auch Alkoven bieten sich für diese Lösung an – hier ist der Schlafbereich ja ebenfalls nach oben verlagert. Bei unserem Testwagen sogar ziemlich weit nach oben, denn mit einer Gesamthöhe von 3,68 Metern wird er nur noch von ausgewachsenen Linern überragt. Das liegt daran, dass er auf dem höhergelegten Allrad-Chassis des Iveco Daily aufgebaut ist. Trotzdem versteht er sich nicht etwa als extrem geländegängiges Expeditionsfahrzeug, sondern eher als der SUV unter den Wohnmobilen. Das heißt, dass der Allradantrieb vor allem ein Traktions- und damit Sicherheitsplus darstellen soll. Gegenüber dem Cruiser 791 RL mit Hinterradantrieb kostet dieses Plus immerhin 38.640 Euro mehr. Ein SUV-typischer Aufschlag eben.
Robuster Bulle trifft feinen Gentleman

Die Sitzecke ist sehr bequem gepolstert – mit bestens ausgeformten Lehnen. Und ruck, zuck ist sie zum zweiten großen Bett umgebaut.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Mehr Autarkie kommt über die Extras

Serienmäßig ist permanenter Allradantrieb und ein zusätzliches, zentrales Differenzial an Bord.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Beheizte Schwingsitze bügeln Fahrbahnunebenheiten weg
So fährt er: Wendiger, als die klobige Form vermuten ließe, dabei dank der hohen Sitzposition schön übersichtlich. Die Federung ist sehr komfortabel abgestimmt, und die beheizten Schwingsitze (2240 Euro) schlucken auch die feinsten Fahrbahnunebenheiten weg. Da kommt echtes Lkw-Fahrgefühl auf – auch was die Geräuschkulisse betrifft. Die geradverzahnten Getrieberäder des Allrads heulen fröhlich vor sich hin, vermitteln dadurch aber das Gefühl, überall durchzukommen. Dem Vorwärtsdrang dürften tatsächlich nur Bodenfreiheit, Bereifung und Hecküberhang Grenzen setzen. Die serienmäßige Automatik harmoniert perfekt mit dem drehmomentstarken Diesel, ein Siebenzoll-Multimediasystem mit Touchscreen und Lkw-Navi (3065 Euro) hilft in Verbindung mit der Rückfahrkamera (1070 Euro) nur gegen Aufpreis. Fazit von Alex Failing: Zugegeben: Ich persönlich bin kein SUV-Fan. Aber ich stehe auf Hecksitzgruppen. Und deshalb habe ich mich mit dem Concorde-SUV trotzdem wohlgefühlt. Die Qualität von Ausbau und Materialien ist ausgesprochen gut, er bietet sehr viel Platz und hat ein langzeitreisetaugliches Raumkonzept. Dazu passen die großen Tanks sowie die optionalen Energiesysteme. Leider kostet das alles aber einen Haufen Geld. Urteil: vier von fünf Punkten.
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