Corvette Stingray Cabriolet: Test, Motor, Preis, V8, Sportwagen
Offene Dampfansage: Das Corvette Cabrio verlangt keine Kompromisse
Fahrbericht Corvette Cabrio
—
Die neue Corvette gibt es nun als offizielles Europa-Modell. AUTO BILD war mit der amerikanische Sportwagen-Ikone als Cabriolet unterwegs.
Bild: AUTO BILD
Da fliegt dir doch das Blech weg. Also zumindest sinnbildlich – und das ist auch gut so. Doch wenn die neue Corvette als Cabriolet in 17 Sekunden ihr Hardtop nach hinten über den Motorraum faltet, gerät vorn schon so einiges in Bewegung. Haare wehen, Basecaps fliegen, und die Glückshormone schlagen Purzelbäume. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Das liegt vor allem daran, dass die erstmals mit Mittelmotor hinter dem Fahrer angetretene achte Generation der Corvette auch als Cabriolet kein bisschen Sportlichkeit einbüßt. Die gleichen Fahrleistungen wie beim Coupé mit herausnehmbarem Dachpanel sprechen dabei für sich. Konkret: Spitze 296 km/h, Sprint auf Tempo 100 in 3,5 Sekunden. Noch Fragen? Zusammen mit der Open-Air-C8 kommen hiesige Kunden jetzt auch in den Genuss eines echten Euro-Modells: Mit Ottopartikelfilter (OPF), Infotainment in der Landessprache und natürlich amtlich abgenommen – bisher war stets die US-Version am Start. Auf OPF und Konsorten hätten die Kunden mutmaßlich gern verzichtet, der 6,2 Liter große Small-Block-V8 klingt zum Glück aber immer noch gehörig nach Freiheit.

Da bleiben keine Fragen offen: Das Corvette Cabrio ist in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht maximal 296 km/h.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Der V8 hat ein wenig an Leistung eingebüßt
Nur ein bisschen Leistung hat er eingebüßt: Rund 20 PS weniger stehen im Datenblatt. Merken wird das der Fahrer allerdings nur, wenn zufällig mal ein US-Modell als Nachbar an der Ampel stehen sollte. Im von uns pilotierten Cabriolet sind 20 Pferde noch irrelevanter. Schließlich stehen nach wie vor 482 PS in vollem Saft. Auch das Drehmoment lässt leicht nach, von einst 637 auf nun 613 Nm, liegt dafür aber bereits 650 Umdrehungen früher voll an. Im Cabrio reicht das Ganze locker, um die Föhnfrisur noch vor dem Erreichen des Landstraßentempos ruiniert zu haben. Das Urvieh von V8 ist dabei ein Wandler zwischen den Welten. 16 Ventile, eine zentrale, stoßstangengetriebene Nockenwelle, aber dafür Trockensumpfschmierung, Direkteinspritzung und Zylinderabschaltung.

Der Arbeitsplatz des Sportlers: Das ungewöhnlich geformte Lenkrad liegt gut in der Hand, die Sitze sind für große Menschen etwas zu hoch.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Auch die Kraftübertragung fällt modern aus. Der Achtgang-Doppelkuppler reagiert gerade im Sportmodus richtig schnell, die Schaltpaddel am unkonventionell geformten Lenkrad greifen sich verbindlich. Ein Kritikpunkt betrifft die Sitze: Die sind zwar bequem und zugleich gut fliehkraftstützend, die Position ist für Große jedoch zu hoch. Das serienmäßige Z51-Fahrwerk spreizt schön zwischen sanft und agil, die Lenkpräzision und die Rückmeldung von der Vorderachse sind mit keiner anderen Corvette zu vergleichen. Wobei es absolut egal ist, ob du oben ohne oder geschlossen unterwegs bist. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Technische Daten Chevrolet Corvette Stingray Cabriolet • Motor: V8, Mitte hinten längs • Hubraum: 6162 cm³ • Leistung: 354 kW (482 PS) bei 6450/min • max. Drehmoment: 613 Nm bei 4500/min • Antrieb: Hinterrad, 8-Gang-DKG • Länge/Breite/Höhe: 4634/1934/1234 mm • Leergewicht: 1767 kg • Verbrauch: 12,1 l/100 km • Abgas CO2: 277 g/km • 0-100 km/h: 3,5 s • Vmax: 296 km/h • Preis ab 93.400 Euro.
Fazit
Mit 93.400 Euro Basispreis liegt das Cabrio stolze 6500 Euro über dem Coupé. Dafür bietet es aber auch echtes Open-Air-Feeling, ohne beim Fahrspaß ernsthafte Kompromisse zu verlangen. AUTO BILD-Urteil: 2
Service-Links