Rudolf Diesel hatte um das Jahr 1892 eine selbstzündende Idee: Wenn man die Luft im Brennraum eines Hubkolbenmotors nur hoch genug verdichtet, wird sie so heiß, dass ein Tropfen Treibstoff zur Zündung ausreicht. So funktionieren Dieseltriebwerke bis heute: Einspritzpumpen stäuben Kraftstoff in die hoch verdichtete Luft, das Gemisch entzündet sich selbstständig und drückt den Kolbenboden nach unten. Das ist thermodynamisch effizienter, doch wegen der massiveren Bauweise und der komplexen Einspritzpumpe waren Dieselmotoren stets teurer als vergleichbare Benziner.

Hier geht es zum ersten Teil des Vergleichs Diesel oder Benziner

Der Diesel schlägt zurück
Audi A8: Ist ein Diesel oder ein Benziner beim großen Ringträger die bessere Wahl?
Die benötigen einen Funken, um das Gemisch im Brennraum zu zünden. Sie verdichten niedriger, sind deshalb leichter und haben bei gleichem Hubraum eine höhere Leistung. Und sie waren bisher billiger herzustellen. In Teil eins des großen Vergleichs Diesel gegen Benziner schien der Selbstzünder mit seinen eigenen Tricks geschlagen: Auch Benziner nutzen heutzutage Turbo und Direkteinspritzung, gewinnen Drehmoment und sparen Sprit. So triumphierten die Benzin-Modelle von Ford Focus, Fiat 500C und Mercedes C-Klasse über die Selbstzünder, nur der Skoda Yeti TDI besiegte den TSI. Allerdings hat die komplexere Technik auch den Kostenvorteil des Benziners verringert. Teil zwei bringt die Entscheidung. Es treten als Diesel und Benziner an: Audi A8, BMW X3, Mini Cooper, Opel Corsa, Volvo V60 und VW Jetta.

Alle Details zu den Motorenduellen gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen lesen Sie in AUTO BILD 27/2011, erhältlich auch als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

AUTO BILD
Diesel für Vielfahrer, Benziner für Genießer, diese alte Formel funktioniert schon lange nicht mehr. Moderne Motoren, ganz gleich ob selbst- oder fremdgezündet, sind Multitalente. Sie verbinden gute Laufkultur und harmonische Leistungsentfaltung mit niedrigem Verbrauch und geringem Schadstoffausstoß. Das untermauert dieser Vergleich mit zehn Paarungen quer durch alle Auto- und Leistungsklassen. Einige Erkenntnisse drängen sich dabei jedoch auf: • Im Kleinwagen sind Benziner die bessere Wahl. • Diesel sind in großen, starken Autos besonders gut aufgehoben. • Der Saugbenziner ist tot. • Diesel und Benziner werden ähnlicher. • Vielfahrer kommen mit dem Diesel immer noch besser weg – doch der Vorsprung schrumpft.

Von

Heinrich Lingner
Sebastian Renz