Achtzylinder-Genuss ohne Reue? Das verspricht der große Dodge Durango mit Flüssiggasanlage. Denn obwohl der Steuersatz pro Liter Autogas zum 1. Januar 2023 von 17,19 Cent auf 22,09 Cent gestiegen ist, stellt Autogas (LPG) immer noch die preisgünstigste fossile Energiequelle für Autos dar: Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe von AUTO BILD ALLRAD im Dezember 2022 lag der LPG-Preis bei 107 ct/l; im neuen Jahr 2023 sind somit 112 ct/l zu erwarten.
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Allerdings liegt der Literverbrauch pro 100 km real höher, weil Flüssiggas leichter ist als Benzin und daher weniger Energie pro Liter enthält. Grund genug für uns, den Dodge Durango noch zweimal mit Anhänger auf die Messstrecke zu schicken – einmal im Benzin- und einmal im Gasmodus.
Dodge Durango 5.7 HEMI LPG
Außer für günstige Tankkosten sorgt die zusätzliche Gasanlage für enorme Reichweiten.
Bild: Erwin Fleischmann / AUTO BILD

Es gibt härtere Schicksale, als zweimal Verbrauch und Fahrleistungen mit dem Durango messen zu müssen. Denn mit dem bequemen und wohlklingenden V8 zu fahren, ist auch mit Anhänger eine recht angenehme Sache – sofern man keine Probleme damit hat, mit großen, also richtig großen Autos umzugehen.

Dodge nur knapp hinter Porsche

Platz gibt's reichlich, sogar in der dritten Sitzreihe geht's. Und der 5,7-Liter-V8 ist ein steter Quell der Freude – nicht nur akustisch. Auch die ansatzlos wuchtige Kraftentfaltung erfreut die turbolochgeplagte Seele.
Motor Bauart/Zylinder 
V8-Zylinder, Benziner, Flüssiggasanlage (Prins) 
Hubraum 
5954 ccm
Leistung bei 1/min 
268 kW (364 PS) b. 5600 
Drehmoment bei 1/min 
529 Nm b. 4250 
Getriebe 
Achtstufen-Wandleraut. m. Geländeuntersetzung 
Allradantrieb 
semipermanent über. el ger. Lamellenkupplung für Vorderachse 
Fahrhilfen 
ABS, ESP m. Anh.-Stab. 
Karosserie 
selbsttragende Kombikarosserie, 4 Türen, 7 Sitzplätze, einteilige Heckklappe (elektrisch) 
L/B/H 
5100/1924/1827 mm 
Radstand/Bodenfreih. 
3042/200 mm 
Wendekreis 
13,1 m 
Ladevolumen
490/1340/2410 l 
Leergewicht/Zuladung 
2510/711 kg 
Dachlast 
68 kg 
Preis
73.000 Euro

Im Durango leistet der Achtzylinder 37 PS weniger als im Pick-up Ram; dennoch sind die Fahrleistungen auch mit Anhänger sehr hoch. Der kombinierte Performance-Index ordnet den Dodge nur knapp hinter dem Porsche Cayenne II S Diesel ein – mit geringen Unterschieden zwischen der Messung im Benzin- und im Gasbetrieb.
Dodge Durango 5.7 HEMI LPG
Der spontan reagierende V8 macht auch mit Anhänger richtig Laune und bleibt mit Gas-Umrüstung bezahlbar.
Bild: Erwin Fleischmann / AUTO BILD

Die feine ZF-Automatik steuert insgesamt höhere Drehzahlen ein als im Ram; so ist der Verbrauchsunterschied mäßig, weil der Automat dem Achtzylinder öfters unnötig hohe Drehzahlen verordnet. Auf unserer Standard-Testroute nahm er sich im Mittel 18,2 Liter Super (E5) oder 22,97 Liter LPG. (Vergleich: Mit welchem Kraftstoff fährt es sich am besten?)

Ein Genuss ohne Reue

Das klingt, verglichen mit Diesel-Zugpferden, etwas schockierend. Es relativiert sich aber angesichts des niedrigeren Literpreises: Mit den aktuellen Durchschnittspreisen bei Redaktionsschluss ergeben sich Kraftstoffkosten, die einem Dieselverbrauch von 17,6 l/100 km (Benzinbetrieb) bzw. 13,2 l/100 km (Gasbetrieb) entsprechen. So erreicht der gasbetankte Dodge einen Gesamtplatz 23 von insgesamt 207 getesteten Zugfahrzeugen.
Dodge Durango 5.7 HEMI LPG
In der Ära der Monster-Displays wirkt das Cockpit mit vielen echten Knöpfen fast nostalgisch.
Bild: Erwin Fleischmann / AUTO BILD

Also tatsächlich ein Genuss ohne Reue – zumal auch die Fahrsicherheit mit Anhänger über jeden Zweifel erhaben ist? Nicht ganz; denn die Zugfahrzeug-Ausrüstung entspricht nicht dem Stand der Konkurrenz.
Die vom Importeur angebaute Anhängerkupplung mit US-Einsteck-Halterung sieht recht grob und gebastelt aus; und sie ist zwar eigentlich abnehmbar – muss aber jeweils fachgerecht mit Einsteckblechen in der Werkstatt angebaut und auf Drehmoment angezogen werden. So will's die deutsche Typprüfung.

Fazit

von

Thomas Rönnberg
Zum Öko wird der Durango durch den Gasantrieb nicht, auch wenn LPG pro Liter nur 1,7 kg CO2 freisetzt, Benzin 2,3 kg. Finanziell ist er dennoch attraktiv – und ein Genuss auch.

Von

Thomas Rönnberg