Drei Kleinwagen im Vergleich
Welcher ist der beste 9000-Euro-Mini?

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Kleiner Preis, kleines Auto – also kleine Ansprüche? Zumindest für drei Autos aus der Nachwuchsklasse gilt das nicht. Chevrolet Matiz, VW Fox und Toyota Aygo beweisen Reife.
Echter Billigheimer für die Zweitwagenecke
Wann ist man eigentlich erwachsen? Nach der Führerscheinprüfung? Nach dem ersten Auto oder mit der ersten Gehaltserhöhung? Im Ernst: Feste Regeln, außer den gesetzlichen, gibt es nicht im wirklichen Leben. Manche sind schon mit 22 überreif, andere mit 30 noch große Kinder.
Ähnliches gilt für Autos: Allein über den Preis oder anhand der Größe kann ich ein Modell nicht so leicht als noch nicht ausgewachsen abtun. Ein Beispiel: Den 3,83 Meter knappen VW Fox gibt es mit drei Türen, 55 PS starkem Dreizylinder-Motörchen und frei von elektronischem Schnickschnack für jugendlich-schlanke 8950 Euro. Im Prinzip ist der Fox damit ein echter Billigheimer, ein klassischer Kandidat für die Zweitwagenecke. Aber Volkswagen verkauft auch kräftigere Fox-Versionen, die – üppig und luxuriös ausgestattet – auf fast 17.000 Euro zu treiben wären.
Nächstes Beispiel: Chevrolet Matiz 1.0. Der nur 9490 Euro teure Koreaner ist zwar unter 3,50 Meter kurz, bietet aber fünf Plätze, jeden mit Dreipunktgurt und Kopfstütze, sowie vier Türen und einen variablen Kofferraum. Allein durch so viel innere Größe entwächst er doch irgendwie der Klein(st)wagen-Kategorie, oder?
Ähnliches gilt für Autos: Allein über den Preis oder anhand der Größe kann ich ein Modell nicht so leicht als noch nicht ausgewachsen abtun. Ein Beispiel: Den 3,83 Meter knappen VW Fox gibt es mit drei Türen, 55 PS starkem Dreizylinder-Motörchen und frei von elektronischem Schnickschnack für jugendlich-schlanke 8950 Euro. Im Prinzip ist der Fox damit ein echter Billigheimer, ein klassischer Kandidat für die Zweitwagenecke. Aber Volkswagen verkauft auch kräftigere Fox-Versionen, die – üppig und luxuriös ausgestattet – auf fast 17.000 Euro zu treiben wären.
Nächstes Beispiel: Chevrolet Matiz 1.0. Der nur 9490 Euro teure Koreaner ist zwar unter 3,50 Meter kurz, bietet aber fünf Plätze, jeden mit Dreipunktgurt und Kopfstütze, sowie vier Türen und einen variablen Kofferraum. Allein durch so viel innere Größe entwächst er doch irgendwie der Klein(st)wagen-Kategorie, oder?
Kosten und Ausstattungen im Überblick
Dann gibt's auch noch den Toyota Aygo. Ebenfalls preiswert (ab 8950 Euro), ist der 3,41-Meter-Zwerg mit sechs Airbags bestückt, bietet Gurtstraffer und innenbelüftete Bremsscheiben. Das macht ihn für mich – der manchmal sogar daran denkt, den Gurt zu vernachlässigen – zum Riesen in Sachen Sicherheit.
Keine Frage, (Außen-)Größe und (Einstands-)Preis liefern keinen Hinweis auf Reife. Zumal jeder einzelne unserer Testwagen bereits die wenig verspielte 10.000-Euro-Grenze überklettert. Besonders Toyota (als Top-Variante Aygo Club, mit Extras 11.600 Euro teuer) und VW Fox (mit diversen Komfort- und Sicherheitsextras über 12.000 Euro teuer) knacken diese Schallmauer zur Erwachsenen-Preisregion locker.
Keine Frage, (Außen-)Größe und (Einstands-)Preis liefern keinen Hinweis auf Reife. Zumal jeder einzelne unserer Testwagen bereits die wenig verspielte 10.000-Euro-Grenze überklettert. Besonders Toyota (als Top-Variante Aygo Club, mit Extras 11.600 Euro teuer) und VW Fox (mit diversen Komfort- und Sicherheitsextras über 12.000 Euro teuer) knacken diese Schallmauer zur Erwachsenen-Preisregion locker.
Fahrverhalten und -komfort
Jugendlicher Leichtsinn blickt dennoch durch. Und zwar bei jedem der drei Minis an unterschiedlichen Stellen. Beim Toyota zum Beispiel im Fahrverhalten. Dynamisch, auf Fahrspaß und flinkes Innenstadt-Wieseln getrimmt, aber für diese Klasse zu straff abgestimmt, ähnelt der Toyota im Fahrkomfort einem echten Sportler. Denn der Aygo gibt Querfugen und Fahrbahnwellen als trockene Stöße an die Passagiere weiter.
Etwas hölzern rumpelt der Japaner über langsam durchfahrene Schlaglöcher. Immerhin: Der für einen derart kurzen Wagen ordentliche Radstand nimmt dem Aygo jegliche Nick- oder Hoppelneigung. Leider fehlt es dem Fahrwerk an Reserven in der Tragfähigkeit. Gerade einmal 315 Kilogramm Zuladung sind auch für einen Kleinwagen arg kindisch. So dürfen zwar noch vier Erwachsene mit – das Gepäck müßte aber draußen bleiben, sobald die Personen um 80 Kilogramm wiegen sollten. Ebenfalls etwas zu unbeschwert zeigt sich der Aygo beim schnellen Ausweichen. Beim Lastwechsel zuckt das Heck. Nur spontanes Handeln und die direkte Lenkung ermöglichen ein effektives Gegensteuern. Einen elektronischen Schleuderschutz (ESP) bietet Toyota für den Aygo nicht an – obwohl es ihm gut tun würde.
Derartige Streiche heckt der Matiz nicht aus. Allein, weil er sowenig Grip an der Vorderachse aufbaut, daß hektische Manöver berechenbar unspektakulär in sanftem Schieben über die kleinen Reifen enden. Dem Chevrolet fehlt dagegen Lebenserfahrung beim Thema Fahrspaß. Die gefühllose, zu leichtgängige Lenkung und starke Aufbau-Bewegungen verleiden forsches Kurvenfahren bereits im Ansatz. Meine Laune verdirbt er trotzdem nicht – schließlich glänzt er mit ordentlichem Platzangebot (vorn zumindest) und einwandfreier Bedienbarkeit, anständigen Sitzen sowie guter Übersicht in alle Richtungen.
Etwas hölzern rumpelt der Japaner über langsam durchfahrene Schlaglöcher. Immerhin: Der für einen derart kurzen Wagen ordentliche Radstand nimmt dem Aygo jegliche Nick- oder Hoppelneigung. Leider fehlt es dem Fahrwerk an Reserven in der Tragfähigkeit. Gerade einmal 315 Kilogramm Zuladung sind auch für einen Kleinwagen arg kindisch. So dürfen zwar noch vier Erwachsene mit – das Gepäck müßte aber draußen bleiben, sobald die Personen um 80 Kilogramm wiegen sollten. Ebenfalls etwas zu unbeschwert zeigt sich der Aygo beim schnellen Ausweichen. Beim Lastwechsel zuckt das Heck. Nur spontanes Handeln und die direkte Lenkung ermöglichen ein effektives Gegensteuern. Einen elektronischen Schleuderschutz (ESP) bietet Toyota für den Aygo nicht an – obwohl es ihm gut tun würde.
Derartige Streiche heckt der Matiz nicht aus. Allein, weil er sowenig Grip an der Vorderachse aufbaut, daß hektische Manöver berechenbar unspektakulär in sanftem Schieben über die kleinen Reifen enden. Dem Chevrolet fehlt dagegen Lebenserfahrung beim Thema Fahrspaß. Die gefühllose, zu leichtgängige Lenkung und starke Aufbau-Bewegungen verleiden forsches Kurvenfahren bereits im Ansatz. Meine Laune verdirbt er trotzdem nicht – schließlich glänzt er mit ordentlichem Platzangebot (vorn zumindest) und einwandfreier Bedienbarkeit, anständigen Sitzen sowie guter Übersicht in alle Richtungen.
Technische Daten und Testwerte
Und der Motor erfrischt mit leisem, drehfreudigem und vibrationsarmem Charakter, verbrennt dazu "günstiges" Normalbenzin. Auch die Schaltung paßt zum flotten Auftritt: Leichtgängig und ausreichend präzise rutschen die fünf Gänge hinein.
Einen ähnlich agilen Antrieb bietet auch der VW. Obwohl mit 55 PS deutlich schwächer als Aygo (68 PS) und Matiz (67 PS), zieht der Volkswagen beim Überholmanöver problemlos davon. Mit mehr Drehmoment wirkt – und ist – das VW-Aggregat elastischer. Trotz Leistungsdefizits. Von 80 auf 120 km/h im höchsten Gang nimmt der Fox dem Toyota gut fünf, dem Matiz sogar fast zehn Sekunden ab.
Einen ähnlich agilen Antrieb bietet auch der VW. Obwohl mit 55 PS deutlich schwächer als Aygo (68 PS) und Matiz (67 PS), zieht der Volkswagen beim Überholmanöver problemlos davon. Mit mehr Drehmoment wirkt – und ist – das VW-Aggregat elastischer. Trotz Leistungsdefizits. Von 80 auf 120 km/h im höchsten Gang nimmt der Fox dem Toyota gut fünf, dem Matiz sogar fast zehn Sekunden ab.
Fox bietet viel – zumeist gegen Aufpreis
Die herrlich exakte Schaltung, gefühlte Vollwert-Sitze sowie der positive Raumeindruck komplettieren den Eindruck vom ganzen Klassenunterschied. Klingt doch recht erwachsen. Doch der Fox ist eher auf eine andere Art noch nicht wirklich volljährig: Er kann nicht so gut mit Geld umgehen wie seine Mini-Kollegen. Für Seitenairbags, Elektrische Servolenkung, eine geteilte Rückbanklehne, elektrische Fensterheber, selbst für lackierte Stoßfänger verlangt er Extra-Taschengeld. Das würde ich ihm sogar ohne Umschweife zahlen – weil er ansonsten die Alterserfahrung eines Rentners besitzt.
Im problemlosen Fahrverhalten zum Beispiel, das vom (natürlich aufpreispflichtigen) ESP rigoros und äußerst effektiv unterstützt wird. Auch federt der kleine VW ausgewogen, er fährt besonders leise, bereitet in der Bedienung keine Probleme, bietet auch hinten genug Freiraum über dem Kopf. Und: Er hat als einziger eine verschiebbare Rückbank – gegen Aufpreis! Das beschert ihm einen ausgewachsenen Kofferraum oder üppige Kniefreiheit in der zweiten Reihe.
Nur schade, daß es keine hinteren Türen gibt. Zumal eine Einstiegshilfe-Funktion der Vordersitze fehlt und die sehr breiten vorderen Türen in engen Parklücken leicht anecken. In einer Sache patzt der Fox dann richtig – und das hat weder mit Geld noch mit Platzangebot zu tun. Man kann kaum mit geöffnetem Seitenfenster fahren. Bereits bei Stadttempo sorgt der Fahrtwind für kaum erträgliche, pulsierende Luftschwingungen. Dieses "Wummern" kenne ich sonst nur von zurückgeschobenen Schiebedächern oder heruntergelassenen hinteren Scheiben in viertürigen Limousinen. Erst wenn die hinteren Ausstellfenster des Fox (122 Euro extra) einen Spalt offen stehen, gibt der VW-Nachwuchs endlich Ruhe. Ganz schön unreif, kleiner Fox.
Im problemlosen Fahrverhalten zum Beispiel, das vom (natürlich aufpreispflichtigen) ESP rigoros und äußerst effektiv unterstützt wird. Auch federt der kleine VW ausgewogen, er fährt besonders leise, bereitet in der Bedienung keine Probleme, bietet auch hinten genug Freiraum über dem Kopf. Und: Er hat als einziger eine verschiebbare Rückbank – gegen Aufpreis! Das beschert ihm einen ausgewachsenen Kofferraum oder üppige Kniefreiheit in der zweiten Reihe.
Nur schade, daß es keine hinteren Türen gibt. Zumal eine Einstiegshilfe-Funktion der Vordersitze fehlt und die sehr breiten vorderen Türen in engen Parklücken leicht anecken. In einer Sache patzt der Fox dann richtig – und das hat weder mit Geld noch mit Platzangebot zu tun. Man kann kaum mit geöffnetem Seitenfenster fahren. Bereits bei Stadttempo sorgt der Fahrtwind für kaum erträgliche, pulsierende Luftschwingungen. Dieses "Wummern" kenne ich sonst nur von zurückgeschobenen Schiebedächern oder heruntergelassenen hinteren Scheiben in viertürigen Limousinen. Erst wenn die hinteren Ausstellfenster des Fox (122 Euro extra) einen Spalt offen stehen, gibt der VW-Nachwuchs endlich Ruhe. Ganz schön unreif, kleiner Fox.
Test- und Gesamtergebnis
Weniger Leistung und bescheidene Ausstattung, übrigens auch bei der Sicherheit - dennoch macht der Fox in der Eigenschaftswertung das Rennen. Wenn es nach der Volljährigkeit ginge - der Fox wäre der Erfahrenste in diesem Vergleich. Er zeigt sich in den meisten Disziplinen erwachsen. Ein klarer Sieg sowohl beim Test- als auch beim Gesamtergebnis.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Ob ein Auto letztlich ankommt, wissen nur die Verbraucher selbst – also Sie. Deshalb ist uns Ihre Meinung wichtig. Vergeben Sie eigene Noten für VW Fox, Toyota Aygo und Chevrolet Matiz. Den Zwischenstand sehen Sie nach Abgabe Ihrer Bewertung.
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