Citroën meint es ernst mit seiner Edel-Tochter DS. Seit 2009 ist das Prestige-Projekt mit dem klingenden Namen bei uns präsent. Zu Beginn des Jahres gar als eigenständige Marke, die ausgebaut werden soll. Die Zukunft erklärt Marketingchef Arnaud Ribault: "In den nächsten vier Jahren führen wir fünf neue DS ein." Darunter sollen Modelle mit
Stufenheck sowie ein echtes
SUV sein. Doch wer auf eine Wiederbelebung der Göttin (DS ab 1955) hofft, wird von Ribault gebremst: "Wir werden niemals ein reines Retro-Auto bauen, aber die moderne Interpretation einer größeren
Limousine ist durchaus möglich."
Der neue DS 4 ist nach dem im März 2015 präsentierten DS 5 der zweite Wagen ohne Citroën-Doppelwinkel am hübschen Blechkleid. Er soll Kunden, denen Golf und Co zu emotionslos sind, locken. Ein entsprechend dickeres Portemonnaie vorausgesetzt, denn: Die optischen Individualisierungsangebote sind verlockend – aber natürlich kostenpflichtig. Dabei wird der neue DS 4 künftig nicht mehr in den Ausstattungslinien (Chic bis Limited Edition 1955) angeboten. Vielmehr gibt‘s das Basismodell und eine sehr lange Aufpreisliste. Die umfasst von der 230-Volt-Steckdose (100 Euro) in der Mittelarmlehne bis zu Leder auf dem Armaturenbrett (als Paket ab ca. 2300 Euro) einiges. Was weniger zum noblen Markenanspruch der Franzosen passt: Die hinteren Fenster des coupéartigen Viertürers lassen sich auch für Geld und gute Worte nicht versenken. Zum Vorgänger überarbeitet wurde die Front mit neuen Scheinwerfern (
Kombi aus Xenon und LED), die inklusive Lauflichtblinker und Nebelleuchten insgesamt 84 LEDs aufbietet. Ebenfalls verbessert ist die Konnektivität zu den gängigen Smartphones. Und es gibt weniger Bedienknöpfe, weil ein neuer Sieben-Zoll-Touchscreen das Unterhaltungssystem steuert.
Drei Benziner von 130 bis 210
PS und ebensoviele
Diesel (von 120 bis 180 PS) stehen zur Wahl. Allesamt Turbomotoren, die Euro 6 erfüllen: Den kleinsten Hubraum hat der 1,2-Liter-Dreizylinder mit 130 PS, (ab gut 23.000 Euro) die anderen Benziner, wie auch die Selbstzünder sind 1,6-Liter-Vierzylinder. Ein Antrieb mit sechs Verbrennungsräumen ist nicht vorgesehen.
Der um 30 Millimeter aufgebockte DS 4 Crossback hat nur Frontantrieb und ist als Allradler nicht vorgesehen
Bei den derzeit im Markt sehr beliebten Kompakt-SUVs soll der neue DS 4 Crossback individuelle Kunden gewinnen. Der
Viertürer mit glänzender Dachreling und schwarzen Kunststoffleisten in den Radläufen verspricht zumindest optisch einen Hauch Abenteuer abseits befestigter Wege. Doch der um 30 Millimeter aufgebockte DS 4 mit Offroad-Touch hat stets nur
Frontantrieb und ist als Allradler gar nicht vorgesehen. Wo sonst an der normalen DS 4-Front etwas Chrom blinzelt, macht der Crossback mit glänzend-schwarzen Zierelementen optisch auf bullig. Auch die
Alufelgen und der Dachheckspoiler strahlen beim höher gelegten 4er in Schwarz. Motorisch sind beim Crossback je zwei Diesel (120, 180 PS) oder Benziner (130, 165 PS) möglich. Sein Preis liegt jeweils um 1200 Euro höher als in der vergleichbaren Motorisierung der Limousine. Die Markteinführung beider DS ist noch für November 2015 geplant.