DS 4 E-Tense 225: Test, technische Daten, Preis, Leistung, Hybrid
Kleider machen Autos: Der Crossover DS 4 E-Tense macht optisch was her

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Er sieht unbestritten besonders aus. Auch im Wesen ragt der neue DS 4 heraus. Der coole Crossover als Variante Cross mit Hybridantrieb im ersten Test.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Wir könnten auf die dolle Technik eingehen, dabei das Plug-in-Hybridsystem oder die per Kamera beeinflussten Stoßdämpfer erwähnen. Oder vom starken Design erzählen und beispielsweise alle messerscharfen Bügelfalten im Blech aufzählen. Oder von der wahnwitzig umfangreichen Ausstattung schwärmen. Aber eigentlich reicht der irre Name: DS 4 E-Tense 225 Cross Rivoli.
Ja, hier ist irgendwie alles anders. Und eigentlich könnte sogar noch ein "Citroën" vorweg – denn bei den DS-Modellen steht derzeit noch die ehemalige Mutter-Marke (seit 2016 führt das KBA die Marke als eigenständig) im Fahrzeugschein. Also langer Name, aber wir machen es kurz: Das Ding ist immerhin fast 50.000 Euro teuer, fährt passabel und kann so richtig außergewöhnlich sein. Doch immer schön der Reihe nach.
Sicheres Fahrverhalten und gute Bremsen
Als Auto attestieren wir ihm zunächst einmal ganz bodenständiges Können. Da wären ein sicheres Fahrverhalten, gute Bremsen, eine universelle Federung, ein sauberer Geradeauslauf und dank 225 PS (sowie insgesamt 360 Nm Systemdrehmoment) passende Sprintleistungen.
Dank der elektrischen Unterstützung des 1,6-Liter-Benziners legt der 4,40 Meter lange Crossover geschmeidig ab, setzt sich bei seichter Beschleunigung linear und leise in Bewegung. Das passt zum eleganten Auftritt. Wer jedoch fester aufs Gas tritt, erntet einen präsenten Vierzylinder-Turbobenziner, der unter Drehzahl ungebührlich angestrengt werkelt. Vier Fahrmodi stehen auf Tastendruck zur Verfügung, im Sportprogramm lässt die Automatik dann einen rassigen Ruck beim Gangwechsel zu. Geschmackssache.
Rein elektrisch kommt der DS 4 laut Hersteller rund 55 Kilometer weit, bis zu 135 km/h schnell soll die E-Maschine das Auto surren lassen. Auf unserer Verbrauchsrunde betrug die Akku-Reichweite 34 Kilometern und verwässert den spatzenhaften Werksverbrauch damit reichlich. Benzin und Strom in Geld umgerechnet, kommt der DS 4 letztlich auf 13,78 Euro pro 100 Kilometer. Ein aktueller Diesel unterbietet so etwas um Welten. Das hohe Gewicht von rund 1,8 Tonnen und dicke Reifen (245er, 20 Zoll) naschen halt mit.
Komfortabler Innenraum mit Bedien-Tücken
Auch den Fahrkomfort hemmen die optional montierten Riesenräder des DS 4. Stetiges Beben auf schlechten Straßen und kantiges Abrollen sind die Folgen der steifen Flanken. Im Innenraum wirkt der Wagen dafür kommod und äußerst hochwertig. Die Sitze mit starkem Halt (wenn auch nur im Brust- und Beckenbereich) und straffer Polsterung stünden auch manch Edelsportwagen.

Der DS 4 ist komfortabel und das Cockpit vielfältig konfigurierbar. Das Hauptdisplay mit Vorwahltasten, Tastfeld unten in der Konsole (Raute).
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Das Armaturenbrett kommt rüber wie eine einteilige Skulptur, das weiche Leder der Einrichtung ist hübsch ausgesucht und sauber vernäht. Schade: Die Übersicht ist lausig, im Fond geht es wahrlich eng zu, und das Bedienkonzept per mickrigem Digitalcockpit treibt Ungeübte in den Wahnsinn. Auf einem hoch platzierten Berührbildschirm trohnt dieses inklusive der unzähligen darin verschachtelten Wischmenüs und zusätzlichem "Schreib-Tableau" im unteren Bereich des Armaturenbretts. Beispiel: Die Schrifterkennung mag kein Absetzen des Fingers, selbst flüssige Schreibschrift erfordert Konzentration – in Fahrt und per Fingerspitze auf einem Display keine empfehlenswerte Übung.
Exzellente Fahrassistenzen im DS 4
In puncto Fahrassistenz gehört der DS 4 zu den besonders zuvorkommenden Typen. Aktive Lenkunterstützung, Notbremsfunktion, aktive Temporegelung oder Rangierhilfen sind nämlich an Bord. Dazu helfen Nachtsichtfunktion oder das enorm umfangreich belegte Head-up-Display, die Fahrt abzusichern. Außerdem arbeitet beispielsweise die aktive Spurpositionierung sanft genug, um nicht zu stören, gleichzeitig ausreichend nachdringlich, um Vertrauen aufzubauen.

Optisch setzt der DS 4 Zeichen, beim Kofferraumvolumen mit maximal 1200 Litern eher nicht.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Darüber hinaus glänzt der DS 4 mit erfrischend originellen Lösungen wie der Positionsänderung des Head-up-Displays über den Spiegel-Verstellknopf, den elegant versenkten Bügeltürgriffen oder der ebenso effektiven wie kräftigen Massagefunktion der Vordersitze. Im Programm "Katzenpfoten" gibt's gemütliche Tritte ins Kreuz. Nicht normal, aber herrlich.
Fazit
Auf der Plattform von Peugeot 308 und Opel Astra stellt DS mit dem 4er den wohl extravagantesten Ableger auf riesige Räder. Der Wagen ist nicht günstig, dafür voller Technik. Und es geht komfortabel zu. AUTO BILD-Testnote: 3+
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