BMW hat im Rahmen der finalen Testfahrten in Hockenheim den Boliden für die neue DTM-Saison vorgestellt. Der neue BMW M4 DTM ist gemäß dem neuen Reglement signifikant überarbeitet und weiterentwickelt worden. Wie die Autos der Konkurrenz von Audi und Mercedes hat der BMW nun über 500 PS, daneben wurde auch die Aerodynamik umfassend modifiziert.
„Unsere Ingenieure haben in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, auf Basis des DTM-Regelwerks für die Saison 2017 zahlreiche neue Detaillösungen für den BMW M4 DTM zu entwickeln. Auf diese Mannschaftsleistung bin ich sehr stolz. Eines meiner persönlichen Highlights ist der neue ‚Blick’ des BMW M4 DTM. Die blauen Kreuze sind ein Designelement, das in den 1970er Jahren beim legendären BMW 3.0 CSL seinen Anfang nahm. Jeder DTM-Fan wird die blauen Kreuze auch vom legendären BMW M3 DTM aus den 1980er Jahren kennen, damals noch geklebt“, sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Das will der neue DTM-Boss Gerhard Berger an der Serie ändern: HIER
Mit dem neuen Auto soll Marco Wittmann seinen Titel 2017 verteidigen. Der BMW M4 DTM hat in drei Jahren vier Titel gewonnen. 2014 und 2016 gewann Wittmann mit dem Vorgänger des neuen Modells den Fahrertitel, 2014 holte RMG zudem den Teamtitel. 2015 ging auch der Herstellertitel an BMW.
Marquardt
Das neue Modell wurde in den vergangenen Monaten in zahlreichen Punkten weiterentwickelt. So sorgen ein verkürzter Diffusor und eine reglementbedingt gestiegene Fahrhöhe für weniger Abtrieb und „Dirty Air“. Die Strömungstopologie rund um das Fahrzeug wurde vollständig überarbeitet. Die Außenspiegel weisen reglementbedingt wieder ein konventionelleres Design auf. Zu den vielen deutlich sichtbaren Veränderungen zählen auch die noch markantere Konturierung des Seitenkanals, die erstmalig verwendeten Entlüftungskanäle der hinteren Radhäuser sowie das detailliert gestaltete Heck.
Modifiziert wurde das Drag-Reduction-System (DRS), der Heckflügel setzt sich 2017 aus zwei Profilen zusammen, von denen das obere beim Betätigen des DRS nach oben klappt. Die Endplatten drehen dabei anders als bisher nicht mehr mit. Der Einstellbereich für das System liegt 2017 bei bis zu 40 Grad und ist damit insgesamt effizienter als noch im vergangenen Jahr. Mehr Überholmanöver sollen im Idealfall die Folge sein.
Frontsplitter, Unterboden und die Bodenplatte sind inzwischen Einheitsbauteile, wobei die Bodenplatte fünf Millimeter dicker ist als bisher. Der Heckdiffusor hat eine völlig neue Form und ist kürzer und flacher als noch beim Vorgängermodell. Neu sind dazu die LED-Frontleuchten, auch die Hecklichter wurden neu gestaltet.
Der Motor des BMW leistet durch einen größeren Durchmesser für die Luftmengenbegrenzer 25 PS mehr, insgesamt über 500 PS. Da der Motor durch die erhöhte Leistung mehr Kühlung benötigt, wurden zum einen die Kühleinlässe im vorderen Bereich des Fahrzeugs angepasst, dazu bekommt der Bolide noch leistungsstärkere und widerstandsfähigere Kohlefaser-Bremsscheiben. In seiner finalen Spezifikation setzt sich der BMW V8-Motor aus knapp 800 verschiedenen Komponenten zusammen und enthält zahlreiche neue Einheitsbauteile, wie zum Beispiel beim Fahrwerk. Insgesamt besteht das Auto aus knapp 4.000 Einzelteilen.