DTM-Boss Gerhard Berger im Interview
Berger hofft auf Vettel und Hamilton

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DTM-Chef Gerhard Berger verrät im Interview vorm Saisonstart in Hockenheim, wie er Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in die DTM locken will und wie sehr ihm der Mercedes-Ausstieg zugesetzt hat.
Am Wochenende startet die DTM in Hockenheim in die neue Saison (Samstag/Sonntag jeweils ab 13 Uhr auf Sat. 1). BILD und AUTO BILD MOTORSPORT haben vorab mit dem Serienchef Gerhard Berger gesprochen – über Aussteiger Mercedes und potenzielle Fahrer wie Lewis Hamilton und Sebastian Vettel.
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Herr Berger, am Wochenende startet die DTM in Hockenheim in die neue Saison. Wie fällt Ihr Fazit nach zwei Jahren als Chef aus?
Gerhard Berger (59): Hundertprozentig zufrieden bin ich noch nicht. Der Rückzug von Mercedes hat mich persönlich sehr getroffen. Es war frustrierend, und es erforderte eine große Energieleistung, diesen Verlust zu kompensieren. Aber wir sind jetzt auf dem richtigen Weg.
Gerhard Berger (59): Hundertprozentig zufrieden bin ich noch nicht. Der Rückzug von Mercedes hat mich persönlich sehr getroffen. Es war frustrierend, und es erforderte eine große Energieleistung, diesen Verlust zu kompensieren. Aber wir sind jetzt auf dem richtigen Weg.
Kamen Sie sich nicht als Feuerwehrmann vor, der schnell einen Brand löschen musste?
Ja, der Vergleich mit dem Feuerwehrmann ist kein schlechter. Es ist auf mich zugekommen, und ich musste schnell reagieren. Aber ich fühle mich immer noch nicht auf der komfortablen Seite, obwohl mit Aston Martin nun eine tolle Marke an Bord ist – was mich sehr freut. Beruhigt bin ich erst, wenn mal fünf Marken dabei sind.
Ja, der Vergleich mit dem Feuerwehrmann ist kein schlechter. Es ist auf mich zugekommen, und ich musste schnell reagieren. Aber ich fühle mich immer noch nicht auf der komfortablen Seite, obwohl mit Aston Martin nun eine tolle Marke an Bord ist – was mich sehr freut. Beruhigt bin ich erst, wenn mal fünf Marken dabei sind.

Aston Martin ist diese Saison neu dabei.
Für 2019 haben wir das technische Reglement neu aufgesetzt. Da sind wir jetzt auf dem richtigen Weg. Die Autos werden durch einige aerodynamische Änderungen und durch die Einführung des über 600 PS starken Vierzylinder-Turbomotors schneller sein als 2018. Das Ziel muss aber auch sein, dass alle drei Marken etwa gleich schnell sind. Angesichts so vieler technischer Änderungen kann man das vor dem ersten Rennen schwer prognostizieren. Alle Hersteller mussten beim Motor bei null anfangen. Da könnte es am Anfang zu Unterschieden kommen, was ich aber nicht hoffe.
Könnte der neue Motor ein Nachteil für Neueinsteiger Aston Martin sein?
Glaube ich nicht. Denn der Motor wurde mit HWA (ehemaliges Mercedes-Einsatzteam; d. Red.) entwickelt. Und diese Jungs sollte man nicht unterschätzen. Die wissen, was sie tun.
Glaube ich nicht. Denn der Motor wurde mit HWA (ehemaliges Mercedes-Einsatzteam; d. Red.) entwickelt. Und diese Jungs sollte man nicht unterschätzen. Die wissen, was sie tun.
Hand aufs Herz: Fehlt es der DTM trotzdem noch ein wenig an den großen Fahrernamen?
Wir arbeiten daran, dass auch die großen Stars irgendwann wieder in die DTM wollen. Dazu müssen wir die Autos noch schneller machen. Piloten müssen Respekt vor den Autos haben, dann sind sie interessiert daran, sie im Wettbewerb zu fahren. Drei Jahre brauchen wir aber noch. Das war auch meine Vorgabe, als ich in den Job eingestiegen bin. Der Mercedes-Ausstieg hat uns zwei Jahre zurückgeworfen. Aber klar, langfristig wollen wir die DTM noch attraktiver machen. Auch ein Vettel oder Hamilton sind interessiert, wenn sie Biester zähmen müssen. Denn auch die Autoindustrie lebt nach wie vor von den Spaßmobilen. Nicht nur von der elektrischen Zukunft. Warum sonst sind die M-GmbH, Mercedes-AMG oder die RS-Modelle von Audi Sport so erfolgreich?
Wir arbeiten daran, dass auch die großen Stars irgendwann wieder in die DTM wollen. Dazu müssen wir die Autos noch schneller machen. Piloten müssen Respekt vor den Autos haben, dann sind sie interessiert daran, sie im Wettbewerb zu fahren. Drei Jahre brauchen wir aber noch. Das war auch meine Vorgabe, als ich in den Job eingestiegen bin. Der Mercedes-Ausstieg hat uns zwei Jahre zurückgeworfen. Aber klar, langfristig wollen wir die DTM noch attraktiver machen. Auch ein Vettel oder Hamilton sind interessiert, wenn sie Biester zähmen müssen. Denn auch die Autoindustrie lebt nach wie vor von den Spaßmobilen. Nicht nur von der elektrischen Zukunft. Warum sonst sind die M-GmbH, Mercedes-AMG oder die RS-Modelle von Audi Sport so erfolgreich?
Was ist mühseliger – neue Hersteller zu gewinnen oder die alten zu halten? Um unsere aktuellen Hersteller mache ich mir keine Sorgen. Sowohl BMW als auch Audi und R-Motorsport/Aston Martin haben klare Bekenntnisse abgegeben, weil sie die Potenziale der Plattform DTM erkennen und nutzen wollen.
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