Marco Wittmann hat in Zolder nach fast auf den Tag genau zwei Jahren mal wieder ein DTM-Rennen gewonnen. Es war zudem der erste BMW-Erfolg in der neuen GT3-DTM.
Bild: DTM
Dieser Sieg ist einer für die geschundene Rennfahrer-Seele! Denn der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann musste fast auf den Tag genau zwei Jahre auf seinen 16. Sieg in der Traditions-Rennserie warten. "Ich kann es nicht glauben. Zwei Jahre – hört sich echt lange an", sagte der 31-Jährige nach seinem Sieg im sechsten Saisonrennen in Zolder. Und das in einem Auslaufmodell, denn der BMW M6 GT3 wird nach der Saison aussortiert – er macht Platz für den neuen M4 GT3.
Wittmann sind die Emotionen anzusehen, sie sind vor allem herauszuhören. Der erste Sieg eines BMW in der neuen GT3-DTM, der erste für Walkenhorst, und der erste für ihn nach einer halben Ewigkeit. 728 Tage waren seit Wittmanns letztem Erfolg am 10. August 2019 vergangen. Eine lange Durststrecke für jemanden, der in der Vergangenheit immer zu den Sieganwärtern und auch zum Titelkreis gehörte. "Die letzten eineinhalb Jahre waren hart", gibt Wittmann zu: "Man hat immer das Ziel, den Titel zu holen. Dafür hatten wir aber nicht das Paket. Deshalb schmeckt der Sieg besonders süß."
Glück im Qualifying
Das Paket hatten Walkenhorst und Wittmann dafür in Zolder, obwohl der Traditionskurs dem M6 eigentlich gar nicht liegt. Doch Glück gehört auch dazu: Die Pole Position fiel ihm nach einem durch Timo Glock verursachten vorzeitigen Abbruch des Qualifyings vor die Füße.
Sieger Marco Wittmann.
Bild: DTM
Und den Killerinstinkt eines Doppel-Champions besitzt Wittmann immer noch: Er fuhr einen fehlerfreien und souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Er verwies Maximilian Götz (HRT-Mercedes), Liam Lawson (AF Corse-Ferrari) und Nico Müller (Rosberg-Audi) auf die Plätze. Ex-F1-Pilot Christian Klien wurde im McLaren 14, unmittelbar hinter Esmee Hawkey im T3-Lamborghini. Die zweite DTM-Lady Sophia Flörsch schied aus
Mit dem Sieg katapultiert sich Wittman mit 67 Punkten in den DTM-Titelkampf, er ist schon Gesamtvierter. An der Spitze bleibt weiterhin Kelvin van der Linde (Abt-Audi), der als Achter vier Punkte sammelte und bei 101 Zählern steht. Erster Verfolger ist Lawson, der nun 80 Punkte hat. Götz ist mit 72 Zählern Dritter.
Mit der Badewanne zum Titel?
Was bedeutet das jetzt für Wittmann und den Titelkampf? Ist der Knoten geplatzt? Kann er an alte Erfolge anknüpfen? Da kommt wieder der M6 ins Spiel. Denn die "Badewanne", wie der Bolide liebevoll genannt wird,hat sein Potenzial in Hochgeschwindigkeits-Kurven, dafür aber Nachteile in technischen Bereichen. Wittmann hofft, dass man möglicherweise in Spielberg und in Assen nachlegen kann. Ob das für den Titelkampf reicht?
"Ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht. Unsere Erwartungen waren eher klein, weil wir nicht dachten, mit dem M6 eine wirklich gute Chance zu haben, da er in seinem letzten Jahr ist", sagte Wittmann: "Aber auf manchen Strecken ist er immer noch schnell. Wenn wir das Momentum halten können, wäre das schön. Aber wir müssen weiter hart arbeiten."
Ergebnisse
Zolder - DTM - 2. Rennen
1. Marco Wittmann (Fürth) - BMW M6 GT3 1:00:05,214 Std. 2. Maximilian Götz (Uffenheim) - Mercedes-AMG GT3 +1,711 Sek. 3. Liam Lawson (Neuseeland) - Ferrari 488 GT3 +3,557 4. Nico Müller (Schweiz) - Audi R8 LMS GT3 +4,286 5. Lucas Auer (Österreich) - Mercedes-AMG GT3 +10,666 6. Alexander Albon (Thailand) - Ferrari 488 GT3 +10,851 7. Sheldon van der Linde (Südafrika) - BMW M6 GT3 +19,894 8. Kelvin van der Linde (Südafrika) - Audi R8 LMS GT3 +23,775 9. Esteban Muth (Belgien) - Lamborghini Huracan GT3 +24,249 10. Mike Rockenfeller (Landschlacht/Schweiz) - Audi R8 LMS GT3 +25,111 11. Maximilian Buhk (Dassendorf) - Mercedes-AMG GT3 +27,887; 17. Timo Glock (Thurgau/Schweiz) - BMW M6 GT3 +1:04,428 Min.
Fahrer-Wertung, Stand nach 6 von 16 Wettbewerben:
1. Kelvin van der Linde (Südafrika) - Audi 101 Pkt. 2. Liam Lawson (Neuseeland) - Ferrari 80 3. Maximilian Götz (Uffenheim) - Mercedes 72 4. Marco Wittmann (Fürth) - BMW 67 5. Alexander Albon (Thailand) - Ferrari 54 6. Philip Ellis (Großbritannien) - Mercedes 52 7. Mike Rockenfeller (Landschlacht/Schweiz) - Audi 46 8. Lucas Auer (Österreich) - Mercedes 41 9. Nico Müller (Schweiz) - Audi 38 10. Sheldon van der Linde (Südafrika) - BMW 34 14. Maximilian Buhk (Dassendorf) - Mercedes-Benz 9