Das Warten hat ein Ende: Der Aston Martin Vantage DTM ist startklar und feiert in dieser Woche seine Streckenpremiere. Das bestätigte das Einsatzteam R-Motorsport auf Nachfrage von AUTO BILD MOTORSPORT. Der Schweizer Rennstall, der 2019 vier Aston Martin einsetzen wird, absolviert vom 5. bis 7. März gemeinsam mit den Konkurrenten Audi und BMW Testfahrten im spanischen Jerez.
Rene Rasts erste EIndrücke des neuen Audi RS5 DTM:Hier klicken
Für Aston Martin sitzt zunächst Routinier Paul di Resta im Testträger. Auch bei Audi und BMW stehen die Fahrer fest: Vizemeister Rene Rast und Nico Müller fahren den Audi RS 5 DTM, im BMW M4 DTM testen Bruno Spengler und Timo Glock. Müller, Rast und Spengler kamen bereits in den Genuss des neuen Autos, für Glock ist es die erste Ausfahrt mit dem 2019er-Modell.
Für R-Motorsport wiederum ist Jerez das erste große Highlight nach einem wilden Ritt durch die Entwicklung und den Bau des Boliden. „Natürlich auch, um Testzeit aufzuholen“, erklärt R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger. Denn auch wenn das frühere Mercedes-Werksteam HWA und damit geballte DTM-Erfahrung in das Projekt involviert sind: Testfahrten sind für einen Neueinsteiger natürlich essentiell. Hinzu kommt, dass es mit dem Class-One-Reglement neue Boliden mit einem Vierzylinder-Turbomotor, mehr als 600 PS und einer veränderten Aerodynamik geben wird.
di Resta
Bei den Tests ist erstmals auch Aston Martin dabei.
Bei R-Motorsport ist man froh, dass es nun endlich so richtig losgeht. Kamelger: „Es ist ein enger Zeitplan. Und wir haben gewusst, dass es viel Arbeit wird. Doch von nichts kommt nichts. Diesen Extra-Kilometer zu laufen, ist im Spitzensport eben nötig. Die letzten Monate waren unglaublich spannend, emotional und intensiv, mit sehr viel Freude verbunden. Es gibt sehr viel Positives.“ Trotzdem ist noch kein Platz für Erleichterung: „Ein Ereignis, ob intern oder extern, jagt das nächste. Erleichtert bin ich erst, wenn wir in Hockenheim in der Startaufstellung stehen und uns die Hand geben.“
Die gute Nachricht: Aston Martin darf laut Reglement die auf Audi und BMW fehlenden Testtage aufholen. Erstmals möglicherweise Ende März in Estoril, so ist zumindest der Plan. Während der Saison ist das mit Zustimmung der Konkurrenz und des DMSB ebenfalls möglich. Vier Tage kommen in jedem Fall hinzu, denn vom 15. bis 18. April steigt auf dem Lausitzring die offizielle Generalprobe.
Generell gilt aber: Sollte es zu unerwarteten und nicht kalkulierten Problemen oder Zwischenfällen kommen, könnte das den Zeitplan von Aston Martin empfindlich oder sogar entscheidend stören. Weshalb das ambitionierte Ziel, beim Saisonauftakt in Hockenheim (3. bis 5. Mai) vier Autos an den Start zu bringen, nicht offensiv kommuniziert wird. Mindestens ein Aston Martin Vantage DTM wird es allerdings werden. Saisonziele gibt es bereits: „Für die erste Saison gilt es, einen Fußabdruck zu hinterlassen“, so Kamelger: „Wir sind gut für das vordere Drittel. Alles andere wäre das Sahnehäubchen.“

Von

Andreas Reiners