Mattias Ekström grinste bis über beide Ohren. Dem Schweden war die Vorfreude deutlich anzumerken. Neue Regeln, neue Autos, neue Reifen, eine neue DTM: Es gibt immer noch Dinge, die den 38-Jährigen auch vor seiner 17. Saison in der Tourenwagenserie in Verzückung versetzen können.
Im Fall des Audi-Piloten sind es vor allem die Reifen, die dem zweimaligen Champion Spaß machen. In der Reihe der zahlreichen Neuerungen, die für 2017 angepackt worden sind, spielt der Pneu eine sehr wichtige Rolle. Das war nach den Testfahrten der drei Hersteller BMW, Audi und Mercedes in Portimao in dieser Woche, den letzten vor der Homologation der neuen Autos, herauszuhören. Noch bis kommenden Dienstag kann an der Aerodynamik und der Technik der neuen Boliden gefeilt werden. Am 1. März muss dann die finale Auslegung bei der Motorsportbehörde eingereicht werden. Danach sind keine Veränderungen mehr möglich.

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DTM: Alle Meisterautos von 1984 bis heute
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DTM: Alle Meisterautos von 1984 bis heute
„Wir haben viel Gummi verbrannt, denn die Reifen sind viel weicher und bauen ziemlich schnell ab. Rund um die Strecke sah es schon nach einem Tag wild aus. Ich kann Hockenheim kaum erwarten, um zu sehen, wenn 18 Autos herumfahren. Da wird sehr viel Gummi auf der Strecke sein“, sagte Ekström. Sein Markenkollege René Rast, der 2017 in den Farben von AUTO BILD MOTORSPORT seine erste komplette DTM-Saison absolvieren wird, stellte fest: "Das Fahrverhalten ist ganz anders als im vergangenen Jahr, weil der Reifen wesentlich weicher ist. Wir müssen noch viel mit dem neuen Reifen lernen, aber es hat trotzdem irre viel Spaß gemacht.“
Audi
Der neue Reifen von Hankook weist im Gegensatz zu seinem Vorgänger einen deutlichen Abbau auf, die Autos werden dadurch in der neuen Saison schneller unterwegs sein. Dass die Reifen durch den Wegfall der Heizdecken nicht mehr vorgewärmt werden können, soll dem Ganzen eine zusätzliche Würze verleihen. „Das könnte den Rennen rund um die Boxenstopps mehr Action verleihen, wenn einige Autos auf kalten Reifen herumrutschen und andere mit aufgewärmten Reifen angreifen“, sagte Mercedes-Pilot Paul di Resta.
Neben den Reifen wird es auch Änderungen bei der Aerodynamik geben, die reduziert werden soll. Dafür bekommen die Autos mehr Power, die Rede ist von rund 80 PS. Daneben soll auch das DRS effizienter werden. „Die Testfahrten haben bestätigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte Dieter Gass: „Die Autos klingen kerniger und sind schneller. Ich finde, das sieht man auch auf der Strecke“, so der neue Audi-Motorsportchef.
BMW
Zufrieden war auch Champion Marco Wittmann. „Es macht immer Spaß, in der Entwicklungsphase zum ersten Mal mit einem Auto zu fahren und zu erleben, wie sich die Neuerungen auf der Strecke auswirken. Ich denke, dass die erhöhte Leistung und die neuen Reifen für Action und spannende Rennen sorgen werden“, meinte der BMW-Pilot. Sein Markenkollege Augusto Farfus hat bereits großes Potenzial im M4 erkannt: „Allerdings liegt bis zum Saisonstart noch viel Abstimmungsarbeit vor uns.“
Das Mercedes-Aufgebot für 2017: HIER
Audi spulte an den drei Tagen 1.971 Kilometer ab, Mercedes rund 2100. Nach der Homologation am 1. März stehen vor dem Saisonauftakt im Mai noch zwei gemeinsame Testfahrten auf dem Programm. Vom 13. bis 16. März fährt die DTM im italienischen Vallelunga. Die Generalprobe findet danach vom 3. bis 6. April in Hockenheim statt.