DTM vs. Super GT
So peinlich sind Fehler in der Super GT

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Wenn die DTM am Wochenende in Japan zu Gast ist, trifft sie auf Mentalitätsunterschiede. Kurios: Abflüge oder Crashs sind in der Super GT ein absolutes No-go.
Jenson Button musste es auch erst lernen. Klar: Wenn man als professioneller Rennfahrer abfliegt, ist das nicht schön. Doch das passiert schon mal. Abhaken, weitermachen – das ist dann die Devise. Doch in Japan ist es ein wenig anders. Dort ist es ein echtes No-Go.
„Wenn du im Gras landest, schaut jeder hin und zeigt auf dich. Für jemanden aus der Super GT ist es sehr unüblich, in der Mauer zu landen“, verrät der frühere Formel-1-Weltmeister. Am kommenden Wochenende (22. bis 24. November,Samstag und Sonntag ab 6.25 Uhr in Sat.1) steigt die erste gemeinsame Veranstaltung von DTM und Super GT in Fuji. Dann heißt es wieder: Vorsicht vor Fehlern.

Jenson Button
Ist es in Japan tatsächlich so extrem, wie Button es beschreibt? „Ja, das darfst du nicht! Das ist peinlich. Man crasht nicht, du darfst nicht abfliegen. Da sind die ganz hart“, sagt Krumm auf Nachfrage von AUTO BILD MOTORSPORT.
Es geht sogar noch härter, denn: „Auch wenn man abgeschossen wird und es ganz klar nicht dein Fehler ist, wirst du beschuldigt. Das ist für einen Fahrer nicht ganz einfach.“ Den Ärger macht dann das Team. Gerecht ist das bisweilen nicht. „Wer sagt, dass Rennfahren gerecht ist?“, fragt Krumm mit einem Augenzwinkern: „In Japan heißt es: Die Fahrer verdienen genug Geld, die dürfen keine Fehler machen.“
Nick Cassidy im Lexus LC500 und Tsugio Matsuda im Nissan GT-R crashten beim Finale in Hockenheim im Training im Regen in der Sachs-Kurve, Cassidy dann auch noch im Rennen am Sonntag. Krumm weiß: „Das wird negativ vermerkt.“
Er weiß aber auch: „Sie sind super in Ausreden.“ Beim DTM-Finale durfte der für einige der Super-GT-Fahrer unbekannte Hockenheimring noch als Ausrede gelten, beim „Dream Race“ von Super GT und DTM haben die Japaner ein Heimspiel. Dann ist die Zeit der Ausreden vorbei.
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