Ein E-Roller bei AUTO BILD – kann das funktionieren? Viele Kollegen sind kritisch, als der kleine Niu M1 Pro im Mai neben einem Porsche 911 in unsere Tiefgarage einzieht. Zugegeben, der Roller schlägt schon von Haus aus leisere Töne an als der Porsche. Aber einen flotten Ampelstart bekommt auch der Niu hin. Der 1,2-­kW-­Motor treibt den 59 Kilo leichten Bonsai­-Roller flott auf Tempo 45. Danach ist leider schon Schluss. Sei's drum, dafür reicht beim Niu der normale Autoführerschein, also Klasse B oder die alte Klasse 3. Auch in Kurven macht der Niu Spaß, ist agil, wendig und jederzeit gut beherrschbar. Und er ist ein Hingucker: Die Designer haben dem M1 eine moderne Optik verpasst.

Die Reichweite des Test­-Niu liegt bei rund 40 Kilometern

E-Roller Niu M1 Pro
Echter Hingucker: Das Design des M1 Pro ist modern und eigenständig.
Neben den Fahrleistungen loben die Tester vor allem das gut ablesbare LCD­-Display, das alle relevanten Informationen liefert. Pluspunkte gibt's zudem für den Tempomaten. Der Wechsel­-Akku zieht sich in nur drei Stunden 80 Prozent Ladung – an einer normalen Steckdose! Wer seinen Niu mit der Konzern­-App verbindet, kann von Updates profitieren. Das individuelle Fahrverhalten wird analysiert und die Hardware des Rollers darauf abgestimmt. Das kann der Reichweite zugute kommen. Die lag bei unserem Test­-Niu bei rund 40 Kilometern, trotz Rekuperation. Da würden wir uns mehr wünschen. Kritik gibt es auch für den knappen Stauraum. Helm und Ladekabel finden neben dem Akku keinen Platz. Apropos Platz: Für Fahrer ab 1,80 Meter ist der Roller nichts. Er ist dann zu klein, und man hockt etwas unwürdig auf dem Gefährt.

Die abschließende Inspektion fällt erfreulich aus

E-Roller Niu M1 Pro
Ergebnis des Batterie-Checks: Der Akku ist nach rund 1000 Kilometern in gutem Zustand.
Ganz so ruhig, wie man denkt, ist der E-­Roller übrigens gar nicht: Bei unruhiger Fahrt fängt der Niu schnell an zu quietschen. Am Ende unseres Tests geht's zur Inspektion. Ergebnis: Akku und Gefährt sind gut in Schuss. Der Niu M1 Pro war ein prima Sommer-­Gefährt. Technische Daten: Motor: E-Motor, 1,2 kW (1,6 PS) • Spitze: 45 km/h • Reichweite: ca. 40 km • Batterietyp: Lithium-Ionen • Kapazität: 1,5 kWh • Spannung: 48 V. Dauertest-Daten: Dauertest-Start: 15. Mai 2018 • Preis mit Extras: 2300 Euro • Testverbrauch: 3,7 kWh/100 km • Aktueller Tachostand: 1380 km.



Fazit

von

Robin Kittelmann
Der M1 Pro hat überzeugt. Er ist optisch und technisch modern und zuverlässig. Der Preis stimmt. Ein Problem ist der viel zu kleine Stauraum. Für Fahrer über 1,80 Meter hat Niu den großen Bruder N1 im Programm.

Von

Robin Kittelmann