eCall: Datenschutz fraglich
Datenschutz ist fraglich

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Ab 2015 wird der automatische Notruf eCall in Neuwagen Pflicht. Datenschützer warnen: Das System mit all seinen Facetten öffnet Datenmissbrauch Tür und Tor.
"Hallo, hier ist Ihr Autohersteller. Ihre Bremsscheiben müssen erneuert werden. Unsere Werkstatt ist in der Nähe, fahren Sie doch direkt vorbei." Solche oder ähnliche Anrufe im Auto könnten bald üblich sein, wenn die eCall-Pläne der EU für alle Neuwagen ab 2015 Realität werden. Denn die Technik des Notrufsystems kann noch viel mehr als Leben retten – sie könnte Daten ungefragt weiterleiten. Bei Unfällen sendet der Automatik-Notruf Informationen über Standort, Fahrzeug und Unfallschwere an die Notrufzentralen. So sind die Retter schneller vor Ort und kennen bereits die Details.
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Datenschützer Thilo Weichert ist bezüglich eCall besorgt: "Der Autofahrer muss Herr über seine Daten bleiben."
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Der Kampf um die Daten ist voll entbrannt. Die besten Karten haben dabei die Hersteller, die die Technik in die Fahrzeuge einbauen. Versicherer und Autoklubs fürchten hingegen um ihr Geschäft, sie verlangen daher eine offene Schnittstelle für den Zugriff auf die Informationen. "Der Autofahrer muss Herr über seine Daten bleiben", fordert derweil Datenschützer Weichert. Die Zustimmung des Kunden zu eCall im Kaufvertrag reicht ihm nicht aus. Seine Lösung: ein Aus-Knopf für das Notrufsystem. Und einer für die Zusatzservices.
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