Elektroroller: Test
Diese E-Roller machen Bock!
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Elektroroller sind im Kommen – in einem aktuellen Test hat der ADAC sieben Modelle unter die Lupe genommen. Auch AUTO BILD düste schon mit sechs E-Rollern durch die City. Die Ergebnisse!
Gerade in Städten kommt man mit Elektrorollern schnell voran und die lästige Parkplatzsuche bleibt einem erspart. Aber bei den E-Rollern gibt es auch deutliche Qualitätsunterschiede – gerade in Sachen Reichweite trennt sich die Spreu vom Weizen: Von 30 bis 100 Kilometern ist alles möglich. Auch Ladezeiten und Verarbeitung unterscheiden sich stark. Die Preisspanne liegt bei knapp über 1000 Euro bis weit über 6.000 Euro. Aber ist teuer auch wirklich gut? ADAC und AUTO BILD haben in ihren Tests E-Roller unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse!
ADAC testet sieben E-Roller (Juni 2919)
Von 2300 bis 6400 Euro reicht die Preisspanne der sieben Elektroroller, die der ADAC getestet hat. Die gute Nachricht: Ein Total-Ausfall blieb aus, aber die Testnote "sehr gut" konnte keiner der Kandidaten erlangen. Der beste Elektroroller ist demnach die Schwalbe der Marke Govecs mit der Testnote "gut" (2,3). Besonders positiv bewerten die Tester die hohe Qualität, den starken Motor und das sichere Fahrverhalten. Auch im AUTO BILD-Test konnte der optisch an den DDR-Roller Simson KR51 angelente E-Roller mit einer 2+ überzeugen. Noch ein weiteres Modell schneidet im ADAC-Test mit "gut" ab, der Piaggio Vespa Elettrica (2,5), der sich unter anderem mit der höchsten Reichweite (76 Kilometer), der schnellsten Ladezeit (3,8 Stunden) und einem komfortablen Fahrwerk von den anderen Testkandidaten absetzen kann. Die Qualität hat aber auch ihren Preis: Für Schwalbe und Vespa stehen deutlich über 5.000 Euro in der Preisliste.
Im Mittelfeld mit dem Testergebnis "befriedigend" landen die E-Roller Niu N1 S (3,1), Torrot Muvi (3,2), Vässla 2 (3,3) und Unu Scooter Classic (3,5). Das Modell von Unu ist mit seinem Preis von rund 2.300 Euro das günstigste Modell im Test, dafür muss man mit Schwächen wie mäßiger Verarbeitungsqualität, schwacher Beschleunigung und wenig Platz leben. Ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis bietet der Niu für 2.900 Euro. Ihm werden ebenfalls wenig Platz, lange Ladezeiten (8.5 Stunden) und mäßige Bremsleistung angekreidet. Dafür loben die Tester unter anderem, die Reichweite, Staumöglichkeiten und den herausnehmbaren Akku. Schlusslicht im ADAC-Test ist der Kumpan 1954 Ri mit der Note "ausreichend" (4,1). Abzüge gibt es unter anderem wegen Softwareproblemen, schlechter Verarbeitung und der geringsten Reichweite (33 Kilometer) im Test.
Sechs E-Roller im AUTO BILD-Test (Juni 2018)
Sechs Elektroroller hat AUTO BILD im Test unter die Lupe genommen. E-Mobilität ist teuer? Weit gefehlt, das günstigste Modell, der Rolektro eco-City 45 V.2 Plus, kostet sonnige 1.279 Euro. So viel verlangt BMW für die elektrische Sitzverstellung mit Memory-Funktion im 5er! Am teuersten in unserem Testfeld ist die Schwalbe für 6.450 Euro. Neben dem Preis spielen natürlich auch Reichweite, Fahrverhalten und Sicherheit eine Rolle beim Roller. Fazit: Viel Sonnenschein im Testfeld. Aber ein Kandidat kann Ihnen den Sommer verhageln.
So hat AUTO BILD getestet: Bremsen aus Tempo 30, Beschleunigung, Ladedauer und eine Verbrauchsfahrt standen auf dem Programm.
Niu N1S: Fast nix zu meckern!

Niu setzt mit dem Roller N1S auf modernes und eigenständiges Design.
Fahrzeugdaten: Gewicht (mit Akkus): 105 kg; Länge/Breite/Höhe: 1800/700/1130 mm; Sitzhöhe: 410 mm; Motor: Bosch-Elektromotor (2400 W); Spitze: 46 km/h; Leistung: 3,2 PS; Fahrmodi: 3; Akku-Kapazität: 1,7 kWh; Preis: 2699 Euro; Aufpreis Zweitakku: 1499 Euro.
Govecs E-Schwalbe: Echt cool, aber leider teuer

Breitbeinig: Füße zusammenstellen geht bei der E-Schwalbe nicht.
Fahrzeugdaten: Gewicht (mit Akkus): 135 kg; Länge/Breite/Höhe: 1960/880/1130 mm; Sitzhöhe: 500 mm; Motor: Bosch-Elektromotor (4000 W); Spitze: 45 km/h; Leistung: 7 PS; Fahrmodi: 4; Akku-Kapazität: 4,8 kWh; Preis: 5390 Euro; Aufpreis Zweitakku: 790 Euro.
Testdaten: Bremsweg bei 30 km/h: 4,4 m; Beschleunigung (0-30 km/h): 4,25 s; Reichweite (gemessen/Werksangabe): 81 km/125 km; Verbrauch: 5,9 kWh/100 km; Ladedauer: 4,45 Stunden. Note: 2+
Emco Novantic C2000: Die Vespa-Kopie ohne Geknatter

Emco Novantic C2000: Angenehme Sitzposition auch für größere Fahrer.
Fahrzeugdaten: Gewicht (mit Akkus): 100 kg; Länge/Breite/Höhe: 1860/810/1340 mm; Sitzhöhe: 530 mm; Motor: Elektromotor (2000 W); Spitze: 44 km/h; Leistung: 2,7 PS; Fahrmodi: 4; Akku-Kapazität: 3,6 kWh; Preis: 3949 Euro; Aufpreis Zweitakku: 1499 Euro.
Testdaten: Bremsweg bei 30 km/h: 4,5 m; Beschleunigung (0-30 km/h): 7,13 s; Reichweite (gemessen/Werksangabe): 108 km/130 km; Verbrauch: 3,3 kWh/100 km; Ladedauer: 9 Stunden. Note: 2
Unu Standard: Der flitzt durch die City

Auch Unu kann Retro, nur eine Nummer kleiner als die Schwalbe.
Fahrzeugdaten: Gewicht (mit Akkus): 76 kg; Länge/Breite/Höhe: 1700/660/1030 mm; Sitzhöhe: 420 mm; Motor: Bosch-Elektro-Radnabenmotor (2000 W); Spitze: 46 km/h; Leistung: 2,7 PS; Fahrmodi: 1; Akku-Kapazität: 2,9 kWh; Preis: 2799 Euro; Aufpreis Zweitakku: 699 Euro.
Testdaten: Bremsweg bei 30 km/h: 5,2 m; Beschleunigung (0-30 km/h): 8,14 s; Reichweite (gemessen/Werksangabe): 87 km/100 km; Verbrauch: 3,3 kWh/100 km; Ladedauer: 6,40 Stunden. Note: 2-
Torrot Muvi City: Der riskiert 'nen Lauten

Die Lenkung des Torrot ist schwergängig, dadurch ist das Handling schlecht.
Fahrzeugdaten: Gewicht (mit Akkus): 85 kg; Länge/Breite/Höhe: 1855/680/1150 mm; Sitzhöhe: 530 mm; Motor: Elektromotor (2650 W); Spitze: 44 km/h; Leistung: 3,6 PS; Fahrmodi: 2; Akku-Kapazität: 2,3 kWh; Preis: 4499 Euro; Aufpreis Zweitakku: - (Serie).
Testdaten: Bremsweg bei 30 km/h: 6,2 m; Beschleunigung (0-30 km/h): 8,55 s; Reichweite (gemessen/Werksangabe): 51 km/60 km; Verbrauch: 4,6 kWh/100 km; Ladedauer: 5,15 Stunden. Note: 3
Rolektro Eco-City 45 V.2 Plus: Gut ist hier nur der Preis
Der Rolektro kostet nur 1279 Euro, richtig günstig. Heckkoffer und optionale Seitentaschen bieten gute Verstaumöglichkeiten. Leider merkt man dem Rolektro seinen niedrigen Preis auch an. Die Blinker sind billig verarbeitet und schlecht zu bedienen. Die Sitzposition ist sehr hoch, der Roller aber schmal – eine gute Sitzposition zu finden ist schwierig. Schnell gefahrene Kurven werden hier zur Mutprobe, wenn denn der Rolektro den nötigen Speed aufgebaut hat. Das dauert nämlich lange, mehr als 38 km/h schaffte er im Test nur bergab. Auch beim Bremstest gab es schlechte Noten mit einem Bremsweg von rund 14 Metern aus Tempo 30.
Fahrzeugdaten: Gewicht (mit Akkus): 75 kg; Länge/Breite/Höhe: 1850/780/1240 mm; Sitzhöhe: 430 mm; Motor: Elektromotor (500 W); Spitze: 38 km/h; Leistung: 0,68 PS; Fahrmodi: 1; Akku-Kapazität: 1 kWh; Preis: 1279 Euro; Aufpreis Zweitakku: 359 Euro.
Testdaten: Bremsweg bei 30 km/h: 14,6 m; Beschleunigung (0-30 km/h): 11,46 s; Reichweite (gemessen/Werksangabe): 44 km/45 km; Verbrauch: 2,2 kWh/100 km; Ladedauer: 7,30 Stunden. Note: 4-
Fazit
Für Fahrten durch die Stadt sind die E-Roller praktisch und machen Spaß. Auf Landstraßen eher nicht. Ein richtiges Problem ist die Temporegulierung auf 45 km/h – Tempo 60 sollte schon drin sein. Und welchen kaufen? Mit Niu und Novantic machen Sie nichts falsch!
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