Fans des legendären Flügeltürers Mercedes 300 SL könnten eigentlich zufrieden sein. Er ist wieder da, der Flügeltürer. Mit dem Start des Mercedes SL werden die spektakulären Pforten und der Look des bildhübschen Kult-Roadsters endlich wieder gesellschaftsfähig. Einziger Haken: Um ein echter SL zu sein, hat der SLS ein S zu viel. Ein Manko, mit dem die Sternengucker wahrscheinlich noch bis zum Pariser Salon 2012 leben müssen. Dann geht die nächste Generation des Mercedes SL an den Start. Mit Technik und Retro-Look des SLS – aber ohne dessen Flügeltüren. Ein Jammer – aber nicht zu ändern. Die in Amerika "Gullwing-Doors" genannten Schwingen bleiben dem Supersportler vorbehalten. Wichtigste Änderung für Chronisten: Die SL-Produktion zieht mit dem Modellwechsel von Bremen nach Sindelfingen um.
Mercedes 300 SL
Zurück in die Zukunft: Der nächste SL soll optisch wieder an der Mercedes 300 SL erinnern.
Für den SL bleibt eine satte Portion SLS-Technik und das vom 300 SL inspirierte Kühlergesicht mit großem Mercedes-Stern und breiter Querspange. Das sieht gut aus und kommt ganz nebenbei den Anforderungen des Fußgängerschutzes entgegen. Anders als der SLS muss der neue SL aber ohne kompletten Alu-Spaceframe auskommen – zu aufwendig und damit zu teuer. Was bleibt, sind einzelne Alu-Bauteile, mit denen die Mercedes-Entwickler die Kilo des Roadsters begrenzen möchten. Dafür werden zumindest die Topversionen mit dem neuen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und einer etwas schwächeren Ausbaustufe des 6,2-Liter-V8 aus dem SLS (571 PS) zu haben sein. Ob es, wie beim neuen Flügeltürer, bei der Transaxle-Bauweise (Motor vorne, Getriebe hinten) bleibt, wird sich zeigen. Nicht gerüttelt wird aber sicher am Dach des SL. Der Metall-Klappdeckel ist auch für die siebte SL-Generation gesetzt.

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Von

Jochen Knecht