Geschlossen wie offen unverkennbar Mini

Die Mini-Macher haben ein Einsehen: Sie zeigen ihr Cabrio, endlich. Seit März 2003 geistern Erlkönigfotos durch die Lande, die keinen Zweifel daran ließen, dass sich das Warten auf die offene Variante des Bestsellers aus Oxford lohnen würde.

Exakt ein Jahr später feiert das Cabrio offiziell Weltpremiere, auf dem Genfer Salon 2004. Geschlossen wie offen ist das Cabrio unverkennbar ein Mini. Steile Frontscheibe, knappe Überhänge, Kulleraugen, Knackhintern. Mit geschlossenem Verdeck ist es minimal flacher als die Limousine. Dadurch wirkt es etwas gedrungener, die gewohnte Mini-Silhouette behält es dennoch bei. Die Länge auch: rund 3,60 Meter.

Neu sind im Prinzip Front und Heck: Das Cabrio trägt als erstes Modell das Mini-Facelift. Neue Frontscheinwerfer mit Klarglasoptik, neue LED-Heckleuchten, Frontgrill mit glatteren Flächen, Chromelemente in den Stoßfängern und auf Wunsch rundum ("Chrome Line Exterieurpaket"). Cabriospezifisches Designelement: die hoch gesetzte, in die Fensterchromleiste integrierte dritte LED-Bremsleuchte.

Stoffverdeck inklusive Schiebedach

Technisches Highlight ist das Verdeck. Ohne vorheriges manuelles Entriegeln lässt es sich per Knopfdruck vollautomatisch öffnen. 15 Sekunden dauert der anspruchsvolle Strip: Auf Knopfdruck öffnet sich zunächst das integrierte Schiebedach, dann das komplette Verdeck.

Während das Faltdach nach hinten gleitet, werden die Dachholme automatisch eingezogen und gleichzeitig die hinteren Seitenscheiben versenkt. Dank der Z-Faltung (wie beim BMW Z4) legt sich das Verdeck kompakt hinter den Rücksitzen ab und macht eine Persenning überflüssig. Lässig und innovativ: Das Stoff-Schiebedach lässt sich auch während der Fahrt stufenlos bis zu 40 Zentimeter öffnen. Maximal 120 km/h darf der Tacho dabei zeigen. Ein Novum im Cabrio-Segment. Ebenso wie das Easy-Load-System.

Bei geschlossenem Verdeck lässt sich nach dem Umlegen zweier Hebel im Kofferraum der unterste Teil des Verdecks nach oben klappen und arretieren. Bei gleichzeitig geöffneter Heckklappe (verträgt 80 Kilo Last) entsteht so eine große, bequem zugängliche Öffnung zum Kofferraum, die groß genug sein soll, um auch sperrige Fracht unterzubringen.

Start im Frühjahr als One und Cooper

Laut Hersteller ist das Mini Cabrio ein vollwertiger Viersitzer. Lange Reisen sollten die Passagiere allerdings nicht planen: 120 Liter Stauraum bei geöffnetem Verdeck, 165 Liter bei geschlossenem, 605 Liter mit umgeklappten Rücklehnen – das ist wahrlich nicht viel. Gleiches gilt für die Zuladung: 400 Kilo.

Aber nun: Kein Mini-Käufer schielt nach einem Raumwunder. Spaß soll der Mini machen. Und das ist bei den Mini-typischen Zutaten garantiert: Go-Kart-Feeling dank direkter Lenkung, Multilenker-Hinterachse, tiefer Schwerpunkt, breite Spur. Unter der Haube arbeiten die bekannten Motoren: 1,6-Liter-Vierzylinder mit 90 PS (Mini One) oder 115 PS (Cooper). Die 163-PS-Variante (Cooper S) wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht. Ein Diesel ist derzeit nicht geplant.

Preislich wird das Cabrio rund 2500 bis 3000 Euro über den geschlossenen Versionen liegen. Dafür gibt es eine reichhaltige Grundausstattung (u. a. heizbare Heckscheibe aus Glas, Park Distance Control, Reifenpannenanzeige, elektrische Fensterheber vorn und hinten), viel aktive Sicherheit (zwei Frontairbags, zwei Kopf-Thorax-Seitenairbags, Vier-Sensoren-ABS, elektronische Bremskraftverteilung) und schmucke passive Sicherheit (verstärkte A-Säule, versteifte Karosserie): Hinter den Rücksitzen thronen zwei Überrollbügel mit integrierten Kopfstützen. Show muss schließlich auch sein.