Wo andere Marken schwächeln, gibt Porsche richtig Gas. Der ertragsreichste Hersteller der Welt zeigt im sonnigen Kalifornien seine aufgefrischten Einstiegsmodelle Boxster und Cayman. Die beiden Zweisitzer gehören zu den Stars der LA Auto Show 2008, die vom 21. bis 30. November in der US-Metropole Los Angeles stattfindet. Optisch sind Cabrio und Coupé an neu geformten Front- und Heckpartien zu erkennen. Vorn fallen neue Scheinwerfer mit integrierten Blinkern auf, hinten vor allem die neuen  LED-Leuchten. Kleine Unterschiede sind aber auch vorhanden. So gibt es vorn unterschiedliche Lufteinlässe, eckige (Boxster) bzw. runde Nebelscheinwerfer (Cayman) sowie Heckteile mit Diffusoreinsätzen (Boxster) bzw. Leitwerk (Cayman). Erstmals steht für die beiden Sportflitzer ein Lichtpaket mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, dynamischem Kurvenlicht und LED-Tagfahrleuchten in der Preisliste.

Mehr Leistung und ein neues Doppelkupplungsgetriebe

Der 2,9-Liter-Boxermotor leistet im Boxster 255 PS (plus 10 PS), im Cayman 265 PS (plus 20 PS). Das 3,4-Liter-Triebwerk der S-Varianten mit Benzin-Direkteinspritzung entwickelt im Boxster S 310 PS (plus 15 PS), im Cayman S 320 PS (plus 25 PS). Für alle vier Modelle wird erstmals das aus dem Rennsport abgeleitete Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) angeboten. Es ersetzt die bisher verwendete Tiptronic S. Mit PDK schaffen Roadster und Coupé den Sprint von 0 auf 100 km/h jeweils 0,1 Sekunde schneller als mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe der beiden Basismodelle. Während der Boxster mit Sechsgang-Handschaltung in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet, schafft der Cayman S mit PDK und aktiviertem "Lauch Control" (Anfahr- und Schaltoptimierung; Teil des optionalen Sport Chrono Pakets) die Sprintübung sogar in 4,9 Sekunden. Mit PDK sind Boxster und Cayman zudem sparsamer, verbrauchen mit dem 2,9-Liter-Boxermotor 8,9 Liter Super (CO2: 214 g/km), mit dem 3,4-Liter-Boxer 9,2 Liter (CO2: 221 g/km). Das sind elf bzw. 16 Prozent weniger als die bisherigen Modelle mit Tiptronic S.

Mehr Komfort und Basispreise von 46.142 Euro bis 61.493 Euro

Der Boxster ist etwas schwächer als der Cayman, er leistet
Serienmäßig wird ein neues CD-Radio mit 5,0-Zoll-Monochrom-Display eingebaut. Das optionale neue Porsche Communication Management (PCM) mit Festplatten-Navigation dient als zentrale Steuereinheit für Audio, Kommunikation und Navigation. Auf seinem 6,5-Zoll-Bedienmonitor lassen sich die Funktionen durch einfaches Antippen auswählen. Gegen Aufpreis ist ein Sprachbediensystem lieferbar. Die neuen Versionen von Boxster und Cayman brummen im Februar 2009 zu den Händlern. Der Boxster startet zu Preisen ab 46.142 Euro, der Boxster S kostet 55.781 Euro. Den Cayman gibt es ab 49.831 Euro, den Cayman S ab 61.493 Euro.

Update: Erster Fahreindruck

AUTO BILD-Redakteur Dirk Branke ist in Kalifornien bereits den neuen Boxster gefahren. Hier sein erster Fahreindruck: "Auch wenn außen kaum etwas zu sehen ist, handelt es sich beim Boxster um ein neues Auto. Die Designänderungen sind klein, tun dem Wagen aber gut. Die komplett neu konstruierten Motoren sind sechs Kilogramm leichter, enthalten weniger Bauteile und erfüllen schon die strenge Abgasnorm Euro 5. Direkteinspritzung gibt es nur beim Boxster S, den ich schon fahren durfte. Ein tolles Triebwerk, mit einem wunderbaren, eigenständigen Sound. Nicht ganz so grell, wie man es von 310 PS erwarten würde, sondern warm und satt. Dafür tritt der Motor bissiger und kräftiger an, dreht jetzt bis 7500 Umdrehungen. Geradezu genial finde ich das neue Porsche Doppelkupplungsgetriebe. Es vereint alle Vorteile von Automatik und Schaltung. Es ruckt nicht, schaltet blitzschnell. Und bildet mit dem Motor eine tolle Einheit. Das blanke Vergnügen. Das Fahrwerk wurde neu abgestimmt. Es trifft den Kompromiss zwischen Komfort und Dynamik, federt nicht übertrieben hart. Gut gefällt mir auch die sehr präzise Lenkung mit viel Gefühl. Da Porsche auch heftig am Verbrauch gearbeitet hat, fällt mein Fazit positiv aus. Trotz Autokrise passt der Boxster in die Zeit."