Fahrbericht Cadillac STS 4.6
Das Ende der Sänfte

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Limousinen aus dem Hause Cadillac galten bisher als behäbige Asphaltdampfer. Der neue STS räumt mit diesem Image gründlich auf.
Unverwechselbare und markante Optik
Cadillac will auf dem deutschen Markt weiter Fuß fassen. "Wir haben den Namen, die Geschichte, aber lange Zeit fehlten die passenden Autos", sagt Werner Röser, Pressesprecher des amerikanischen Autobauers. Das soll mit der Vorstellung des neuen Cadillac STS auf Schloß Lerbach im Bergischen Land jetzt anders werden, auch wenn die Ziele bescheiden sind.
120 Einheiten der Mittelklasse-Limousine sollen noch in diesem Jahr in Deutschland abgesetzt werden. 2006, im ersten vollen Verkaufsjahr, liegt die Vorgabe bei 200 Einheiten. Bis dahin wird das Vertriebsnetz auf 34 Partner ausgeweitet – für Kunden mit einer "gewissen finanziellen Beweglichkeit", für Individualisten mit einer Affinität zu amerikanischen Autos. Denen wird vor allem die unverwechselbare und markante Cadillac-Optik zusagen. Der V-förmige Grill von zwei vertikal angeordneten Scheinwerfen flankiert, die Seitenlinie betont flach gehalten, am Heck nimmt das schmale Leuchtenband das Design der Front wieder auf.
Das kann durchaus gefallen, auch wenn Puristen den Spoiler monieren werden, der zum Glück winzig genug ist, um nicht total unangemessen zu wirken. Zum STS paßt das Bauteil jedenfalls, denn trotz seiner zwei Tonnen ist eine sportliche Gangart durchaus möglich. Daß er Kurven zwar souverän beherrscht, aber nicht danach giert, ist einfach den Gesetzen der Physik geschuldet. Für die Servolenkung wünscht man sich mitunter mehr Rückmeldung, aber ansonsten kann man es mit dem großen Ami im Bergischen Land schon fliegen lassen. Soweit, daß in allzu beherzt gefahren Serpentinen das ESP eingreift und den Achtzylinder sanft einbremst.
120 Einheiten der Mittelklasse-Limousine sollen noch in diesem Jahr in Deutschland abgesetzt werden. 2006, im ersten vollen Verkaufsjahr, liegt die Vorgabe bei 200 Einheiten. Bis dahin wird das Vertriebsnetz auf 34 Partner ausgeweitet – für Kunden mit einer "gewissen finanziellen Beweglichkeit", für Individualisten mit einer Affinität zu amerikanischen Autos. Denen wird vor allem die unverwechselbare und markante Cadillac-Optik zusagen. Der V-förmige Grill von zwei vertikal angeordneten Scheinwerfen flankiert, die Seitenlinie betont flach gehalten, am Heck nimmt das schmale Leuchtenband das Design der Front wieder auf.
Das kann durchaus gefallen, auch wenn Puristen den Spoiler monieren werden, der zum Glück winzig genug ist, um nicht total unangemessen zu wirken. Zum STS paßt das Bauteil jedenfalls, denn trotz seiner zwei Tonnen ist eine sportliche Gangart durchaus möglich. Daß er Kurven zwar souverän beherrscht, aber nicht danach giert, ist einfach den Gesetzen der Physik geschuldet. Für die Servolenkung wünscht man sich mitunter mehr Rückmeldung, aber ansonsten kann man es mit dem großen Ami im Bergischen Land schon fliegen lassen. Soweit, daß in allzu beherzt gefahren Serpentinen das ESP eingreift und den Achtzylinder sanft einbremst.
Der 4,8-Liter-V8 schiebt ordentlich
Die größte Überraschung: Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der neue STS geradezu knüppelhart. Wer eine Sänfte alter amerikanischer Schule erwartet, wird bitter enttäuscht und von der satten Straßenlage überrascht. Das adaptive Fahrwerk mit Magnetic Ride Control, das die Dämpferkennung kontinuierlich anpaßt, ist europäisch straff und läßt die Straße schon mal in den Innenraum durch. Sportlichkeit und Komfort stehen beim STS aber nicht in Widerspruch, zumal zur Voreinstellung des Fahrwerks die Stufen "Touring" und "Performance" wählbar sind.
Der 4,6 Liter große Leichtmetall-Achtzylinder mit variabler Ventilsteuerung hält sich bei kommoder Fahrweise angenehm im Hintergrund und entfesselt erst bei voller Leistungsentfaltung ein metallisches Brüllen – das typische Brabbeln früherer Jahre ist endgültig Geschichte. Bei Vollgas schiebt der Northstar-V8 den STS mit 325 PS und 427 Nm Drehmoment über die Hinterräder unerbittlich nach vorne. In 6,2 Sekunden stehen 100 km/h auf dem Tachometer, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei standesgemäßen 250 km/h. Schöner als Vollgasfahren ist aber verschärftes Cruisen in der knapp fünf Meter langen Limousine, wenn sich die Drehzahl irgendwo zwischen 2000 und 2500 Touren einpendelt. Dann reicht ein gelegtlicher Kickdown, um Vortrieb und Sound zu genießen.
Damit es nicht zu schnell wird, hat der Fahrer das Tempo immer im Blickfeld: Ein Head-Up-Display spiegelt die relevanten Fahrdaten auf die Frontscheibe. Auch sonst ist der STS um einen komfortablen und sicheren Arbeitsplatz bemüht: Elektrisch verstellbare Ledersitze mit gutem Seitenhalt und Belüftung, Eukalyptusholz oder Aluminiumverkleidungen, sechs Airbags, Fünfgang-Automatik mit manueller Schaltoption sowie Abstandsradar, das allerdings vor Kurven gelegentlich die Warnbaken als Unfallgegner ausmacht. Ebenfalls noch nicht ganz überzeugend: Die Kunsstoffverkleidung im Innenraum.
Der 4,6 Liter große Leichtmetall-Achtzylinder mit variabler Ventilsteuerung hält sich bei kommoder Fahrweise angenehm im Hintergrund und entfesselt erst bei voller Leistungsentfaltung ein metallisches Brüllen – das typische Brabbeln früherer Jahre ist endgültig Geschichte. Bei Vollgas schiebt der Northstar-V8 den STS mit 325 PS und 427 Nm Drehmoment über die Hinterräder unerbittlich nach vorne. In 6,2 Sekunden stehen 100 km/h auf dem Tachometer, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei standesgemäßen 250 km/h. Schöner als Vollgasfahren ist aber verschärftes Cruisen in der knapp fünf Meter langen Limousine, wenn sich die Drehzahl irgendwo zwischen 2000 und 2500 Touren einpendelt. Dann reicht ein gelegtlicher Kickdown, um Vortrieb und Sound zu genießen.
Damit es nicht zu schnell wird, hat der Fahrer das Tempo immer im Blickfeld: Ein Head-Up-Display spiegelt die relevanten Fahrdaten auf die Frontscheibe. Auch sonst ist der STS um einen komfortablen und sicheren Arbeitsplatz bemüht: Elektrisch verstellbare Ledersitze mit gutem Seitenhalt und Belüftung, Eukalyptusholz oder Aluminiumverkleidungen, sechs Airbags, Fünfgang-Automatik mit manueller Schaltoption sowie Abstandsradar, das allerdings vor Kurven gelegentlich die Warnbaken als Unfallgegner ausmacht. Ebenfalls noch nicht ganz überzeugend: Die Kunsstoffverkleidung im Innenraum.
Deutscher Diesel-Partner ab 2007?
Im Fond fühlen sich auch Erwachsene wohl. Das Platzangebot reicht dank des Radstandes von 2,96 Metern auch für längere Reisen. Die Einschränkung liegt da schon eher beim Kofferraum: 464 Liter Ladevolumen sind nicht gerade üppig – da bietet die Konkurrenz durchweg mehr. Außerdem will das Gepäckabteil durch eine etwas klein geratene Luke beladen werden.
Zur Markteinführung wird der Cadillac in einer "Launch Edition" zum Preis von 60.750 Euro (Grundpreis: 57.950 Euro) angeboten. Mit an Bord sind ein 300 Watt starkes Bose-Surround-System mit Sechsfach-CD/DvD-Wechsler für Audio, Video und MP3. Außerdem bietet das Infotainment-System in der gehobenen Ausstattung ein großes Acht-Zoll-Touchscreen-Display in der Mittelkonsole. Mit dem STS bringt Cadillac bereits die fünfte Modellreihe nach Europa. Er soll der Marke zumindest ein paar Individualisten zutreiben, die bisher Mercedes-Benz E-Klasse, BMW 5er oder Audi A6 gefahren sind.
Dafür steht auch eine Erweiterung der Motorenpalette auf dem Programm. Alternativ zum großen Achtzylinder ist bereits jetzt ein 3,6-Liter-V6 ab 45.950 Euro erhältlich, aber wer einen Cadillac fahren möchte, wird beim Motor wohl keine Kompromisse machen wollen. Interessanter wäre da schon ein großer Diesel, der vermutllich 2007 kommt. Cadillac steht in Sachen Selbstzünder momentan mit einem deutschen Motorenwerk in Verhandlung. Ob es ein bayrisches ist, wurde bei der Präsentation des STS noch nicht verraten.
Zur Markteinführung wird der Cadillac in einer "Launch Edition" zum Preis von 60.750 Euro (Grundpreis: 57.950 Euro) angeboten. Mit an Bord sind ein 300 Watt starkes Bose-Surround-System mit Sechsfach-CD/DvD-Wechsler für Audio, Video und MP3. Außerdem bietet das Infotainment-System in der gehobenen Ausstattung ein großes Acht-Zoll-Touchscreen-Display in der Mittelkonsole. Mit dem STS bringt Cadillac bereits die fünfte Modellreihe nach Europa. Er soll der Marke zumindest ein paar Individualisten zutreiben, die bisher Mercedes-Benz E-Klasse, BMW 5er oder Audi A6 gefahren sind.
Dafür steht auch eine Erweiterung der Motorenpalette auf dem Programm. Alternativ zum großen Achtzylinder ist bereits jetzt ein 3,6-Liter-V6 ab 45.950 Euro erhältlich, aber wer einen Cadillac fahren möchte, wird beim Motor wohl keine Kompromisse machen wollen. Interessanter wäre da schon ein großer Diesel, der vermutllich 2007 kommt. Cadillac steht in Sachen Selbstzünder momentan mit einem deutschen Motorenwerk in Verhandlung. Ob es ein bayrisches ist, wurde bei der Präsentation des STS noch nicht verraten.
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