Mit rund sieben Millionen verkauften Autos seit 1993 ist der Fiat Punto vor allem in seiner Heimat ein echtes Erfolgsmodell. Das Facelift, das nun zu unveränderten Preisen zu den Händlern rollt, nennt sich Evo – für Evolution. Die Revolution kommt also wohl erst später. Dabei bietet der Punto Evo mehr als modernere Leuchten und eine Nasen-OP. Unter der Haube stecken die neuen MultiAir-Benziner mit 105 oder als Turbo mit 135 PS. Optimale Luftzufuhr durch variable Ventileinstellung soll mehr Leistung und weniger CO2 sichern. Doch bei der Testfahrt fühlen sich die 105 PS an wie 70. Bei einem Verbrauch von 7,5 Litern innerorts stellt sich die Frage: alles nur heiße Luft?

Überblick: News und Tests zum Fiat Punto Evo

Test Fiat Punto Evo 1.4 16V MultiAir
Neu auch die zweite Generation der MultiJet genannten Common-Rail-Diesel (75, 95 und 120 PS). Alle neuen Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 5. Erfreulich: Fiat spendiert dem Punto Evo eine serienmäßige Start-Stopp-Automatik, die den Wagen bei Stillstand an Ampeln oder im Stau ausschaltet. Auch neu: das GSI-Infosystem mit Schaltpunkt-Anzeige. Ein auch im Evo ungelöstes Fiat-Problem bleibt die schwammige Lenkung. Im völlig neu gestalteten Innenraum ist Platz für ein "Blue&Me"-System (550 Euro), das mehr sein will als ein Navi. "Eco-Drive Info" macht zum Beispiel Vorschläge für einen umweltschonenden Fahrstil. Äußerlich hat sich speziell die Punto-Front verändert. Das Grande-Punto-Gesicht wich einem zweigeteilten Grill in Peugeot-Optik. Die Chromspange darüber kennen wir vom Fiat 500. Und hinten? Zum Öffnen der Heckklappe gibt es noch immer keinen Griff. Hier also bleibt die Evolution aus.

Fiat und der Flugzeugträger

Test Fiat Punto Evo 1.4 16V MultiAir
Es roch noch nach Farbe auf der "Cavour". Das neue Prachtstück der italienischen Marine, 244 Meter lang, verdrängt 27.900 Tonnen Wasser – und das Auto, das auf ihm gezeigt wird, in den Hintergrund. Fiat präsentierte den Punto Evo auf dem Flugzeugträger im Marinehafen La Spezia. Man staunte über 120.000 PS, vier Gasturbinen und zwei Operationssäle. Der Punto Evo wurde da zu einem besseren Beiboot.
Hauke Schrieber
Die Evo-lution des Punto ist nicht in allen Punkten gelungen. Das Cockpit wirkt auf den ersten Blick hübscher, moderner. Materialien und Verarbeitung sind aber mittelprächtig. Ob die Wunder-Benziner MultiAir wirklich sparsamer und stärker sind? Spürbar ist das auf der Straße nicht.