Fahrbericht Honda S2000
Die letzten ihrer Art

—
Zehn Jahre lang durfte er Herzen brechen, jetzt ist Schluss: Honda stellt den S2000 ein. autobild.de-Autor Stephan Bähnisch drehte eine finale Runde – und weint dem Japaner viele Tränen nach.
Da steht er, schlicht in Weiß, und wartet auf die letzte Ausfahrt. Zehn Jahre auf dem Buckel, seit 1999 nahezu unverändert gebaut, die Form absolut klassisch. Der Honda S2000 ist kein gewöhnliches Auto. Als der Roadster auf dem Markt kam, gab es Begeisterungsstürme wegen des unerhört hoch drehenden Motors und heftige Kritik, weil der Japaner lange eine echte Heckschleuder war, die einer kundigen Hand bedurfte. Hochdrehzahlkonzept, damit macht BMW Werbung für seine M-Modelle, Honda hat das bereits vor zehn Jahren umgesetzt. Während sich ein M3 mit 8200/min begnügen muss, setzt der S2000 nochmal 800 Touren drauf. Und obwohl der Zweiliter-Sauger immer nach deftigen Gasstößen zu betteln scheint, gelten die Motoren als ausgesprochen standfest.
Bei 5850 Touren kommt die zweite Luft

Das Heck bleibt brav

Hybrid statt Sport
Der Nachfolger für den S2000 ist fertig entwickelt, er steht in Japan praktisch in den Startlöchern. Aber er kommt nicht, weil Honda sparen will und künftig vor allem auf Hybridtechnik wie im Insight statt auf Sportwagen setzt. In den USA ist der Markt für Roadster eingebrochen, es gibt gute wirtschaftliche Gründe, den S2000 einzustellen. In Deutschland hat Honda 2008 gerade mal 95 Fahrzeuge verkauft. Vielleicht ist das der Grund, warum die in Genf 2009 präsentierte "Ultimate Edition" nicht nach Deutschland kommt. Die Händler verkaufen noch die verbliebenen Exemplare, das war's. Wer 39.590 Euro übrig hat, sollte sich einen der letzten S2000 sichern, eine Gute-Laune-Garantie gibt es inklusive.
Service-Links