Fahrbericht Toyota Yaris
—Alles Gute zum Yaris-Wechsel?
Raumgefühl wie in einem Kompakten
Nicht so leicht, da sich die Konkurrenz mittlerweile auf vier Meter streckt (Fiat Grande Punto 4,03, Renault Clio 3,99, VW Polo 3,92 Meter). Ich finde das prima. Weil ein Kleinwagen auch klein sein muß. Ich möchte das kompakte, wendige Auto, um in der Stadt alle Trümpfe auf meiner Seite zu haben. Dafür muß ich nicht die Größe und das Mehrgewicht eines Kompakten mit mir herumschleppen. Dafür gibt es schließlich Corolla & Co. Um so erstaunlicher, was Toyota aus dem kleinen Yaris gemacht hat. Nach dem Einsteigen (endlich hat er richtige Bügel-Türgriffe!) fühle ich mich tatsächlich wie in einem viel größeren Kompakten.
Die Windschutzscheibe steht weit vorn, das Raumgefühl ist üppig. Das liegt natürlich auch an dem klar gezeichneten Cockpit mit der schlanken Mittelkonsole. Die Sitze sind gut geformt, allerdings werden hier Großgewachsene mehr Schenkelauflage fordern. Die Sitzfläche ist etwas zu knapp bemessen. Das gilt auch für die Sitzposition. Punkt eins: Das Lenkrad ist nur in der Höhe verstellbar. Die Längsverstellung gibt es erst ab der Ausstattungsversion "Sol". Und die kostet stolze 2800 Euro Aufpreis. Punkt zwei: die Gurthöhe. Auch die läßt sich beim Grundmodell nicht individuell einstellen.
Technische Daten, Motoren und Preise
Wahre Größe zeigt der neue Yaris auch auf der Straße. Er läuft sehr ruhig, das Fahrwerk filtert die Stöße fein heraus. Und auch die Windgeräusche bleiben dezent im Hintergrund. Beim kleinen Dreizylindermotor mit 70 PS ist das auch keine Kunst. Denn der lärmt unter Last doch ganz gehörig. Er muß sich hier viel mehr anstrengen als im kleineren Aygo, in dem er für gute Fahrleistungen sorgt. Im Yaris dagegen wirkt er bei kleinen Anstiegen bereits überfordert. So taugt die Einstiegsmotorisierung wirklich nur für gemütliches Rollen in der Stadt oder über Land.
Wer mehr will, sollte zum 1,3-Liter-Benziner oder besser noch zum teuren 90-PS-Diesel greifen. Der wirkt in allen Lagen souverän, ist nicht nervig laut und braucht wenig Sprit. Spartalent beweist der Yaris auch bei den Kosten. Niedrige Kaskoeinstufungen (11/15/13 für VK/TK/Haftpflicht) für den 1,0-Liter sowie lange Wartungsintervalle (24 Monate/30.000 km) schonen den Geldbeutel. Dieser Yaris-Wechsel paßt also ideal in unsere Sparzeit. Bereits für 10.950 Euro ist der neue Japan-Polo ein richtig ausgewachsener Kleinwagen.