Faszination: Wohnmobil aus Holz
MAN TGE: Allrad-Transporter mit 177 PS als rollende Blockhütte
Unterwegs mit der rollenden Blockhütte
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Die Idee ist eigentlich naheliegend. Wenn es Häuser aus Holz gibt, warum nicht auch ein Wohnmobil? Vater und Sohn aus Villingen-Schwenningen haben diese Idee mit einem MAN TGE in die Tat umgesetzt. Die Resonanz ist überwältigend.
Bild: Wolfgang Gomoll; press-inform
In Villingen-Schwenningen pflegt man die Tradition. Hier heißt der Karneval nicht Fastnacht, sondern Fasnet, und die Einwohner sind stolz auf die Handwerkskunst ihrer Gemeinde. Nur wenn man nach Kuckucksuhren fragt, rollt selbst der freundlich-gemütliche Alemanne mit den Augen. Trotzdem spielt das Holzgewerbe in dieser Gegend eine wichtige Rolle. Schon allein wegen des nahen Schwarzwaldes. Holz erlebt in dieser Gegend keine Renaissance, weil das harte Pflanzengewebe hier schon seit ewigen Zeiten Baumaterial und nicht Heizstoff ist. "Was bei Gebäuden recht ist, kann bei einem Wohnmobil nur billig sein", dachten sich Oliver und sein Vater Stefan Offenburger und haben ein Wohnmobil aus Holz auf die Räder gestellt. Die Idee für dieses Holzmobil reifte bei Oliver, als er bei der Fahrt mit einem konventionellen Campingmobil von den Ausdünstungen der Weichmacher, die in den Plastikelementen enthalten waren, Kopfschmerzen bekam. Das gab bei dem jungen Familienvater den Ausschlag. "Ich wollte Nachhaltigkeit und Gesundheit haben", erklärt der Informatiker und Ingenieur. Nur gut, dass der Vater ein Zimmerermeister ist, wie dessen Großvater auch schon, und dass er diese Idee ebenso klasse fand wie der Filius. (Überblick: Alles zum Thema Wohnmobile)
Nur regionale Holzarten finden Verwendung

Die Möbel bestehen aus Buche, Erle und Pappel. Die Mixtur aus den verschiedenen Materialien sorgt für eine besondere Note.
Bild: Wolfgang Gomoll; press-inform
Bewegliche Trennwände fungieren als Türen

Durch ein ausgetüfteltes System fungieren die Trennwände als Türen und ermöglichen so einen großzügigen Sanitärbereich.
Bild: Wolfgang Gomoll; press-inform
Vater und Sohn setzen die Materialien härtesten Prüfungen aus

Unter dem Holzhaus arbeitet ein MAN TGE 4 Transporter mit 177 Diesel-PS und zuschaltbarem Allradantrieb.
Bild: Wolfgang Gomoll; press-inform
Das Gewicht soll auf 3,5 Tonnen sinken
Die nächste Evolutionsstufe ist schon in Planung. Damit mehr Leute das Holz-Wohnmobil bewegen dürfen, soll das Gewicht bei Bedarf auf 3,5 Tonnen sinken. Das wird durch Einsparungen am Material erreicht. Zum Beispiel ist der Boden dann "nur" noch acht statt 16 Millimeter dick. "Ohne Qualitätseinbußen", versichert Oliver Offenburger. Diese Modelle sollen dann etwa 30.000 Euro günstiger sein. Schon haben die ersten Interessenten aus den USA angeklopft. Doch das größte Lob hat Stefan von seiner Freundin bekommen. Die ist eigentlich alles andere als ein Wohnmobil- und Campingfan. Das hat sich mit dem rollenden Holzhaus schlagartig geändert. "Jetzt hat sie Angst, dass wir dieses Auto verkaufen", strahlt der Holz-Tüftler.
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