Ferrari Purosangue (2022): SUV, Preis, Motor, V12
Irre: Der Ferrari Purosangue soll fast 400.000 Euro kosten
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Ein Ausritt in einem Ferrari war bisher nur auf der Straße möglich. Mit dem Purosangue geht jetzt auch Cross Country. Erster Check!
Bild: AUTO BILD
Purosangue bedeutet etwa so viel wie "Vollblut", und das passt zum hochbeinigen Ferrari. Er ist eine Skulptur, ein angespannter Bizeps auf Rädern. An der Front, deren Oberseite klar vom Roma inspiriert ist, dominieren schmale Tagfahrlichter. Darunter sitzen dezent die eigentlichen Hauptscheinwerfer.
Der Purosangue ist im Grunde ein 812 auf Stelzen
Großflächige Lufteinlässe deuten darauf hin, was sich unter der Haube verbirgt – ein martialischer, frei saugender Zwölfzylinder. Und auch hier gilt: Wenn es sich einer leisten kann, dann Ferrari. 724 PS, 3,3 Sekunden auf Tempo 100 und nur knapp über zehn auf 200. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 312 km/h angegeben. Dieses Auto ist im Grunde ein 812 auf Stelzen – mit vielen Vorteilen: vier Sitze, vernünftiger Gepäckraum, problemloser Einstieg.

Gut drei Meter Radstand, eine lang gezogene Motorhaube und Mischbereifung mit 22 Zoll vorne und 23 Zoll hinten. Dieses SUV steht extrem drahtig da.
Bild: Ferrari S.p.A.
Preis auf dem US-Markt: umgerechnet 372.417 Euro!
Zum Preis lässt sich Ferrari-Pressesprecher Alessandro Vaccari nur ein kurzes "It's a V12 Ferrari ..." entlocken. Ein 812 Superfast liegt knapp unter 300.000 Euro; der Purosangue dürfte demnach über dieser Schallmauer liegen, schließlich hat er ja Allrad. Zumindest der Preis für den amerikanischen Markt ist nun bekannt: Umgerechnet kostet der Ferrari Purosangue in den USA 372.417 Euro!
6,5 Liter-V12-Saugmotor und Achtgang-Doppelkuppler
Das Allradsystem ist eine Weiterentwicklung aus dem GTC4Lusso, kombiniert mit der Software-Ansteuerung aus dem SF90 Stradale und der Allradlenkung des 812 Competitione. Dazu gesellt sich FAST – die "Ferrari Active Suspension Technology".

Highlight für die Passagiere: Die hinteren Türen öffnen vollelektrisch in Gegenrichtung und schließen von innen per Tastendruck.
Bild: Ferrari S.p.A.
Hierzulande würde man Wankausgleich sagen. Die "Side Slip Angle Control" der achten Generation hält den instabilen Fahrzustand stabil, je nach Können und Gusto des Piloten. Das Schuhwerk des Purosangue besteht aus 22-Zöllern an der Vorder- und 23-Zöllern an der Hinterachse.

Vier-Leuchten-Grafik neu gedacht, dezente Abrisskante, dafür aber ein mächtiger Diffusor für die Aero zieren das Heck.
Bild: Ferrari S.p.A.
Zu einem möglichst beherrschbaren Grenzbereich trägt auch die nahezu perfekte Gewichtsverteilung von 49:51 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse bei. Auch wenn der Purosangue an sich mit 2173 Kilogramm trocken kein Leichtgewicht ist, obwohl etwa das Dach komplett aus Carbon besteht. Das Chassis ist rund fünf Prozent leichter geraten als beim GTC4Lusso – und das bei rund 30 Prozent mehr Torsionssteifigkeit.
Die technischen Daten im Überblick:
Ferrari Purosangue
Motor, Einbauart
Hubraum
Leistung kW (PS)
max. Drehmoment
Antrieb
Getriebe
0-100 km/h
0-200 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Abmessungen L/B/H
Radstand
Kofferraumvolumen
Preis
Das Highlight schlummert aber hinter der Vorderachse: der 6,5-Liter-V12 mit 65-Grad-Bankwinkel und Trockensumpfschmierung. Der rote Bereich beginnt bei 8250 U/min, 2000 Touren früher stehen bereits die vollen 716 Newtonmeter bereit. Der Achtgang-Doppelkuppler sitzt in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse und haut in 200 Millisekunden den nächsten Gang rein.
Überwiegend Recycling-Materialien im Innenraum
Geschaltet wird im komplett neu designten Cockpit über starre Schaltwippen an der Lenksäule, der Beifahrer bekommt über ein 10,2-Zoll-Display sämtliche Informationen mit, die er haben will – auch Apple CarPlay und Android Auto sind mit am Start. Die Materialien im Innenraum bestehen größtenteils aus Recyclingstoffen.

Völlig neues Cockpit-Design für Ferrari. Durch die Aufteilung nicht gänzlich auf den Fahrer fokussiert.
Bild: Ferrari S.p.A.
Der Zugang zum stets zweisitzigen Fond erfolgt spektakulär über vollelektrische, hinten angeschlagene Türen. Der Kofferraum schluckt 473 Liter – und ist sogar variabel. Die Rückenlehnen der Fondsitze lassen sich elektrisch flach legen – da hätte selbst Enzo "molto bene" gesagt.
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