Ford Bronco (2023): Test, SUV, 4x4, Allrad, Gelände, Benziner, Motor, Preis
Ford geht steil: im neuen Bronco auf der Straße und im Gelände
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AUTO BILD fährt den Bronco, bevor er 2023 zu uns kommt. Und erfährt Fords neue Strategie – basierend auf vier Produkfamilien.
Bild: Ford
Unter dem neuen Slogan "Adventurous Spirit", was Lust am Abenteuer oder Abenteuergeist bedeuten soll, baut Ford am künftigen Portfolio aus vier Familien. "Wir besinnen uns auf das, wofür wir in Amerika stehen: freiheitsliebend, polarisierend, breitbeinig, stark. Nicht Gucci, eher North Face", sagt Christian Weingärtner, geschäftsführender Direktor von Ford für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Offroad mit "Ultimate Outdoor" (z. B. Raptor und Bronco) und "Active Adventure" (z. B. Explorer, Lightning). Straße mit "Wild Performance" (z. B. alle Mustang) und "Urban Escape" (z. B. heute Puma und Kuga). Hier reihen sich auch die beiden auf der VW-MEB-Plattform in Köln entstehenden E-Autos ein. Ein SUV-Crossover, eine kompaktere Variante. Weingärtner verspricht keine Enttäuschung: "Sie werden ganz anders als ein ID.3."
Das SUV Bronco kommt mit Allrad und 335 PS
Der Bronco fährt jedenfalls nicht elektrisch. Ab Frühjahr 2023 bei uns bestellbar, er kommt – so höre ich – mit dem 2,7-Liter-V6-Benziner zu uns. 335 PS, Zehnstufenautomatik, Allrad mit voller Geländetauglichkeit, Trail Control und sieben Fahrmodi.

"Ultimate Outdoor": Zu dieser neuen Ford-Produktfamilie gehört der Bronco – und der Name ist kein leeres Versprechen.
Bild: The Ford Motor Company
Er kommt in kleinen Stückzahlen. Das bedeutet: vierstellig, nicht fünfstellig. Ich habe ihn schon in New York gesehen als Zweitürer, ein Kollege gerade in Kanada als Viertürer.
Im Wagen steckt die nötige Gelände-Härte
Jetzt steht er vor mir in Rot, Blau, Grün. Fünf Meter lang, zwei Meter hoch, er sieht kompakter aus. Die Ford-Designer haben den Ur-Bronco von 1966 digitalisiert und die Proportionen übernommen. Das ist perfekt gelungen. Wir fahren im Steinbruch und auf der Straße. Mit Geländeübersetzung und Allrad (4L bis 31 km/h), später mit Navi und Heckantrieb auf der Straße.

Nicht einfach ein weiteres SUV: Im Bronco steckt viel Talent für unwegsames Gelände. Matschige Steigungen schafft er mühelos.
Bild: The Ford Motor Company
Frei einen ehemaligen VW-Chef zitiert: "Da rumpelt und zittert nichts." Das passt. Der Motor klingt rau, er zieht durch, das Auto wiegt satte zwei Tonnen, merkt man nicht.
Der Innenraum ist eher praktisch gestaltet
Was mich erst enttäuschte, was ich aber als "praktisch" akzeptiere: Was nach Plastik im Innenraum aussieht, ist auch Plastik, es ist quasi jede Fläche abwaschbar. Die Instrumententafel erinnert an den Ur-Bronco, vielleicht gefällt sie deshalb erst auf den zweiten Blick. Digital ist sowohl Tacho als auch Handy-Anbindung (Apple CarPlay, Android Auto), das Ford-Sync4-System, der Sound kommt aus zehn Lautsprechern von B&O (Serie).

Eher praktisch: Was am Arbeitsplatz des Bronco nach Plastik aussieht, ist auch Plastik. Aber es ist robust und abwaschbar.
Bild: The Ford Motor Company
Die Rückbank ist für zwei ausreichend, für drei zu schmal. Reihe zwei wirkt insgesamt kleiner als erwartet, der Kofferraum (mindestens 1000 Liter) dafür größer. Zuladung bis 660 Kilogramm, Anhängelast aber nur 1250 Kilogramm.
Auf der Straße wird der Bronco laut
Ein Auto, das zwar mit seiner stattlichen Figur (man sitzt höher als im Mainstream-SUV) in die City passt – aber bei dem es schade wäre, wenn es so bliebe. Der muss raus. Ab 80 km/h wird es laut im Innenraum, das in vier Teilen abnehmbare Dach soll gedämmt sein, das klingt eher nach einer Schutzbehauptung.

Kein Leisetreter: Schaltung und V6-Motor agieren harmonisch, aber ab 80 km/h wird es im Bronco-Innenraum laut.
Bild: The Ford Motor Company
Auch die Türen sind leicht und abnehmbar, mit Werkzeug in acht Minuten. Dann erlischt allerdings die Betriebserlaubnis. Das ist etwas für den Privatwald oder die Ranch …
Fahrzeugdaten
Modell
Ford Bronco 2.7 Ti-VCT EcoBoost
Motor
Hubraum
Leistung
max. Drehmoment
Antrieb
Länge/Breite/Höhe*
Radstand
Bodenfreiheit*
Wattiefe
Leergewicht*
Kofferraum
Verbrauch
Preis
Zubehör wird es eine Menge geben. Vom Dachzelt bis zum Radträger. Noch mal zum Gelände: zweistufiges Verteilergetriebe, Hinterachssperre ist Serie, Differenzialsperre für die Vorderachse ist optional, ebenso ein Querstabilisator. Für alles, was nach Abenteuer unter den Rädern aussieht, gibt es eine "Trail Toolbox" mit einer Reihe von programmierten Offroad-Assistenzsystemen.
Zu den Preisen sagt Ford offiziell noch nichts. Ich höre: Er wird sich in der Jeep-Wrangler-Klasse einpendeln. Das wären um die 70.000 Euro.
Diese Reise wurde unterstützt von Ford. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie unter go2.as/unabhaengigkeit.
Fazit
Ganz klar ist der Ford Bronco ein klassischer Geländewagen mit allen Tugenden – plus den neuen, die elektronische Helfer heute bieten. Schick in der Großstadt, aber zu schade nur für die Straße. AUTO BILD-Testnote: 3+
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